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Schreiben lernen: So könnt ihr euer Kind am besten unterstützen

Schreiben lernen wie geht das

Schreiben lernen ist für jeden Menschen ein echter Meilenstein. Denn plötzlich gibt es eine neue Ausdrucksform, über die man sich mitteilen kann. Oft beginnt Schreiben lernen übrigens nicht in der ersten Klasse, sondern bereits wesentlich früher. Erinnert ihr euch noch an die ersten Krakeleien, auf die wir Eltern so stolz sind? Das erste Mal den eigenen Namen oder "Mama" oder "Papa" schreiben, egal wie krumm und schief es aussieht, das brennt sich ins Gedächtnis ein. Damit aus der unsicheren Schrift der Vorschüler*innen aber eine wirklich lesbare wird, gibt es einiges zu beachten.

Wie können Kinder schreiben lernen?

Oft interessieren sich schon Kindergartenkinder für die Welt der Buchstaben. Ihren Namen zu kritzeln, das haben sie sich schnell selbst beigebracht – viele üben dann aus eigenem Antrieb weiter. Nach einem kurzen Moment des Stolzes fragen wir Eltern uns aber schnell: Ist das gut? Sollen wir die Schreibversuche der Kleinen fördern - oder sie in ihrem Eifer lieber bremsen?

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Tipp 1: Fördern ist nicht notwendig

Schreiben lernen die Kinder in der Grundschule. Und dann pädagogisch korrekt und mit genug Zeit zum Üben. Ihr müsst im Vorfeld also nicht bereits in die Schreibförderung investieren oder Nachmittage damit verbringen, irgendwas zu üben. Das kommt von ganz allein.

Wenn euer Kind aber schon vor dem Schulstart üben möchte, gelten folgende "Regeln":

  • Die richtige Schreibweise ist unwichtig: Im Anfangsstadium sind auch exakte Buchstaben noch nicht wichtig.
  • Es muss nicht lesbar sein: Oft werdet ihr die Buchstaben-Ansammlung auf dem Papier eures Kindergartenkindes gar nicht entziffern können. Macht nichts!
  • Anlautposter können helfen. Sie dienen zur Dekoration und ganz nebenbei werden die korrekten Anlaute trainiert. Das hilft später dann tatsächlich zu erkennen, wie bestimmte Wörter geschrieben werden.
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Mit Schwungübungen vor der Schule schreiben lernen

Tipp 2: Auf eine gute Motorik mit unverkrampften Bewegungen achten

Wer schon vor dem Schulstart eine gute Schreib- und Mal-Motorik mit flüssigen, unverkrampften Bewegungen trainiert hat, tut sich mit dem Schreiben lernen deutlich leichter. Wie das konkret funktioniert? Mit spaßigen Schwungübungen trainiert, statt echte Wörter schreiben. Und auch das nur solange euer Kind mit Freude bei der Sache ist.

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Andrea Zschocher

Schwungübungen waren nie der Hit

Ja, Schwungübungen sind super gut für (Vor)Schulkinder, weil sie eben das richtige und ermüdungsfreie "Schreiben" schon mal ein bisschen trainieren. Aber in der Praxis hatten meine Kinder da wenig Spaß dran. Ich habe mehrere in meinen Augen wirklich hübsche Schwungübungshefte besorgt, die Kinder haben die ohne jeden Spaß ein bisschen angefangen und dann doch wieder frei geschrieben, wie sie es eben wollten. Deswegen mein Tipp: Versucht es, aber seid nicht enttäuscht, wenn das Interesse eher gering ist.

Andrea Zschocher

Im Buchhandel gibt es zahlreiche Übungshefte für alle Altersstufen und Geschmäcker. Ebenfalls hilfreich: Viele unterschiedliche Bewegungen für die kleinen Hände. Von Teig oder Knete kneten über Karotten schälen bis hin zum Bestreichen des Frühstückbrots – all das ist gut für die Motorik.

Welche Stifte fürs Schreiben lernen?

Für die kleinen Hände sind dicke dreieckige, Blei- und Buntstifte am besten geeignet. Diese gibt es mit Griffnoppen, Einkerbungen oder einem Abrutsch-Schutz. Welche Stifte für euer Kind am besten taugen, müsst ihr einfach ausprobieren. Ab der zweiten Klasse macht die dünne Stiftvariante meist mehr Sinn.

Bei Bleistiften sind Minen in HB, B oder 2B üblich, oft schreiben die Lehrer*innen auf ihre Materialliste, welche Stifte sie bevorzugen. Wer Probleme mit der Stifthaltung hat: Im Schreibwarenhandel gibt es Aufsätze, die die richtige Haltung unterstützen.

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Schreiben lernen mit dem Füller

Wann der Schreiblernfüller zum Einsatz kommt, entscheidet der Klassenlehrer oder die Klassenlehrerin. Das kann je nach motorischen Fähigkeiten sehr unterschiedlich sein. Auch Schreiblerntintenroller können zum Einsatz kommen. Oft ist es eine ganz persönliche Entscheidung, was in der Schulklasse eures Kindes genutzt wird. Hier hilft nur die Absprache mit den Lehrer*innen.

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Wenn ihr merkt, dass euer Kind größere Probleme mit der Stifthaltung hat, sprecht die Lehrerin darauf an. Im Zweifel können einige Stunden Ergotherapie und gezieltes Üben zu Hause hier kleine Wunder bewirken.

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Welche Schreiblernmethoden gibt es?

Wir stellen beide Methoden vor und ordnen Studienergebnisse ein:

  1. Fibelbasierter Unterricht:
    Mit Hilfe eines Buches wird das Alphabet Buchstabe für Buchstabe erarbeitet. Diese Buchstaben setzen die Schüler*innen dann nach und nach zusammen. Begonnen wird mit einfachen Worten, die so geschrieben werden, wie sie gesprochen werden: Tisch, Hund, Weg: Rechtschreibfehler werden bei dieser Methode von Anfang an korrigiert.
  2. Freies Schreiben, bzw. Lesen durch Schreiben:
    Schreibanfänger*innen suchen sich die Buchstaben in einer bebilderten Schreibtabelle, der sogenannten Anlauttabelle, und "basteln" sich so schnell erste Wörter und Sätze zusammen. Das kann dann allerdings auch mal so ausschauen: Di Mutta get mit iren kindan zum beka. Das Geheimnis der erfolgreichen Arbeit mit der Anlauttabelle lautet: Die Kinder lernen das Drauflosschreiben und wenn sie Fehler machen: egal! Das fördert die Begeisterung fürs Schreiben – und die Kleinen sind stolz, wenn sie schon vor Weihnachten in der ersten Klasse eigene kleine Geschichten aufs Papier bringen.

Ab der zweiten Klasse lautet die Herausforderung für die Lehrer*innen allerdings: Nach und nach muss strenger korrigiert, bestimmte Lernwörter müssen geübt werden. Nur so wird den Kindern klar, dass "er kannte" von "kennen" kommt und im Gegensatz zu "die Kante" mit zwei "n" geschrieben wird.

Welche Schreiblernmethode ist am besten?

Studien belegen: Die "Lesen durch Schreiben"-Methode führt zu einem besseren Ausdruck und lebendigeren Texten – aber auch zu mehr Fehlern. Was auch daran liegt, dass in der Grundschule heute weniger Zeit fürs Rechtschreibtraining bleibt als noch vor einigen Jahren. Zugunsten von Englisch und mehr Projektarbeit hat sich hier die Gewichtung der Lerninhalte verschoben.

Die Systeme, nach denen unterrichtet wird, sind von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Genauso unterscheiden sie sich von Schule zu Schule, ja manchmal von Lehrer zu Lehrerin. Denn: Den Königsweg gibt es, wie so oft im Leben, auch hier nicht.

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An der Mehrzahl der Grundschulen wird inzwischen mit einer Mischform aus den unterschiedlichen Methoden unterrichtet. Die meisten Fibeln arbeiten mit einer Anlauttabelle. Und die Lehrer*innen setzen spezielle Übungshefte ein, um das Schreiben möglichst vielseitig zu lehren.

Warum sollen Kinder schreiben lernen?

Umfragen zeigen: Immer mehr Kinder haben Probleme mit dem Schreiben. Den einen tut die Hand schnell weh, die anderen schreiben langsam und nicht flüssig. An den weiterführenden Schulen beklagen Lehrer*innen die unleserliche Handschrift ihrer Schüler*innen.

Auf dieses (internationale) Problem reagieren die Länder unterschiedlich: In Finnland lernen die Kinder keine Schreibschrift mehr, stattdessen üben sie neben der Druckschrift direkt das Tippen am Computer. Klingt in Zeiten, in denen man (zumindest ab dem Erwachsenenalter) den Stift nur noch für die Einkaufsliste und Geburtstagskarten zur Hand nimmt, ziemlich logisch.

Allerdings gibt es natürlich einen Zusammenhang zwischen Schreiben und Lernen: Wer mit der Hand Informationen niederschreibt, kann sich das Geschriebene nachher deutlich leichter merken. In Deutschland heißt die neueste Idee: Grundschrift.

Welche Schreibschriften gibt es?

Über die Methode des Schreibenlernens wird viel diskutiert – nicht minder aber über die Schreibweise. Hier ein kleiner Überblick:

  • Lateinische Ausgangsschrift (LA): Seit 1953 unterrichtet, feinmotorisch die höchste Herausforderung.
  • Vereinfachte Ausgangsschrift (VA): Anfang der 70er Jahre entwickelt, Annäherung der Großbuchstaben an Druckbuchstaben, weniger Wechsel der Schreibrichtung.
  • Schulausgangsschrift (SAS): vereinfachte Form der lateinischen Ausgangsschrift, 1964 in der DDR eingeführt und dort verbindlich geltend.
  • Grundschrift (GS): Druckschrift aus Einzelbuchstaben mit Häkchen, wie die Kinder die Buchstaben verbinden, dürfen sie selbst entscheiden, wird vom Deutschen Grundschulverband propagiert.
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Vor einigen Jahrzehnten wurde die Schreibschrift als Erstschrift, dann die Druckschrift als Zweitschrift gelehrt. Dann gab es eine Methodenumkehr: Erst die Druckschrift, dann die Schreibschrift. Momentan plädieren viele Pädagog*innen für die "Grundschrift" als Art verbundene Druckschrift.

Schreiben lernen mit der Grundschrift

Grundschrift-Befürworter argumentieren, dass es unnötig schwer sei, zwei Schriften zu lernen. Eine (die Grundschrift) genüge, auch aus ihr würde sich automatisch die persönliche Handschrift entwickeln. Grundschrift-Gegner verweisen auf eine Studie aus Kanada, die gezeigt hat, dass der Lernzuwachs bei der Schreibweise mit einer Schreibschrift größer ist als bei Druckschrift oder einer Mischform aus Druck- und Schreibschrift.

Ein weiteres Argument: Viele Kinder sind von der kreativen Freiheit überfordert, sich selbst zu überlegen, wie sie welche Buchstaben miteinander verbinden. Leserliches Schreiben in einem guten Tempo wird damit zum Problem.

Fakt ist: Gesicherte wissenschaftliche Erkenntnisse, welche Methode die beste ist, gibt es bislang nicht. Insofern lautet unser Tipp für alle Eltern: Achtet darauf, dass eure Kinder möglichst flüssig und mit automatisierten Bewegungen schreiben.

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Schreiben lernen = Schreiben üben

Egal, welche Schrift an den Schulen gelehrt wird: Wichtig ist Üben, Üben und nochmals Üben. Schwünge, Wörter, Sätze, Texte – eine ordentliche Schrift kann nur entstehen, wenn sie automatisiert und mit dem richtigen Schwung aufs Papier gebracht wird. Ihr solltet aber auch Geduld mit eurem Nachwuchs haben, denn die richtige Druckkontrolle und das flüssige Schreiben sind ein großes Lernziel während des ersten Schuljahres. Oft dauert es bis zum Ende der Wackelzahnpubertät, bis Kinder wirklich die richtige Druckkontrolle erlernt haben.

Wenn dein Kind in die Schule kommt und du dir Sorgen wegen Mobbing machst, kann unser Video vielleicht einen ersten Hinweis geben:

Andrea Zschocher

Meine Erfahrung

Mein Grundschulkind wechselt gerade vom Dreikantbleistift auf den Schreiblernfüller. Und da den richtigen zu finden ist schon eine Wissenschaft für sich.

Das gilt irgendwie auch für den ganzen Schreiben-lernen-Vorgang. Es ist es ok und niedlich, wenn die Kinder nach Gehör und irgendwie ja auch nach Gefühl schreiben. Alle klatschen und freuen sich und die Schule motiviert, genauso weiterzumachen. Und kurze Zeit später heißt es dann: Halt stopp, jetzt aber richtig, keine Fehler mehr.

Nicht, dass wir uns da falsch verstehen. Ich finde gute Rechtschreibung und Grammatik schon wichtig, das ist ein großer Teil meines Berufs. Aber diese Motivation und die anschließende Demotivation bei Grundschüler*innen, die verstehe ich nicht so wirklich.

Andrea Zschocher
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Bildquelle: Getty Images / Stock / Getty Images Plus / Liderina

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