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Kommt nichts?!

Verstopfung beim Kleinkind und Baby: Was akut hilft & wann ein Arzttermin eine gute Idee ist

Cute smiling baby sitting on the potty

Dass ein Kleinkind eine Verstopfung hat, kann leider vorkommen. Aber nicht jedes Mal, wenn die Windel leer bleibt, müssen wir Eltern uns Sorgen machen. In den meisten Fällen reguliert sich alles wieder von alleine. Vielleicht hilft auch eine Bauchmassage. Hat euer Nachwuchs aber Schmerzen, ab zum Kinderarzt!

Woran erkennt man eine Verstopfung beim Kleinkind und Baby?

In den ersten sechs Lebenswochen sollte ein gestilltes Kind mehrmals am Tag Stuhlgang haben. Danach ist es ohne Weiteres unbedenklich, wenn es einige Tage kein "Groß" in die Windel macht. Solange der Säugling sechs bis acht Mal täglich in die Windel nässt und auch sonst einen fitten Eindruck macht, braucht ihr euch zunächst keine Sorgen zu machen.

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Ernstzunehmende Anzeichen einer Verstopfung sind:

  • ein harter Bauch
  • in Intervallen auftretendes Bauchweh
  • Schmerzen beim Stuhlgang

Letzteres zeigen Babys häufig durch das Anziehen der Beine zum Bauch und natürlich durch ärgerliches Weinen. In diesem Fall kann ein Carum Carvi Kinderzäpfchen von Wala (über Amazon für 8,89 €) helfen. Dazu kommt, dass der Windelinhalt sehr trocken und hart ist, oft auch faulig riecht.

Aber nicht alle Verstopfungen zeigen sich durch ausschließlich harten Stuhl. Auch schleimig-flüssige Durchfälle können Zeichen dafür sein, dass der Darminhalt zu lange verweilt und sich durch Vergärungsprozesse wieder verflüssigt hat. Ebenso kann Blut im Stuhl ein Zeichen für eine Verstopfung sein, genauso wie Kotschmieren und Einkoten bei größeren Kindern, da der Schließmuskel unter dauerhaftem Druck geschwächt wird.

Begleitet werden Verstopfungen zudem oftmals von übel riechenden Blähungen. Früher oder später verliert euer Kind eventuell den Appetit.

Ursachen-Forschung: Expert*innen raten oft zu Notizen: Wann tritt die Verstopfung auf? Was hat das Kind gegessen/getrunken und was war im Alltag los?

Ursachen für Verstopfung: Manche Kinder reagieren sensibel auf Veränderungen

Es gibt diverse Gründe für eine Verstopfung:

  • Pre-Milch. Allgemein ist es so, dass ein nicht-gestillter Säugling anfälliger für eine Verstopfung ist. Das liegt daran, dass die Pre-Milch schwerer zu verdauen ist als Muttermilch. Nutzt ihr sie, achtet darauf, die Säuglingsnahrung präzise nach Anleitung und mit kalkarmem Wasser anzurühren, da Kalk den Stuhl im Darm trocken und fest werden lassen kann.
  • Das erste feste Essen. Sobald die Beikost eingeführt wird, sind durch die Ernährungsumstellung ebenfalls Verstopfungen möglich. Möglicherweise war es dann auch einfach noch zu früh für die Beikost. Stellt also ruhig wieder auf Muttermilch bzw. Pre-Milch um und versucht es in einigen Wochen erneut. Kommt es dann immer noch zu häufiger Verstopfung bei eurem Baby, kann das ein Zeichen für eine Unverträglichkeit bestimmter Flaschennahrung oder Lebensmittel sein.
  • Entwicklungsbedingte Reaktion. Verstopfungen können beim Trockenwerden und dem Abschied von der Windel auftreten. Ebenso können Reisen, Umzüge oder familiäre Spannungen und der damit verbundene Stress die Verdauung beim Kind lahmlegen.
  • Verstopfung als Symptom. In seltenen Fällen können auch Erkrankungen, wie eine Unterfunktion der Schilddrüse oder Diabetes mellitus sowie Fehlbildungen chronische Verstopfungen auslösen.
  • Zurückhalten des Stuhls. Häufig gehen Verstopfungen beim Kleinkind und Kindergartenkindern allerdings darauf zurück, dass sie dem Stuhlgang bewusst oder unbewusst entgegenwirken. Das kann zum Beispiel dann der Fall sein, wenn sie sich vor anderen als der eigenen Toilette zu Hause ekeln oder wenn im Kindergarten und beim Spielen "keine Zeit" war, um aufs Klo zu gehen.
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Problematisch wird es, wenn die verstopfungslösende Darmentleerung dann so schmerzhaft für das Kind ist, dass es eine Angst vorm "Groß machen" entwickelt. Im schlimmsten Fall wird es sich dann den Stuhlgang immer und immer wieder verkneifen, bis es zur erneuten Verstopfung mit Schmerzen auf der Toilette kommt und ein Teufelskreis beginnt. Diesen gilt es, zu unterbrechen.

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Was hilft gegen eine Verstopfung?

Oft kann ein warmes Bad helfen, den Bauch zu entspannen. Mit einer sanften Bauchmassage in kreisenden Bewegungen regt ihr die Darmtätigkeit an, ebenso, wenn ihr mit den Beinchen des auf dem Rücken liegenden Babys in der Luft Rad fahrt. Größere Kinder könnt ihr zum Toben anregen, da Bewegung die Verdauung in Gang bringt. Und wenn es eurem Kind gerade gar nicht gut geht, hilft auch Kuscheln und viel Trost. Und nicht zuletzt ist es auch sinnvoll zu schauen, ob das Kind richtig auf der Toilette sitzt.

Solltet ihr bei einem Flaschenkind den Verdacht auf eine Unverträglichkeit haben, probiert bitte nicht wild das Pre-Regal durch. Das macht die Sache meist eher noch schlimmer. Sucht dann bitte den Kinderarzt auf und lasst euch beraten, welche Pre-Nahrung er empfiehlt. Unter Umständen untersucht er euren Nachwuchs auch auf Unverträglichkeiten hin. Habt ihr in kürzester Zeit viele verschiedene Produkte gegeben, hat keiner mehr einen Überblick und es fällt noch schwerer, der Ursache auf den Grund zu gehen.

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Welches Obst und Lebensmittel helfen bei einer Verstopfung beim Kleinkind?

Bei Beikostkindern kann ein Teelöffel Keimöl im Babybrei helfen, den Stuhl weicher zu machen. Auch ballaststoffreiche Lebensmittel wie pürierte oder geriebene Äpfel, Birnen, Trauben, Zwetschgen oder Erdbeeren sowie etwas Kleie im Babybrei können die Verdauung anregen.

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Dabei ist aber unbedingt auf eine zusätzliche Flüssigkeitszufuhr während der Mahlzeiten zu achten. Außerdem sind stopfende Lebensmittel wie Banane, Reis, Schokolade, gesüßte Getränke und Weißmehlprodukte erst mal tabu.

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Ist Milchzucker bei einer Verstopfung für Babys und Kleinkinder angemessen?

Dieses Hausmittel klingt erst mal sanft, ist es aber leider nicht immer. Kleinkinder und Babys mit Verstopfung können dadurch erst recht Bauchkrämpfe bekommen, weil der Darm so stark angeregt wird. Deshalb gilt:

Abführmittel oder Stuhlweichmacher für Kinder solltet ihr generell nicht ohne Absprache mit dem Kinderarzt oder der Kinderärztin verabreichen. Die Expert*innen können eine individuelle Therapie empfehlen und begleiten.

Ab wann zum Arzt wegen Verstopfung bei Kleinkindern?

Solange sich die Symptome und die Dauer der Verstopfung beim Baby oder Kleinkind sowie seine Schmerzen in Grenzen halten, könnt ihr versuchen, das Problem selbst zu behandeln. Wenn ihr euch unsicher seid, die Verstopfung schon mehrere Tage anhält oder euer Nachwuchs starke Schmerzen hat, solltet ihr aber dringend euren Kinderarzt oder eure Kinderärztin aufsuchen. Da lautet die Devise: lieber einmal zu viel als zu wenig.

Oft werden dann Zäpfchen oder andere Medikamente verschrieben, die die Darmtätigkeit anregen und den Stuhl weicher machen. Unangenehme Einläufe sollten dabei stets die letzte Maßnahme sein und nur dann genutzt werden, wenn nichts anderes mehr hilft oder die Verstopfung sehr akut ist. Wichtig ist, den Teufelskreis aus Angst vor Verstopfungsschmerzen und Stuhl zurückhalten zu unterbrechen. Das Kind soll lernen, dass sich "Kacka" machen erleichternd anfühlt, nicht unangenehm.

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Verstopfung bei Kindern vorbeugen

Damit Verstopfungen gar nicht erst entstehen, können wir Eltern auf folgendes achten:

  • Wir schauen, dass sich unser Kind viel bewegt, mehrere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu sich nimmt und ausreichend Wasser trinkt.
  • Beikostkinder und ältere Kinder dürfen vor allem ballaststoffreiche Lebensmittel, wie Vollkornprodukte und Gemüse essen.
  • Während und zwischen den Mahlzeiten sollte es dabei aber reichlich Wasser oder ungezuckerte Tees trinken.
  • Eine Routine beim Toilettengang, zum Beispiel immer nach dem Frühstück, kann außerdem dabei helfen, die Verdauung zu regulieren.

Und wo wir schon beim Thema sind: Darauf könnt ihr beim Wickeln achten …

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Sarah Plück

Meine Erfahrungen

Unser Sohn hatte zum Glück damit noch nie zu tun. Wir merken allerdings, dass er auch mal einen Tag "aussetzt", vor allem wenn viel los ist und wir nicht in unserem gewohnten Rhythmus sind.

Ich finde es wichtig, dass man häufiger auftretende Verstopfungen bei Kleinkindern abklären lässt, denn es ist einfach nicht gut. Vielleicht steckt ja auch wirklich etwas dahinter?

Sarah Plück

Bildquelle: Getty Images/ElenaNichizhenova

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