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Beikost als Einschlafhilfe

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Satte Babys schlafen besser. Wenn sie schon früh Beikost bekommen, schlafen Kleinkinder länger und werden seltener wach. Britische Wissenschaftler haben das in Studien herausgefunden.

Was versucht ihr als Eltern nicht alles, um euren kleinen Liebling zum Schlafen zu bringen: Gute-Nacht-Liedchen, Spieluhr, Schnuller, Fläschchen, Leuchtmobile und Streicheleinheiten ... aber es will nicht immer so schnell klappen, wie gewünscht – und an längere Durchschlafphasen ist auch nicht zu denken. Vielleicht ist es ja der Hunger, der euer Kind um den Schlaf bringt. Das ist gar keine so abwegige Überlegung, wie britische Wissenschaftler belegen können. Denn auch eine bestimmte Ernährung kann Babys zu einem besseren Schlaf verhelfen.

Vor allem die Eltern sind glücklich, wenn das Kindelein endlich schläft.

Beikost als Einschlafhilfe bewährt sich

Wenn Babys schon früh neben Muttermilch auch Beikost bekommen, schlafen sie um ein Vielfaches besser. Früh heißt in diesem Fall bereits ab dem vierten Monat. Diesen Zusammenhang konnten britische Wissenschaftler belegen, die das Schlafverhalten von Säuglingen in einer Studie untersucht haben. Das Ergebnis: Die Kinder schliefen alle deutlich besser; die Zahl der Babys mit schweren Schlafproblemen verringerte sich sogar um die Hälfte.

Was frühe Beikost bei Babys bewirken kann: 

  1. sie schlafen schneller ein
  2. ihr Schlaf ist ruhiger
  3. sie schlafen länger
  4. sie werden weniger wach

Im Alter von sechs Monaten schliefen die Kinder pro Nacht durchschnittlich eine Viertelstunde länger als Gleichaltrige, die nur Muttermilch bekamen. Und sie wurden etwas seltener nachts wach, im Schnitt zwei Mal weniger pro Woche.

Einschlafen mit Beikost – das Testverfahren

Bei ihrer Untersuchung sind die Wissenschaftler so vorgegangen, dass sie die 1300 Babys im Alter von drei Monaten in zwei Gruppen aufgeteilt haben. Die eine Hälfte der Babys bekam nur Muttermilch. In der anderen Gruppe wurden die Mütter gebeten, ihren Kindern im Alter von vier bis sechs Monaten zusätzlich Beikost zu geben.

Was an Beikost zugefüttert wurde: 

  1. Joghurt
  2. Eier
  3. Getreide
  4. Fisch
  5. gemahlene Nüsse

Mit knurrendem Magen schläft es sich schlecht

Da geht es den Babys nicht anders als den Erwachsenen. Dass es einen direkten Zusammenhang zwischen Schlafverhalten und Beikost gibt, konnte mit dieser Studie erstmals in dieser Deutlichkeit dokumentiert werden. “Und sie ist auch meines Wissens die erste Studie, die diese Frage wirklich sauber adressiert“, so Till Reckert vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Die Untersuchung basiert auf Daten einer Studie, bei der ursprünglich ermittelt werden sollte, wie gut Kinder bestimmte Nahrungsmittel vertragen.

Die Deutsche Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ) rät allerdings von übereifrigem Umsetzen der Untersuchungsergebnisse ab. Du solltest dein Kind lieber beobachten, seinen Energieverbrauch einschätzen und seine Signale beachten. Jetzt das Baby nur einfach mit Brei vollzustopfen, damit es ruhig schläft, sei keine Option.

Bildquelle: Getty Images