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Bei der Mama waren die Reaktionen am stärksten
Im Experiment zeigte sich, dass die ungeborenen Kinder im 2. und 3. Trimester deutlich stärker auf Streicheleinheiten der Mutter reagierten, als wenn andere Personen den Babybauch streichelten. Die Babys berührten die Wand des Uterus signifikant häufiger, wenn dort die Hand der Mama entlang strich. Ihre Reaktion auf fremde Berührungen fiel dagegen viel geringer aus. Das könnte erklären, warum Babys nach einem wahren Tritt-Feuerwerk plötzlich still halten, wenn die werdende Mama jemand anderen die Hand auf den Bauch legen und die Bewegungen ihres Kindes spüren lassen möchte.

Die ersten Kindsbewegungen markieren einen Meilenstein: Existierte Ihr Baby bisher nur in der Theorie, wird es jetzt endlich ganz real!
Aber warum erkennt das Baby anscheinend genau, wer da bei ihm anklopft? Das erklärt sich die Studienleiterin mit der Art der Berührung: „Berührt die Mutter ihren Bauch, geht diese Bewegung durch den ganzen Körper. Es könnte also an der speziellen Art und der Vertrautheit der Berührung liegen“, so Viola Marx.
Und Papa? Der wird ignoriert.
Verrückt: Die wenigsten Reaktionen zeigten die Ungeborenen, wenn der eigene Vater den Babybauch berührte – noch weniger, als wenn Fremde den Bauch streichelten. Warum das so ist, das können sich die Wissenschaftler bisher nicht erklären. Die Co-Autorin der Studie, Dr. Emese Nagy, glaubt aber, es könne ebenfalls an der Art der Berührung liegen: Während die Mutter genau weiß, in welcher Position ihr Baby sich gerade befindet, und wie viel Druck sie auf ihren Bauch ausüben kann, streicheln Väter wohl instinktiv sehr sanft, aus Angst, der Partnerin oder dem Kind weh zu tun. So kann es sein, dass die Berührung des Papas vom Kind kaum wahrgenommen wird – oder zumindest eindeutig als „Nicht die Mama!“ und damit als "uninteressant" identifiziert werden kann.

So ein Babybauch hat jede Menge Vorzüge, die man später als Mama ganz schnell vermisst.