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Rückbildung: Der Weg zurück zum "alten" Ich

Rückbildung nach der Schwangerschaft

Geschafft, dein Baby ist endlich da! Und nun ist nach der Geburt schon wieder alles anders – dein Körper wandelt sich erneut rasant! Denn nach der Schwangerschaft kommt die Rückbildung und dafür gilt vor allem eines: Setz dich nicht zu sehr unter Druck.

Es ist wirklich faszinierend: Kaum ist dein Baby geboren, beginnt dein Körper schon mit der Rückbildung. Viele Monate hat er dein Kind in dir getragen und umsorgt – jetzt heißt es, alles wieder zurück auf Null.

Wann beginnt die Rückbildung nach der Geburt?

Mit den Nachwehen nach der Geburt deines Kindes beginnt die Zeit der Rückbildung. Die Kontraktionen helfen der Gebärmutter sich wieder auf ihre ursprüngliche Größe zurückzubilden. Man spürt sie oft mehrere Tage und Wochen lang und oft sind sie beim Stillen besonders stark. Denn das Hormon Oxytocin, das während des Stillens produziert wird, verstärkt die Kontraktion der Gebärmutter.

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Beim ersten Kind spürst du in der Regel nur einen leicht ziehenden Schmerz im Bauch. Bei weiteren Geburten sind die Nachwehen häufig etwas schmerzhafter, da die Gebärmutter bereits vorgedehnt ist und sich deshalb stärker zusammenziehen muss.

Was passiert bei der Rückbildung?

Die Rückbildung deines Körpers nach der Schwangerschaft dauert in etwas so lange wie die Schwangerschaft selbst – also etwa neun Monate.

Heilung und Rückbildung der Gebärmutter

Zur ersten Phase der Rückbildung gehört die Wundheilung in deiner Gebärmutter und eventuell auch an deinem Damm, wenn dieser unter der Geburt gerissen ist.

Wenn sich nach der Geburt deines Babys die Nachgeburt (Plazenta) und Eihäute von der Gebärmutterwand lösen, entsteht an dieser Stelle eine Wundfläche, die heilen muss. Die Wundheilung verläuft in mehreren Phasen. Der Östrogenabfall gleich nach der Geburt sorgt schon einmal für eine verminderte Durchblutung der Gebärmutter, was den Prozess beschleunigt.

In den kommenden Wochen ist die Heilung dann vom so genannten Wochenfluss,  Blutungen ähnlich der Menstruation (nur stärker und länger), begleitet. Die Menge und das Aussehen des Wochenflusses verändern sich nach und nach. Vor allem in den ersten zwei Tagen sind die Blutungen sehr stark und bestehen aus Plazentaresten. Nicht überrascht sein, wenn in den ersten Tagen ganze Stückchen und Klumpen herauskommen. Die Dauer des Wochenflusses unterscheidet sich von Frau zu Frau: Bei stillenden Frauen versiegt er etwas schneller. Du solltest für den Wochenfluss nur Binden und keine Tampons verwenden. Auch ist Duschen besser als Baden, weil dann nicht so leicht Keime mit dem Wasser in die Scheide gelangen und von dort in die Gebärmutter aufsteigen können.

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Während der Schwangerschaft vergrößert sich deine Gebärmutter etwa um das 20-fache und erreicht ein Gewicht von ungefähr 1000 Gramm. Nach der Geburt bildet sich die Gebärmutter annähernd auf ihre ursprüngliche Größe und ein Gewicht von 50 bis 70 Gramm zurück. Bildlich: Die Gebärmutter muss sich von der Größe eines Kürbisses auf die einer Feige zusammenziehen.

Was sich in deinem Körper bei der Rückbildung sonst noch tut:

  • Die Gebärmutter bildet sich zurück (Nachwehen und Wochenfluss)
  • Deine Organe rutschen wieder in ihre alten Positionen (das kann zwicken)
  • Deine Bauchmuskeln müssen sich wieder zurück zur Bauchmitte schieben (Stichwort Rektusdiastase)
  • Dein Beckenboden muss sich erholen (Rückbildungsgymnastik hilft dabei)
  • Deine ganze Muskulatur im Oberkörper muss sich auf die wieder geänderte Gewichtsverteilung und Körperhaltung umstellen
  • Etwaige Geburtsverletzungen müssen heilen bzw. therapiert werden
  • Die gedehnte Haut am Bauch (Po und Hüften) muss sich wieder zusammenziehen
  • Angesammelte Schwangerschaftspfunde werden abgebaut (und sind eine super Energiequelle für deinen Körper während der fordernden Stillzeit)
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Dein Körper muss also nicht nur in den neun Monaten der Schwangerschaft einen wahren Kraftakt der Veränderung vollführen, sondern auch danach hart arbeiten, um sich wieder zurück zu bilden. Was unser Körper dabei leistet, ist einfach unglaublich, oder!? Seien wir stolz auf ihn, auch wenn er nach der Schwangerschaft und Rückbildung vielleicht ein paar “Macken” zurückbehält.

Welche Nebenwirkungen gibt es bei der Rückbildung?

Wie oben beschrieben, ist die Rückbildung nach der Schwangerschaft eine große Anstrengung für unseren Körper. Da kann es natürlich auch mal zu kleinen Problemen kommen:

  • Fieber nach der Geburt

Kommt über mehrere Tage kein Wochenfluss und treten vielleicht noch Fieber, Rücken- oder Stirnschmerzen auf, kann ein Wochenfluss-Stau vorliegen. Wende dich dann unbedingt an eine Nachsorge-Hebamme. Vielleicht handelt es sich um das sogenannte Kindbettfieber

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  • Verzögerte Rektusdiastase

Manchmal rutschen die Bauchmuskeln nicht so schnell zurück wie sie sollten. Diesen Spalt in der Mitte deines Bauches kann deine Hebamme ertasten. Sie wird dich darauf aufmerksam machen, damit du bei der Rückbildungsgymnastik darauf Rücksicht nehmen kannst.

  • Geschwächter Beckenboden

Die Schwangerschaft und Geburt strapaziert unseren Beckenboden enorm. Davon muss er sich langsam erholen. Mit bestimmten Übungen, die ihr auch im Rückbildungskurs macht, wird der Beckenboden trainiert. Der Beckenboden ist nämlich ein Muskel. Bei vielen Frauen macht sich der geschwächte Beckenboden auch noch Monate oder Jahre nach der Geburt bemerkbar – beim Niesen, Rennen oder Springen hält er dem Druck nicht mehr so gut stand und wir machen uns ins Höschen. Keine schöne Sache, aber (leider) völlig normal. Du bist garantiert nicht alleine mit dem Problem. Um solche Spätfolgen zu verhindern bzw. zu minimieren, ist die Rückbildung nach der Geburt mit entsprechenden Übungen so wichtig.

  • Stimmungsschwankungen nach der Geburt

Hormonell gesehen ist die Zeit nach der Geburt eine wahre Achterbahnfahrt. Die Schwangerschaftshormone sinken plötzlich in den Keller und das wirft dich ähnlich wie zu Beginn der Schwangerschaft gewaltig aus der Bahn.

Wie schnell nehme ich bei der Rückbildung nach der Geburt ab?

Der Gewichtsverlust nach der Geburt ist für viele Mütter ein großes Thema nach der Geburt. Viele von uns haben während der Schwangerschaft so einige Kilos zugelegt, die wir natürlich schnell wieder los werden wollen. Aber alles braucht seine Zeit.

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Direkt nach der Geburt schrumpft dein Bauch immerhin schon ein ordentliches Stück. Von einem Moment auf den anderen bist du etwa 5 bis 7 Kilo leichter. Das Baby wiegt zwischen 3,5 und 4 Kilo, die Plazenta etwa 500 Gramm. Darüber hinaus verlierst du etwa anderthalb Kilo Fruchtwasser und um die 500 Gramm Blut. Viele Frauen schwitzen unter der Geburt auch schon einen großen Teil der Wassereinlagerungen aus. Wundere dich aber trotzdem nicht, wenn du in den allerersten Tagen nach der Geburt noch aussiehst, als wärst du im sechsten Monat schwanger. Das ist ganz normal, wie unsere Bildergalerie mit Promi-Müttern zeigt:

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Viele Mütter nehmen besonders durch das Stillen ab. Eine Faustregel besagt: Neun Monate kommt es (das Gewicht und die anderen körperlichen Umstellungen der Schwangerschaft) und nach neun Monate geht es. Stress dich also nicht, wenn du wenige Wochen nach der Geburt nicht schon wieder aussiehst, wie zuvor. Das schaffen meist nur Topmodels (und natürlich auch ein paar normale Mamas), aber mit denen solltest du dich nicht messen. So wie Model und Dreifach-Mama Bar Refaeli wenige Wochen nach ihrer letzten Geburt unten, sehen die meisten von uns nicht einmal vor der Geburt aus – wie sollen wir dann erst nach der Schwangerschaft so aussehen?

Wie verändert sich mein Hormonhaushalt bei der Rückbildung?

Hormonell gesehen ist die Zeit nach der Geburt eine wahre Achterbahnfahrt. Nach der Geburt kommt es zu einem Abfall der Östrogenkonzentration sowie der Schwangerschaftshormone HCG (Humanes Chorion-gonadotropin) und des HPL (Humanes Plazentalaktogen). Das Stillen führt zusätzlich zu einer Veränderung des Hormonhaushaltes. Es erhöht die Produktion der Hormone Prolaktin und Oxytocin. Beide Hormone werden in der Hirnanhangdrüse gebildet. Sie sind für die Milchbildung und den Milchfluss verantwortlich. Die Hormonschwankungen führen nach der Geburt oft kurzfristig zu Beschwerden wie Schweißausbrüchen und Stimmungsschwankungen, dem so genannten Baby-Blues. Der Baby-Blues trifft ca. 70 Prozent aller Mütter.

Wann kann ich mit der Rückbildungsgymnastik anfangen?

Ich will meinen Körper zurück, denken manche Frauen nach der Geburt und würden am liebsten sofort mit den Rückbildungsübungen anfangen. Das ist aber in den meisten Fällen keine gute Idee. Hebammen und Gynäkologinnen raten dazu, sich in der Zeit des Wochenbetts, also in den ersten sechs bis acht Wochen nach der Geburt, körperlich noch zu schonen. Schließlich müssen zuerst unsere inneren Wunden an der Gebärmutter ordentlich abheilen – damit hat der Körper schon genug zu tun.

Du kannst aber auch schon im Wochenbett mit kleinen Haltungsübungen anfangen: Beim Aufstehen ein Bein nach dem anderen aufsetzen und belasten, das fordert die schrägen Bauchmuskeln. Ebenso ein seitliches aus dem Bett rollen. Den Kopf dabei nicht anheben! Auch einfache Atemübungen sind schon möglich. Sie unterstützen ebenfalls die Regeneration der Muskeln im Unterleib und Bauch – frag deine Hebamme danach!

Wann soll ich mich zum Rückbildungskurs anmelden?

So schnell wie möglich. Nicht, weil du direkt loslegen kannst, sondern weil sonst schon oft alle Plätze vergeben sind. Besonders in Ballungszentren ist es oft schwer, noch einen freien Platz für die Rückbildung zu ergattern, wenn man mit dem Buchen zu lange wartet. Los geht es dann aber meistens erst etwa acht Wochen nach der Geburt und nach einer Go! deiner Frauenärztin.

Wann ist die Rückbildung abgeschlossen?

Wie du siehst, hat dein Körper nach der Geburt ganz schön viel zu tun, um sich wieder in seine (nahezu) alte Form zu morphen. Deshalb sei nicht ungeduldig, wenn du wenige Wochen nach der Geburt (noch) nicht wieder aussiehst, wie vor der Schwangerschaft – das schaffen nur Victoria’s Secret-Models (und das auch nur mit Fitnesscoach, Ernährungsberater, formender Unterwäsche und Photoshop). Und wir wollen ehrlich sein, viele von uns bekommen unsere alten Körper nie wieder zurück – es wird immer der Körper bleiben, der unser wundervolles Kind geboren hat und das sieht und spürt man. Die eine mehr, die andere weniger, aber wir sitzen alle im gleichen Mama-After-Baby-Body-Boot!

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Bildquelle: Getty Images/ LSOphoto

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