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Musik fördert Babys Entwicklung

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Dem Baby Lieder vorzusingen, macht es nicht nur fröhlich und zufrieden, es fördert auch seine Entwicklung. Wie Ihr Baby durch Musik profitiert.

Vorsingen beruhigt und stärkt Gehör

Die beruhigende Wirkung von Gesang entdecken Eltern schon in den allerersten Lebenswochen ihres Babys: Instinktiv beginnen sie zu singen, um den schreienden Nachwuchs zu besänftigen oder in den Schlaf zu wiegen. Und automatisch bewegen sie sich und das Baby dabei – tragen es herum, schaukeln oder wiegen es sanft in den Armen.
„Die schaukelnden Bewegungen kennt das Baby bereits aus dem Mutterleib – ebenso wie die Stimme der Mutter und ihre Sprachmelodie“, erklärt die Hamburger Familientherapeutin Saskia zur Nieden. Und beides gibt Geborgenheit.
Doch Singen und Bewegung bewirken noch mehr: Gesang schult das Gehör und damit, ebenso wie Wiegen und Getragenwerden, den Gleichgewichtssinn. Während die kleine Lena also gebannt der Melodie lauscht, nimmt sie wichtige Anreize für ihre Körperhaltung und Muskelspannung auf. Motorische Fähigkeiten, die sie beispielsweise benötigt, um zu krabbeln oder sich an etwas hochzuziehen. „Musik lädt zu Bewegung ein. Das kann man auch an größeren Kindern beobachten, die unbewusst vor sich hin summen, während sie sich bewegen“, weiß zur Nieden.

Kommunikation durch Vorsingen

In ihren Eltern-Baby-Singkursen beobachtet die Heidelberger Musikpädagogin Eva Fabini bereits bei den unter Einjährigen eine rege Kommunikation mit den singenden Eltern: „Die Babys verstehen anhand von Tonfall und Mimik schon ziemlich genau, was für eine Stimmung transportiert wird.“ Sogar streckenweises Mitsingen gehört schon zum Repertoire mancher Einjähriger.
Aber auch ohne Gruppe, einfach nur mit der singenden Mutter erlebt der Nachwuchs auf vielfache Weise Interaktion und schult nebenbei noch seine kognitiven Fähigkeiten. Denn die Kleinen beobachten aufmerksam Mund- und Lippenbewegungen, Mimik und Gestik und prägen sich Intonation und Sprachmelodie ein. „Wie ein Schwamm saugen Babys auf, was ihnen musikalisch geboten wird“, weiß Eva Fabini.
Melodie und Rhythmus sind dabei eng miteinander verbunden, sowohl beim Singen als auch beim Sprechen. „Schon wenn wir ein Baby einfach ansprechen, verfallen wir meist intuitiv in eine Art rhythmischen Singsang. Unsere Stimme geht in eine höhere Lage, und wir wiederholen einzelne Wörter“, erklärt Fabini. Eine hohe Stimmlage klingt immer freundlich – und den Rhythmus kennt das Baby z.B. schon vom Herzschlag der Mutter. So lernen die Kleinen die Sprachmelodie ihrer Muttersprache, lange bevor sie diese verstehen.

Vorsingen stärkt Bindung zum Baby

Durch die intensive Zuwendung beim Vorsingen wird zudem die Bindung zwischen Mutter und Baby gestärkt. „Nähe, Aufmerksamkeit, Berührung und Augenkontakt: All dies wirkt sich positiv darauf aus“, sagt Baby&Co-Expertin Saskia zur Nieden. Und eine gute Beziehung zwischen Eltern und Baby ist wiederum erwiesenermaßen wichtig für den Spracherwerb.
In erster Linie soll das Singen dem Baby aber Spaß machen. Die positiven Begleiterscheinungen stellen sich dann automatisch ein. Warum also nicht einfach ein kleines Lied in den Alltag integrieren?„Viele Routinetätigkeiten wie Wecken, Waschen oder das Zubettbringen lassen sich ganz ungezwungen mit Singen und Fingerspielen verbinden und in wohltuende Rituale umwandeln“, sagt Saskia zur Nieden. Das braucht nicht einmal zusätzliche Zeit. Denn selbst für eine ausgiebige Gesangseinlage mit Fingerpuppen ist eine halbe Stunde mehr als ausreichend – viel mehr können die Kleinen auch noch gar nicht aufnehmen.

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Musik fördert Babys Bewegungskoordination

Wenn ein Baby genug hat, zeigt es das durch wachsende Unaufmerksamkeit. Lena allerdings will noch ein bisschen mehr und fordert nach dem Wickeln eine Zugabe: Strahlend reckt sie ihre Ärmchen in die Höhe und schaut ihre Mama erwartungsvoll an. „Jetzt soll ich das Lied von der Maus singen, die in den Weltraum fliegt. Das trällere ich Lena schon vor, seit sie ein halbes Jahr alt ist, aber erst seit ein paar Wochen macht sie die dazugehörigen Gesten nach.“ Lena schaut und hört also nicht mehr nur zu, sie imitiert bereits das Gesehene und trainiert so spielerisch ihre Körperwahrnehmung und motorischen Fähigkeiten. Bald schon wird sie ihren Körper zum Rhythmus des Gesangs schaukeln und die Bewegungen ihrer Hände und Finger aufeinander abstimmen können.
Auch bei der Fingerfertigkeit greifen wieder mehrere Faktoren der frühkindlichen Entwicklung ineinander, denn die Feinmotorik der Finger hängt eng mit dem Sprachvermögen zusammen. „Jedes Fingerspiel ist ein wichtiger Impuls für das Nervensystem. Und die Bereiche für Fingerfertigkeit und Sprache liegen im Gehirn dicht beieinander und sind verknüpft“, erklärt Saskia zur Nieden.
Das Nachahmen von Mimik ist ebenfalls eine feinmotorische Fähigkeit, die Babys mit regelmäßigem Vorsingen spielend leicht erlernen. Eifrig trainieren sie die Muskeln von Gesicht, Lippen und Zunge und üben begeistert den Lippenschluss.
Neben ihrem Sprechapparat schulen die Nachwuchssänger bei ihren ersten Mitsing-Versuchen also zugleich Stimme und Sprachgefühl. Sie fühlen sich langsam in Sprachmelodie und -rhythmus ein. Und vom ersten Wort bis zum ersten gemeinsamen Lied in der Kita ist der Weg dann nicht mehr weit.

Bildquelle: Thinkstock

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