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Hi Brei!

Beikostplan: Wann sollte man am besten mit den drei Breimahlzeiten beginnen?

Beikostplan

Wie aufregend! Dein Baby lernt jetzt Brei kennen. Unser Beikostplan hilft dir bei der großen Essensreise deines kleinen Schlemmermauls. Praktisch: Du kannst am Ende des Artikels den Plan auch runterladen und ausdrucken.

Im zweiten Halbjahr steigt der Nährstoffbedarf deines Babys an und es braucht nun mehr als nur Milch. Vor allem Eisen, Vitamin B6, Zink und Kalzium sind jetzt sehr wichtig. Deshalb empfiehlt das Forschungsinstitut für Kinderernährung (FKE) Dortmund die Beikost zwischen dem 5. und 7. Monat einzuführen. Die Beikosteinführung ist nicht gleichbedeutend mit dem Abstillen. Zwar wirst du in den nächsten Wochen und Monaten eine Milchmahlzeit nach der anderen durch Babybreimahlzeiten ersetzen, du kannst aber weiter nach Bedarf stillen, und zwar solange du und das Baby das wollen.

Wann ist der Start für den Beikostplan?

Das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Die einen sind schon mit vier Monaten neugierig auf Brei und probieren ihn gerne aus. Andere brauchen noch ein paar Wochen, um sich auf den neuen Geschmack und die Konsistenz einzulassen. Nicht zuletzt müssen die Kleinen auch erst das Essen vom Löffel lernen, denn dabei ist eine andere Zungentechnik gefragt als beim Saugen.

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Schiebt dein Baby bei den ersten Beikost-Versuchen den Brei immer wieder nach vorn aus dem Mund oder zeigt es gar kein Interesse am Brei, solltest du ihm noch ein wenig Zeit geben. Probiere es ein paar Tage später einfach noch einmal.

Beikosteinführung schrittweise umsetzen

Die Empfehlungen des FKE sollen dir vor allem als Orientierung dienen. Sie berücksichtigen die allgemeinen ernährungs- und entwicklungspsychologischen Anforderungen im Säuglingsalter und die traditionelle Ernährungsweise in Deutschland. Der FKE Ernährungsplan für Säuglinge im ersten Lebensjahr hat sich als verträglicher Übergang von der Milch, über die Beikost bis hin zur Familienkost erwiesen. Individuelle Anpassungen der Vorgaben sind natürlich immer möglich.

Also: Egal ob du mit einem Mittags- oder Morgenbrei startest, ob du zuerst Karotte oder ein anderes Gemüse fütterst, ob du dein Baby mit oder ohne Fleisch ernähren möchtest – wichtig ist nur, dass du die verschiedenen Lebensmittel immer erst einzeln einführst, um das Verdauungssystem deines Babys nicht zu überfordern und mögliche Allergien frühzeitig ausmachen zu können. Außerdem sollte immer nur eine Milchmahlzeit pro Monat vollständig durch eine Breimahlzeit ersetzt werden. Bis alle Milchmahlzeiten ersetzt sind, vergehen auf diese Weise vier bis sechs Monate.

Ab dem 5. Monat (d. h. mit 4 vollendeten Lebensmonaten): Beginn mit Gemüsebrei im Beikostplan

  • Zeitpunkt: mittags
  • Lebensmittel: Gemüse und Kartoffeln, Speiseöl, Obstsaft, später Fleisch und Fisch
  • Für die erste Breimahlzeit wird ein verträglicher Gemüsebrei empfohlen, zum Beispiel aus Karotte, Zucchini, Kürbis, Pastinake, Brokkoli oder Fenchel. Wird die erste Sorte gut vertragen, kannst du drei bis vier Tage später die Kartoffel einführen.
  • Wieder einige Tage später kannst du dann einen gemischten Brei aus den beiden Zutaten anbieten. Vielleicht hast du sogar das Gefühl, dass dein Kind einzelne Sorten nicht mag. Biete ihm trotzdem einige Tage lang weiter diesen Geschmack an, damit es die Chance hat, ihn wirklich kennenzulernen.
  • Im Laufe der nächsten Wochen können die Kartoffeln im Brei zur Abwechslung auch durch Nudeln, Mais oder Reis ersetzt werden.
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Mische dem Gemüsebrei, egal ob gekocht oder gekauft, immer etwas Speiseöl (z. B. Rapsöl) bei: auf 100 Gramm Gemüse jeweils einen Teelöffel Öl. Das Öl fördert die Gemüse-Verdauung und dient noch dazu der Hirnentwicklung des Babys. Ein spezielles Beikost-Öl ist kein Muss. Solltest du den Brei selbst kochen, püriere ihn ganz fein und streiche ihn gegebenenfalls durch ein Sieb, damit er eine babytaugliche Konsistenz bekommt.

Eisenaufnahme für dein Baby: Darauf musst du achten

  • Verträgt dein Baby den gemischten Gemüsebrei, kannst du ab dem 7. oder 8. Monat zwei- bis dreimal die Woche eine kleine Menge Fleisch (20-30 Gramm) untermischen.
  • Fleisch ist ein wichtiger Eisenlieferant, insbesondere Rindfleisch. Aber auch magere Stücke Schwein, Lamm und Geflügel kannst du schon füttern, wobei du auch hier zunächst jede Sorte einzeln einführen solltest.
  • Sobald du Fleisch fütterst, mische dem Brei außerdem etwa zwei bis drei Teelöffel Vitamin-C-haltigen Obstsaft für die bessere Eisenaufnahme bei. Später kannst du die Fleischportion einmal pro Woche durch fettreichen Fisch (z. B. Lachs) ersetzen.
  • Möchtest du auf Fleisch verzichten, achte darauf, dass dein Kind durch eine entsprechende Gemüse-Auswahl ausreichend Eisen zu sich nimmt. Eisenreiche Gemüse sind zum Beispiel Karotten, Fenchel und Brokkoli.
  • Du kannst das Fleisch im Brei auch durch Getreide (z. B. Hafer) ersetzen. Auch hier ist eine Zugabe von Vitamin C durch Obstsaft wichtig, damit das Eisen vom Körper besser ausgenommen werden kann.

Ab dem 6. Monat (mit 5 Monaten): Beginn mit Milch-Getreide-Brei im Beikostplan

Als zweite Breimahlzeit empfiehlt das FKE den Milch-Getreide-Brei am Abend. Wie bei der ersten Breimahlzeit verfährst du auch hier: Zunächst stillst du dein Baby oder gibst das Fläschchen, dann gibt’s einige Löffelchen Brei, und bei Bedarf bekommt es danach noch mal die Brust oder Flasche. Steigere die Breimenge Mal für Mal, bis dein Kind etwa 200 Gramm Milch-Getreide-Brei isst, falls es mag.

  • Zeitpunkt: abends
  • Lebensmittel: Getreide und Kuhmilch, Obstsaft oder Obstpüree
  • Getreide ist eine wichtige Nährstoffquelle, hat aber Allergie-Potenzial. Zur Allergie-Prävention lautet die Empfehlung, glutenhaltiges Getreide in kleinen Mengen zwischen dem 5. und 7. Lebensmonat einzuführen.
  • Da du deinem Kind anfangs sowieso nur kleine Mengen Brei fütterst, kannst du gleich zu glutenhaltigem Getreide greifen – vorausgesetzt, in deiner Familie hat niemand eine Zöliakie. Gibt es in deiner Familie dagegen Fälle von Glutenunverträglichkeit, beginne mit glutenfreiem Getreidebrei (Hirse, Amaranth, Buchweizen, Reis, Hirse, Mais), in den du nach und nach kleine Mengen glutenhaltiges Getreide (Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel) mischst.
  • Bezüglich der Kuhmilch brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Zwar galt lange, man solle Kindern im ersten Jahr keine Kuhmilch geben, jedoch ist diese Empfehlung veraltet. 200 Milliliter Kuhmilch am Tag als Zutat im Getreidebrei ist für Kinder im zweiten Lebenshalbjahr in Ordnung.
  • Bei einer Kuhmilchunverträglichkeit empfiehlt sich die Humana Spezialnahrung "Sine Lacte".
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Ab dem 7. Monat (mit 6 Monaten): Beginn mit Obst-Getreide-Brei im Beikostplan

  • Zeitpunkt: nachmittags
  • Lebensmittel: Getreide und Obstmus, Speiseöl
  • Die dritte Breimahlzeit wird aus Wasser, Getreideflocken, Obstmus und Speiseöl zubereitet. Für den Anfang eignen sich dafür am besten milde Obstsorten wie Apfel, Birne und Banane oder Pfirsich, die du nach und nach anbietest und später auch mixen kannst.
  • Obst (außer Bananen) sollte anfangs immer gegart und püriert werden, da es so leichter zu verdauen ist als roh. Mit etwa acht Monaten kannst du auch rohes Obst füttern, zum Beispiel einen geriebenen Apfel.
  • Mit der Einführung der dritten Breimahlzeit braucht dein Baby zusätzliche Flüssigkeit. Dafür eignet sich Wasser am besten, aber auch ungesüßter Tee oder sehr stark verdünnter Fruchtsaft. Anfangs sollten es rund 100 Milliliter Flüssigkeit täglich sein, mit Umstieg auf die Familienkost steigt der Flüssigkeitsbedarf auf rund 600 Milliliter am Tag.

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Ab dem 10. Monat (mit 9 Monaten): Familienkost als letzten Schritt im Beikostplan

  • Zeitpunkt: z. B. vormittags und abends
  • Lebensmittel: z. B. Brot, Müsli
  • Die Breimahlzeiten brauchen nicht mehr fein püriert zu werden, mit der Gabel etwas zerdrücken, reicht auch. Außerdem kannst du deinem Kind nun nach und nach sämtliche Lebensmittel zum Kosten anbieten.
  • Den Milch-Getreide-Brei am Abend ersetzt du zum Beispiel durch Vollkornbrot mit Frischkäse und etwas Obst. Nachmittags kann der Obst-Getreide-Brei einem Obst-Müsli weichen, vormittags gibt es vielleicht ein Brot mit Obstmus oder ein bisschen Joghurt. Probiere einfach aus, was deinem Kind schmeckt.
  • Tabu sind harte, verschluckbare Lebensmittel wie Nüsse oder rohes Wurzelgemüse, sowie koffeinhaltige oder stark gezuckerte Getränke und Honig.
  • Wenn du für dein Kind kochst, gehe sparsam mit Salz, Gewürzen und Zucker um. Auf stark gezuckerte oder mit Süßstoff versetze Lebensmittel solltest du verzichten.
  • Kuhmilch als wichtiger Kalzium-Lieferant sollte gegen Ende des ersten Lebensjahres auf dem Speiseplan deines Kindes stehen. Jedoch nicht mehr als 200 Milliliter am Tag, am besten in Kombination mit Brot oder Müsli.
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Für die Aufbewahrung des Breis könne wir dir das Philips Avent Aufbewahrungssystem empfehlen (ca. 20 Euro, bei Babymarkt).

Praktischer Beikostplan to go!

Hier findest du alle Empfehlungen zum zeitlichen Ablauf der Beikosteinführung noch mal zusammengefasst im Überblick. Unter der Grafik gibt es das PDF zum Download:

Beikostplan: Säuglingsernährung im 1. Jahr

Beikost-Quiz: Was weißt du über BLW, Brei und Co.?

Quellen:

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Bildquelle: Prostock-Studio/iStock/Getty Images Plus