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Das geschieht im Gehirn einer Mutter, wenn das Baby weint

Schreiendes Baby Mutter tröstet

Die Bindung zwischen Mutter und Kind ist ein wahres Wunderwerk der Natur. Untersuchungen zeigen, wie viel im Gehirn einer Mutter passiert, wenn ihr Baby schreit. Wir können Ihnen verraten: Es ist faszinierend!

Besser als jeder Wecker: Die Sensoren einer Mutter

Bereits in der Schwangerschaft machen sich viele Mütter Sorgen um die Zeit nach der Geburt: Werde ich alles richtig machen? Weiß ich alles, was es zu wissen gibt? Was passiert, wenn das Baby schreit und ich es nicht höre, weil ich tief und fest schlafe? Diese Sorgen sind unnötig, denn die Natur hat hier geradezu magisch vorgesorgt: Denn selbst, wenn Sie den Wecker morgens minutenlang nicht hören, obwohl er direkt neben dem Bett steht – Ihr Baby werden Sie hören. Sogar dann, wenn es am anderen Ende des Hauses schlafen würde. Doch wie funktioniert das?

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Wenn ein Baby schreit, löst das bei Frauen einen Hormonschub aus

Verantwortlich für die enorme Sensibilität einer Mutter auf das Weinen Ihres Kindes ist das Hormon Oxytocin. Oxytocin ist bereits bei der Geburt dafür verantwortlich, dass die Wehen einsetzen und unterstützt den Milchfluss der Mutter beim Stillen. Hört die Mutter Ihr Baby schreien, wird automatisch das Hormon ausgeschüttet und der Milchfluss angeregt. Außerdem beeinflusst Oxytocin die Stimmung der Mutter positiv: Stress wird verringert und positive Gefühle wie Freude und Glücksempfinden werden gesteigert. Das stärkt die Bindung zwischen Mutter und Kind auf wunderbare Weise und macht das Band zwischen Mutter und Kind zu etwas ganz Besonderem.
Durch diesen Kniff der Natur lernt eine Mutter, das Schreien ihres Babys aus allen anderen Geräuschen herausfiltern zu können und zu erkennen. Würde ein anderer das Schreien nicht mal hören, schrillen bei einer Mutter auch bei ganz leisem oder weit entferntem Weinen ihres Babys die Alarmglocken.

Babyweinen ist für Frauen besonders unangenehm

Wir alle kennen es: Ein Baby im benachbarten Zugabteil schreit und kann sich einfach nicht beruhigen. So klein diese Wesen sind, so laut (und herzzerreißend) können sie schreien, schließlich ist das noch die einzige Möglichkeit für sie, sich zu äußern. Für eine Mutter ist dieses Geräusch aber nicht nur laut und unangenehm, sondern geradezu unerträglich. Das Weinen Ihres Babys löst bei einer Mutter einen richtigen Alarm aus: Notfall! Mütter sind sogar imstande, im Weinen Ihres Babys herauszuhören, was das Baby genau braucht, ob es Bauchschmerzen oder Hunger hat, übermüdet ist oder Angst hat.

Mütter haben eine weitaus höhere Sensibilität auf das Weinen und Schreien ihres Babys als alle anderen Menschen. Das ist auch wissenschaftlich bewiesen. Forscher haben untersucht, was im Gehirn von weiblichen Mäusen vorgeht, wenn ihre kleinen Babymäuse Geräusche von sich geben. Im Gehirn der Mutter-Mäuse wurde ein plötzlicher und rasanter Anstieg von Oxytocin festgestellt, während bei den männlichen Mäusen nichts dergleichen geschah. Das bedeutet nicht, dass die Väter unberührt vom Weinen ihres Kindes bleiben. Doch die chemische Reaktion im Gehirn zeigt, dass Mütter ganz besondere „Vorrichtungen“ haben, um auf die Bedürfnisse ihres Babys zu reagieren. Die Oxytocin-Konzentration in Gehirnen von männlichen Mäusen stieg aber an, je länger sie mit ihrem Kind und der Mutter ihres Mäusebabys zusammenlebten.
Eine weitere Studie untersuchte die Gehirnaktivitäten von 18 Frauen und Männern auf lautes Babyweinen. Der Gehirnscan zeigte, dass bei den Frauen eine sofortige und starke Wachsamkeit ausgelöst wurde. Während die Frauen in Sekundenschnelle in absolute Alarmbereitschaft schalteten, zeigte sich in männlichen Gehirnen keine Veränderung.

Oxytocin sorgt nicht nur für das Kind, sondern auch für die Mutter

Das „Mutterschaftshormon“ ist ein wahres Zaubermittel für Kinder – aber auch für Mütter! Dieser eingebaute Wecker, der sogar bis in die tiefsten Tiefen des Schlafs vordringt, ermöglicht einer Mutter erst erholsamen Schlaf. Erholung mit Tiefschlafphasen ist lebenswichtig, daher sorgt der menschliche Körper dafür, trotz der Elternpflichten in die wichtigen Erholungsphasen gehen zu können.

Bildquelle: iStock

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