Ab etwa der dritten Beikost-Woche gehört auch Fleisch zur Breimahlzeit. Gerade Fleisch ist wichtig für die Entwicklung von Stillkindern, weil es Eisen enthält und Muttermilch eher eisenarm ist. Laut einer Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund (FKE) sollte nach vier bis spätestens sechs Monaten eisenreiche Breikost gefüttert werden, um Eisenmangel vorzubeugen.
Du möchtest dein Baby vegetarisch ernähren? Hier findest du Tipps und leckere Rezepte:Vegetarische Rezepte für das Baby und die ganze Familie.
Fisch? Ja bitte!
Nicht alle Lebensmittel, die als Allergene gelten, braucht ein Kind auch. Ganz anders ist es bei Fisch. “Fettreicher Fisch, z.B. Lachs oder Makrele, liefert die langkettigen Fettsäuren EPA und DHA. Er kann schon ab dem zweiten Lebenshalbjahr gegeben werden. Es gibt Hinweise auf schützende Effekte, z.B. bei Neurodermitis”, erklärt Antje Gahl. Etwa ein bis zwei Mal in der Woche sollte Fleisch durch Fisch in der Breimahlzeit ersetzt werden. “Abwechslung durch Variation der Beikostzutaten ist erwünscht: verschiedene Obst- und Gemüsearten, kleine Mengen an Nudeln oder andere Getreideprodukte, vorzugsweise aus Weizen”, so Gahl.
Ei, Ei, Ei
Ei ist keine Alternative zu Fleisch im Gemüsebrei, denn das Eisen im Ei ist schlecht verwertbar. Früher wurde empfohlen, in den ersten zwei Lebensjahren kein Ei zu geben. Aber: Sind alle drei Breimahlzeiten eingeführt, darf das Kind – etwa mit neun Monaten – auch mal vom Frühstücksei probieren. Das Ei sollte allerdings hartgekocht sein, um einer Salmonelleninfektion vorzubeugen.
Toleranz statt strenger Regeln
Ernährungswissenschaftler und Mediziner sind sich einig: Das Meiden allergener Lebensmittel im ersten Lebensjahr ist nicht die Lösung, um Allergien bei Kindern zu vermeiden. Das Gegenteil ist der Fall: Schon im ersten Lebensjahr sollen Babys mit allergenen Lebensmitteln in Kontakt kommen.
Lies hier: Die Richtlinien für den Beikost-Start im Einzelnen.
Möhre: Alltime-Favorit
Inzwischen ist klar: Die Reihenfolge, in der das Baby neue Lebensmittel bekommt, hat keinen Einfluss darauf, ob das Baby eine Allergie entwickelt. Nichtsdestotrotz solltest du an den bisher propagierten Beikost-Tipps festhalten. Denn die haben sich bewährt! Somit bleibt die Möhre neben Pastinake, Kohlrabi und Kartoffel ein optimales Einsteigergemüse. Tipp: Wenn du neue Nahrungsmittel einzeln und getrennt einführst, kannst du eine eventuelle allergische Reaktion schneller erkennen.
Vorsicht mit Nüssen
Wenn das Baby mal ein Stück vom Erdnussbutter-Brot nascht, ist das in Ordnung. Allerdings: Eine ganze Nuss kann ein Baby noch nicht essen, die Gefahr ist zu groß, dass es daran erstickt. Allgemein gilt: Nur weil es erlaubt ist, muss ein Kind im ersten Lebensjahr keine exotischen Früchte oder Nüsse essen. “Kinder brauchen eine altersentsprechende, ausgewogene Kost, mit ausreichend Vitaminen, Kohlenhydraten, Mineralien, Eiweißen”, sagt Allergologin Dr. Andrea von Berg. Was im ersten Lebensjahr ganz tabu sein sollte: zu viel Salz, Zucker, künstliche Aromen.
Neues von der Milch
Wird das abendliche Stillen durch eine Breimahlzeit ersetzt, kann man den Abendbrei mit kleinen Mengen Vollmilch (nicht mehr als 200ml ! ) zubereiten. “Erst beim Übergang zur Familienkost kann Milch auch zum Frühstück bzw. zum Abendessen gegeben werden, etwa ab dem zehnten Monat”, sagt Julia Weißkirchen, Diplom-Ökotrophologin beim Deutschen Allergie- und Asthmabund. Zu diesem Zeitpunkt dürfen auch Joghurt oder Käse auf Babys Speiseplan stehen. Aber: “In den Gemüse-Fleisch-Brei sollte keine Milch gemischt werden, da sonst das aufgenommene Eisen schlechter verwertet wird”, rät Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE.