Wenn sich ein Enkelkind auf den Weg macht, sind Großeltern meistens ganz aus dem Häuschen. Natürlich wollen sie sich auch finanziell an der Zukunft der Kleinen beteiligen. Aber wie macht Sparen für Enkelkinder am meisten Sinn?
Wie spare ich am besten für mein Enkelkind?
Dass viele Großeltern für ihre Enkelkinder sparen wollen, ist eine tolle Sache, denn spätestens, wenn die Enkel volljährig sind, stehen große Anschaffungen wie ein Führerschein oder die Einrichtung der ersten Wohnung an. Ein prall gefülltes Sparkonto von Oma und Opa kommt da immer besonders gut gelegen. Großeltern haben verschiedene Möglichkeiten, um für ihre Enkelkinder zu sparen:
- Sparbücher und Tagesgeldkonten: Eine der traditionellsten Methoden ist das klassische Sparbuch. Es ist sicher und unkompliziert. Die Zinsen sind allerdings nicht besonders hoch. Anders als bei Tagesgeldkonten, die wiederum flexible Ein- und Auszahlungen und attraktivere Zinsen im Vergleich zu herkömmlichen Sparbüchern bieten. Schon Kinder verstehen diese Sparformen, so dass sie laut Verbraucherzentrale besonders geeignet sind.
- Festgeldkonten: Diese bieten oft höhere Zinsen als Tagesgeldkonten, erfordern jedoch, dass das Geld für einen festgelegten Zeitraum nicht angerührt wird. Das kann eine gute Option sein, wenn man das Geld langfristig anlegen und zum Beispiel zum 18. Geburtstag auszahlen lassen möchte.
- Aktienfonds und ETFs: Für diejenigen, die bereit sind, ein gewisses Risiko einzugehen, können Aktienfonds oder ETFs (Exchange Traded Funds) eine lukrative Option sein. Sie bieten das Potenzial für höhere Renditen, insbesondere bei langen Anlagehorizonten.
- Bausparverträge: Diese sind besonders beliebt, wenn man den Traum vom späteren Eigenheim für das Enkelkind unterstützen möchte. Allerdings bewertet finanzen.net Bausparverträge als kaum gewinnbringend. Lediglich spezielle Jugendtarife von Bausparkassen "und staatliche Zuschüsse machen den Vermögensaufbau per Bausparvertrag sinnvoll", so das Portal.
- Versicherungskonzepte: Innovative Versicherungsformen eignen sich als Vorsorgepaket für die Enkel, egal wie als sie sind. Ideal sind dabei Versicherungskonzepte, die Geld ansparen und Absicherung verbinden. Damit kannst du so sparen, wie es zu eurer Situation gerade passt.
Kann ich ein Sparbuch für mein Enkelkind eröffnen?
Großeltern können in der Regel ohne Probleme ein Sparbuch für ihre Enkelkinder eröffnen. Dazu benötigen sie die Geburtsurkunde des Enkelkindes sowie die Einwilligung der Eltern, da das Enkelkind rechtlich minderjährig ist.
Wie Capital.de bemerkt ist dabei der Nachteil, "dass die Erziehungsberechtigten Zugriff auf das Gesparte haben, bis das Kind volljährig ist und selbst darüber verfügen darf." Zwar dürfen die Eltern die Ersparnisse nur verwalten, nicht ausgeben aber das ist für Oma und Opa schwer kontrollierbar weil sie keinen Zugang zum Konto haben. Da gehört also Vertrauen gegenüber den Eltern dazu.
Tolle Starthilfe
Ich hatte das Glück, dass sowohl meine Eltern als auch meine Großeltern mütterlicherseits ein Sparkonto eingerichtet haben, als ich geboren wurde. Mit 18 Jahren habe ich beide Konten ausgezahlt bekommen. Es war kein Vermögen aber eine gute Starthilfe, mit der ich sowohl meinen Führerschein machen (der immerhin 1.800 € gekostet hat!) als auch meine erste Wohnung einrichten konnte. Ein neuer Laptop für die Uni war ebenfalls drin.
Bis heute bin ich sehr dankbar für die Starthilfe, denn sie hat einiges erleichtert. Für meine beiden Kinder sparen wir deshalb ebenfalls monatlich Geld, damit ihnen der Start ins Erwachsenenleben später auch etwas leichter fällt.
Kann ich für mein Enkelkind ein Depot eröffnen?
Auch das Eröffnen eines Depots für das Enkelkind ist möglich. Hier müssen die Eltern als gesetzliche Vertreter ebenfalls zustimmen und sie haben – wie auch beim Sparbuch – wieder die Verwaltungshoheit. Eine weitere Möglichkeit ist, ein Depot für das Kind unter dem eigenen Namen einzurichten aber dann werden ggf. hohe Abgaben fällig, da Kapitalerträge in diesem Fall regulär versteuert werden müssen.
Langfristig versprechen Depots durch den möglichen Handel mit Aktien, Fonds und ETFs aber eine höhere Rendite als Sparbücher. In jedem Fall ist es von Vorteil, wenn man sich mit dieser Thematik ein wenig auskennt und sich der Risiken bewusst ist. Eine professionelle Beratung ergibt hier also Sinn.
Du fragst dich gerade, was ein Depot ist? In unserem Video wird es kinderleicht erklärt:
Wie viel pro Monat für das Enkelkind sparen?
Wie viel monatlich gespart werden soll, ist individuell und hängt von den jeweiligen finanziellen Möglichkeiten ab. Die durchschnittliche Sparrate liegt bei 25 bis 100 Euro pro Monat.
Schon 50 Euro pro Monat können in einem breit aufgestellten ETF bei einer durchschnittlichen jährlichen Rendite von sieben Prozent über 18 Jahre hinweg eine beachtliche Summe ansparen.



