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Sperma aufs Handy: So gehen Fruchtbarkeitstests heute

Fruchtbarkeitstest mit dem Handy?

Das smarte Smartphone kann alles. In Zukunft sogar die Spermaqualität von Männern messen. US-Forscher haben einen Test entwickelt, der bequem per App durchführbar ist.

Jedes sechste Paar in Deutschland hat einen unerfüllten Kinderwunsch. Männer trifft die Unfruchtbarkeit dabei genauso häufig wie Frauen. Weltweit sind es ungefähr zwölf Prozent aller Männer, die Probleme mit der Fruchtbarkeit haben. Nun soll die Hürde, die eigene Spermaqualität testen zu lassen, niedriger werden. Männer sollen nun nicht mehr auf stressige und oft peinliche Besuche im Krankenhaus angewiesen sein, stattdessen können sie auf günstige und unkomplizierte Weise die Qualität ihres Spermas beurteilen lassen: US-Forscher haben ein Sperma-Check-System für den Privatgebrauch entwickelt. Laut Vorstellung im Fachblatt „Science Translational Medicine“ soll der Check ähnlich einfach wie ein Schwangerschaftstest zu handhaben sein. Bislang existiert das System nur als Prototyp, eine Zulassung bei den US-Behörden ist aber geplant.

Fruchtbarkeitstest auf dem Handy

Um die Qualität der Spermien mit dem Smartphone messen zu können, wird das Handy auf einem optischen Zubehörteil befestigt. Nun kann eine nicht weiter aufbereitete Spermaprobe auf eine Art Einmal-Clip geladen und in das Zubehörteil geschoben werden. Nun analysiert die Kamera des Smartphones die Spermienkonzentration und -beweglichkeit – und das in weniger als fünf Sekunden. Eine App hilft dem Nutzer bei der Anwendung. Die Materialkosten sollen sich laut der Forscher auf nicht mehr als vier Euro belaufen.

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So fuktioniert der Fruchtbarkeitstest mit dem Smartphone

Das Team um Studienleiter Hadi Shafiee von der Harvard Medical School hat das System an 350 Spermaproben getestet und die Genauigkeit der Ergebnisse mit herkömmlichen Fruchtbarkeitstests verglichen. Dabei erzielte das Sperma-Check-System für den Haushaltsgebrauch eine Genauigkeit von mehr als 98 Prozent für Proben mit einer Konzentration von unter 15 Millionen Spermien pro Millimeter und/oder einem Anteil beweglicher Spermien von weniger als 40 Prozent. Somit erlaubt das System eine verlässliche Beurteilung der Spermienqualität basierend auf den Qualitätskriterien der Weltgesundheitsorganisation.

Auch für die Kontrolle von Vasektomie-Patienten möglich

Ein anderes Einsatzgebiet für das System sehen Forscher in der Nachkontrolle von Vasektomie-Patienten. Denn um den Erfolg einer Sterilisation zu prüfen, müssen Patienten mehrere Wochen regelmäßig checken, ob ihre Samenflüssigkeit weiterhin weitgehend frei von Spermien ist. Dazu müssen die Patienten regelmäßig einen Arzt aufsuchen. Ein System für Zuhause wäre also eine große Erleichterung für diese Patienten.

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Ohne ärztliche Betreuung geht es nicht

Für eine erste Orientierung ist ein solches System sicherlich nützlich, doch stellen sie keinen Ersatz für eine Labordiagnostik vom Fachmann dar. Denn bei einer Untersuchung werden beispielsweise nicht nur die Spermienzahl und –beweglichkeit überprüft, sondern auch andere Parameter wie die Form. Ein geübter Untersucher sieht auch, ob sich andere Zellen in der Probe befinden, die Hinweise auf eine Störung der Hodenfunktion oder andere Erkrankungen geben können. Auch der persönliche Bezug zum Mediziner, der Männern hilft, mit dem Ergebnis umzugehen ist wichtig und kann durch einen Selbsttest nicht ersetzt werden.

Bildquelle: picture alliance / M.K. Kanakasabapathy/Science Translational Medicine/dpa

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