Ich bin Jahrgang '88 – aufgewachsen zwischen dem Nokia 3210 und ICQ, zwischen Tamagotchis, Walkman und den ersten Digitalkameras. Unsere Jugend war eine Zeit des Umbruchs: analog wurde digital, aus Diddl-Freundschafts-Alben wurden MySpace- und später Facebook-Profile, und Videotheken wichen Streaming-Apps.
Aber bevor das Leben ernst wurde, gab es Filme. Filme, die wir auf VHS geschaut haben, später auf selbst gebrannten DVDs. Sie waren mehr als nur Unterhaltung – sie waren unser Coming-of-Age, der Soundtrack und Spiegel unserer Jugend. Manche waren schrill und haben uns Tränen lachen lassen, andere waren ernst und bewegend – aber alle haben sie etwas in uns hinterlassen. Hier sind sie: die Filme, mit denen wir Millennials groß geworden sind.
10 Dinge, die ich an dir hasse (1999)
Ein absoluter Highschool-RomCom-Klassiker, der uns gelehrt hat, dass starke Mädchenrollen cool sind – und dass Liebe oft dort entsteht, wo man sie nicht erwartet. Dazu ein legendärer Soundtrack und Heath Ledgers Charme, der ganze Generationen verzaubert hat. Am meisten hasse ich, dass man diesen Film einfach nicht hassen kann!
My Girl – Meine erste Liebe (1991)
Kindheit, Verlust und das erste gebrochene Herz – dieser Retro-Film hat uns früh beigebracht, wie zerbrechlich das Leben sein kann. Für viele Millennials war das der erste Kinofilm, bei dem Tränen geflossen sind und der erste, der uns nachhaltig geprägt hat. Wenn ich heute noch an die Szene mit Thomas J.s Brille denke ... 😭
American Pie (1999)
Zunächst nur als Teenie-Sex-Klamauk verkauft, war "American Pie" in Wahrheit ein Coming-of-Age-Film mit tollen und ikonischen Charakteren, in dem es um Freundschaft, Unsicherheit und das chaotische Erwachsenwerden ging. Klar war er in vielen Szenen (wir alle wissen, wovon ich spreche ;) ) etwas drüber und für mich als 11-Jährige im Kino teilweise auch ein bisschen peinlich, aber er war ehrlich – und damit absolut relatable.
Harry Potter (2001–2011)
Mich und Millionen andere Millennials haben die sieben "Harry Potter"-Bücher und die acht Filme durch unsere Jugend und weit darüber hinaus begleitet. Wir sind mit den Figuren aufgewachsen, haben mit ihnen gelitten, geliebt und gelernt, dass Freundschaft, Mut und Zusammenhalt über allem stehen. Und nun haben viele von uns die Möglichkeit, unseren Kindern diese zauberhafte Welt zu zeigen und wieder in sie einzutauchen.
Now and Then – Damals und heute (1995)
Vier Freundinnen treffen sich nach langer Zeit wieder und begeben sich auf eine Reise in die Vergangenheit – ihre frühe Jugend in den 70er-Jahren. Eine bewegende Geschichte über Freundschaft, Verlust und das Erwachsenwerden aus weiblicher Perspektive. Damals hat mich vor allem die Nostalgie des Films sehr gepackt, und heute als Erwachsene umso mehr.
Hier könnt ihr euch den Trailer ansehen:
Eiskalte Engel (1999)
In meinen Augen ist "Eiskalte Engel" einfach einer DER Filme meiner Generation. Verführung, Machtspiele und dunkle Teenagersehnsüchte im ästhetischen Upper-Class-Milieu – eine Story, die uns mit ihrer überraschenden emotionalen Tiefe nachhaltig beeindruckt hat und heute einfach Kult ist. Die mit dem Song "Bittersweet Symphony" unterlegte Schlussszene hat sich wohl bei jedem Millennial unter Gänsehaut für immer eingebrannt.
Scary Movie (2000)
"Scary Movie" war ein echter Hit und eine gelungene Parodie auf alle Highschool-Horrorfilme, die wir geliebt haben (oder noch nicht gucken durften). Der Humor war zwar pubertär, aber wir liebten ihn, weil er genau unseren Zeitgeist traf. Ich sage nur "WHAZZUUUUUUUUP??" 😄
She's All That – Eine wie keine (1999)
1999 war einfach ein krasses Film-Jahr. In diesem Sommer habe ich "Eine wie keine" im Kino gesehen und mich direkt in Freddie Prinze Jr. verliebt. Klar war die Story voller Klischees, aber irgendwie hat der "vom Mauerblümchen zur Prom-Queen"-Plot auch etwas Charmantes gehabt und auch ein gaaanz bisschen die oberflächliche 90er-Highschool-Welt kritisiert.
Superbad (2007)
Ein letzter wilder Abend vor dem College – der wird für drei Freunde chaotisch, peinlich und verdammt witzig. Diese nerdige Bromance traf den Nerv einer Generation, die zwischen Kindsein und Erwachsensein festhing.
The Virgin Suicides – Das Geheimnis ihres Todes (1999)
Vielleicht ist dieser Film nicht jedem Millennial ein Begriff, dennoch ist er absolut sehenswert und zeitlos. Er handelt von vier Schwestern, deren strenge und religiöse Eltern in den 70er-Jahren versuchen, ihre Töchter von jeglicher Versuchung, die die Highschool mit sich bringt, zu isolieren – nachdem sich die jüngste Tochter das Leben genommen hat. Die Tragik des Heranwachsens wird hier dennoch mit einer sehr ästhetischen Leichtigkeit übermittelt, und der Soundtrack ist einfach großartig.
Girls Club – Vorsicht bissig! (2004)
Eine messerscharfe Satire über Highschool-Cliquen, Mobbing und Selbstfindung, die bis heute zitiert wird. Der Film hat uns gezeigt, wie toxisch Gruppenzwang sein kann – aber auch, wie wichtig es ist, sich selbst treu zu bleiben. Vergesst bitte dennoch niemals: "Mittwochs tragen wir Pink!"
Donnie Darko (2001)
Eine düstere Zeitreise, existenzielle Fragen, ein gruseliger Hase und ein überforderter Teenager – dieser Kultfilm sprach all jene an, die sich in ihrer Jugend "anders" fühlten. Verstörend, philosophisch und mit einer Atmosphäre, die hängen bleibt.
Save the Last Dance (2001)
Tanz als Ausdruck von Schmerz, Hoffnung und Integration – ein Film über kulturelle Unterschiede, Verlust und zweite Chancen. Emotional, mitreißend und mit einem großartigen R'n'B-Soundtrack, der eine ganze Ära einfängt und bis heute viele Millennial-Fans hat.
Thirteen (2003)
Schonungslos ehrlich, roh und verstörend – "Thirteen" war ein Blick in die Abgründe jugendlicher Rebellion und Selbstzerstörung. Für viele Millennials war dieser Film ein Reality-Check über Gruppenzwang, Identitätskrisen und das Bedürfnis, irgendwo dazuzugehören.
Final Destination (ab 2000)
Adrenalin pur – die "Final Destination"-Reihe (zumindest die ersten Teile) prägte unsere Jugend durch absurde Tode und die Idee, dass man dem Schicksal nicht entkommen kann. Trashig, aber unvergesslich – und ein echter Hit bei Übernachtungspartys. Und ganz ehrlich, wie schnell wechselt ihr auch heute noch die Spur, wenn ihr hinter einem mit Baumstämmen beladenen Truck fahrt?
Garden State (2004)
"Garden State" war eine echte Indie-Perle und wurde von "Scrubs"-Star Zach Braff inszeniert. Ein melancholischer Film über die Sinnsuche eines jungen Erwachsenen, begleitet von einem noch heute epischen Soundtrack. Der Film gab vielen Millennials zum ersten Mal das Gefühl, dass Verlorenheit normal ist – und manchmal genau der Anfang von etwas sein kann.
Diese Filme haben unsere Jugend begleitet und geprägt. Ihre Themen sind zeitlos. Heute sind sie fester Bestandteil unserer Popkultur. Wer hat auch Lust, nach dieser Zeitreise nochmal ein paar der Filme zu schauen und Erinnerungen aufleben zu lassen?


















