Das Fläschchen gehört zu den Dingen, die aus einem normalen Baby-Haushalt nicht wegzudenken sind. Kein Wunder, schließlich steigt fast jede Mama früher oder später auf das Fläschchen um, sei es, weil sie nicht (mehr) stillen möchte oder kann, oder weil sie sich das Füttern mit dem Papa teilt und dafür hin und wieder Muttermilch abpumpt. Auch nach der Einführung der Beikost steht das Fläschchen mit Wasser oder Tee häufig noch zum Durstlöschen bereit. Und weil bei einem so wichtigen Teil der Babyausstattung immer mal wieder Fragen aufkommen, widmen wir dem Babyfläschchen hier eine ganze Frage & Antwort-Galerie!
Und der Sauger - aus Silikon oder Latex?
Auch hier gilt: Solange der Sauger schadstofffrei und in unbeschädigtem Zustand ist, können Sie frei wählen. Beide Materialien sind unbedenklich, unterscheiden sich aber in der Strapazierfähigkeit: Silikon ist rissempfindlicher als Latex. Daher bieten sich formbeständige Silikonsauger vor allem für Neugeborene an. Sobald das erste Zähnchen gewachsen ist, können Sie auf bissfeste Latexsauger umsteigen. Diese werden durch häufigen Gebrauch und regelmäßige Sterilisation jedoch schnell klebrig und brüchig, sodass sie alle 4 bis 6 Wochen erneuert werden müssen. Ein Umsteigen auf Latex ist aber keine Pflicht. Sie können auch beim Silikonsauger bleiben. Kontrollieren Sie die Sauger einfach regelmäßig auf Beschädigungen und lassen Sie Ihr Kind nur unter Aufsicht aus der Flasche trinken.
Welche Sauger- und Lochgröße?
Sauger gibt es den Größen 1 (0 – 6 Monate), 2 (6 – 18 Monate) und 3 (ab 18 Monate). Orientieren Sie sich an diesen Altersangaben, aber machen Sie die Wahl schlussendlich von Ihrem Kind abhängig. Manche Babys kommen schon früh mit größeren Saugern zurecht, andere bleiben gern noch eine Weile bei den kleinen. Auch bei den Lochgrößen gibt es drei Klassen: S (für dünnflüssige Nahrung wie Mutter- oder Anfangsmilch und Tee), M (für die dickflüssige Folgemilch) und L (für Brei). Für Neugeborene eignet sich Größe S am besten, da sie noch nicht so schnell so viel trinken können. Später wird ihnen das Trinken durch ein S-Loch jedoch zu mühsam werden, dann sollten Sie zur M-Lochgröße wechseln. Sauger mit der Lochgröße L sind nur sehr selten nötig, da Babys mit dem Einführen der Beikost ja gleichzeitig an das Essen mit dem Löffel gewöhnt werden.
Was bringen Anti-Kolik-Flaschen?
Viele Babys haben nach dem Trinken mit Bauchschmerzen zu kämpfen (siehe 3-Monats-Koliken). Die Ursache dafür ist aber bis heute nicht geklärt. Eine Theorie besagt, dass die Kinder beim Trinken zu viel Luft schlucken, die dann für eine schmerzhafte Dehnung im Magen-Darm-Trakt sorgt. Genau hier setzen Anti-Kolik-Flaschen an. Bei normalen Babyflaschen entsteht beim Trinken ein Unterdruck, der durch mehrmaliges Absetzen der Flasche ausgeglichen werden muss bzw. bei denen ein Ventil am Sauger für einen Druckausgleich sorgt. Die dabei durch den Sauger einströmende Luft schäumt die Milch auf und die in den Bläschen gebundene Luft wird vom Baby mitgeschluckt. Bei modernen Anti-Kolik-Flaschen gibt es am Flaschenboden ein Ventil, das für einen Druckausgleich sorgt, ohne die Milch aufzuschäumen. Unabhängige Studien geben Hinweise darauf, dass Anti-Kolik-Flaschen tatsächlich helfen.
Wie viele Babyflaschen brauche ich?
Zur Erstausstattung gehören mindestens zwei kleine Babyfläschchen („Teeflaschen“ a 125 ml) mit passenden Saugern für Neugeborene – auch, wenn Sie stillen möchten. Sicher ist sicher, schließlich kann es immer mal vorkommen, dass Sie kurzfristig Milch oder Tee aus dem Fläschchen füttern müssen. Sollten Sie Ihr Baby von Beginn an mit dem Fläschchen füttern wollen, brauchen Sie natürlich eine größere Anzahl. Bedenken Sie immer, dass jede Flasche nach Benutzung erstmal sterilisiert werden muss und nicht sofort wieder zu Verfügung steht. Bei etwa fünf bis sechs Flaschenmahlzeiten am Tag sollten Sie zu den zwei kleinen Flaschen also mindestens noch vier größere Flaschen („Milchflaschen“ a 260 ml) parat haben.
Macht die Nuckelflasche Karies?
Das Fläschchen an sich macht keine Karies, es verstärkt aber den Effekt zucker- und säurehaltiger Getränke auf die kariesempfindlichen Milchzähne. Beim Nuckeln umspülen diese nämlich ständig die oberen Schneidezähne und greifen die Zahnsubstanz an. Früher oder später kommt es so zur “Nuckelflaschenkaries”. Zahnärzte raten deshalb, keine gesüßte Tees oder Fruchtsäfte in der Nuckelflasche anzubieten und spätestens ab dem ersten Geburtstag auch keine Milch mehr in der Babyflasche zu füttern. Auch Dauernuckeln an der Flasche sollte vermieden werden. Gleiches gilt übrigens auch für Schnabeltassen und Trinklerntassen. Besser ist es, das Kind so früh wie möglich an das Trinken aus einem Becher zu gewöhnen – und natürlich weitgehend auf gesüßte oder säurehaltige Getränke zu verzichten.
Babyflasche in der Mikrowelle erwärmen?
Grundsätzlich sollten Sie abgepumpte Muttermilch oder Ersatzmilch nicht in der Mikrowelle erwärmen. Dabei werden nicht nur wichtige Nährstoffe zerstört, die Milch wird auch ungleichmäßig erhitzt: Ihr Baby könnte sich beim Trinken verbrühen, auch wenn der Testtopfen auf Ihrem Handgelenk zuvor eine angenehme Temperatur hatte. Milch, die Ihr Baby nicht ganz leer getrunken hat, sollten Sie außerdem entsorgen und nicht aufheben, um sie gegebenenfalls später nochmal in der Mikrowelle zu erwärmen. In der Zwischenzeit haben sich darin nämlich jede Menge Keime gebildet und vermehrt. Aus hygienischen Gründen sollten Sie auch keine industrielle Babymilch auf Vorrat anrühren und in der Mikrowelle erhitzen. Besser ist die frische Zubereitung mit warmem Wasser nach Bedarf.
Wie reinige ich die Babyflasche?
Milchreste sollen Sie direkt mit heißem Wasser ausspülen und gegebenenfalls mit einer Flaschenbürste nachhelfen. Auch der Sauger muss ordentlich abgespült werden. Latexsauger lassen sich mit ein wenig Salz von Speichelresten freireiben. Doch das reicht nicht aus. Fläschchen und Sauger müssen in den ersten acht Monaten regelmäßig sterilisiert werden. Dafür gibt es verschiedene Methoden, z.B. mit elektrischen Vaporisatoren oder Vaporisatoren für die Mikrowelle. Mittlerweile gibt es auch Flaschen und Sauger, die sich in der Mikrowelle selbstständig sterilisieren. Sie können Sie Teile auch in einem Topf auskochen (ca. 10 min) oder mit einer Kaltwasser-Lösung aus der Apotheke sterilisieren. Eine weitere sehr bequeme Methode: Fläschchen und Sauger in das obere Fach der Spülmaschine geben und bei mind. 70 Grad spülen lassen. Empfehlenswert ist Bio-Spülmittel.
Babyflasche aus Kunststoff oder Glas?
Üblich sind heute vor allem die Babyfläschchen aus Kunststoff. Sie haben den Vorteil, leichter und bruchsicherer zu sein als Glasflaschen. Dafür sind sie nicht so kratzbeständig und müssen, wenn verkratzt oder porös, schnellstmöglich ausgetauscht werden. An den Kratzern im Kunststoff lagern sich nämlich schnell Bakterien an. Glasflaschen sind da beständiger und lassen sich in der Regel besser reinigen. Welches Material Sie wählen, ist Geschmackssache. Wenn Sie sich für Kunststoff entscheiden, sollten Sie natürlich darauf achten, dass es keine Schadstoffe enthält. Über BPA müssen Sie sich dabei jedenfalls keine Sorgen mehr machen: Der Verkauf von BPA-haltigen Produkten ist seit 2011 verboten. Auch bei die letzten Ökotest-Stichproben von 2013 zeigten: Schadstoffe wurden in keiner der getesteten 12 Flaschen gefunden.
Babyfläschchen und Co.
Über das Babyfläschchen sind Sie jetzt informiert. Doch zum Leben mit Baby gehören noch viele andere Dinge. Infos und Tipps rund um den Baby-Haushalt finden Sie gesammelt auf unserer Themenseite “Babyausstattung”. Zum Beispiel: • 10 Fragen zu Windel • Tipps und Checkliste zur Erstausstattung • Entscheidungshilfe für den richtigen Kinderwagen • eine Sammlung voller praktischer Babysachen und vieles mehr!