Schulterfreie Tops, coole Menswear-Looks oder lässiger Boho-Vibe – all diese Trends verdanken wir den mutigen Fashion-Rebellinnen der 60er bis 80er Jahre. Diese Style-Queens der Boomer-Generation haben nicht nur Klamotten populär gemacht, sondern ganze Lebensgefühle in Stoff gegossen, die wir heute noch genauso fühlen wie damals.
Die Boomer-Ära hat uns einige der coolsten Stilikonen aller Zeiten beschert, die die Modewelt komplett auf den Kopf gestellt haben. Diese Frauen waren echte Gamechangerinnen, die mit ihren individuellen Looks gesellschaftliche Normen über den Haufen warfen und in Sachen Selbstdarstellung völlig neue Wege einschlugen. Ihre modischen Entscheidungen schrien den Zeitgeist förmlich heraus und inspirieren bis heute Generationen von Modebegeisterten.
Ob durch ihre ikonischen Frisuren, ihre mutigen Outfits oder ihre unverwechselbare Ausstrahlung – diese Ladies haben einen Style-Fußabdruck hinterlassen, der bis heute in jedem Vintage-Shop und auf jedem Instagram-Feed zu finden ist. Kennst du sie noch alle?
#1 Farrah Fawcett: Die Erfinderin des kalifornischen Looks
Wer könnte sie je vergessen: Farrah Fawcett katapultierte sich in den 70ern mit "Charlie's Angels" in die Style-Stratosphäre. Ihr legendärer "Flip"-Haarschnitt mit den voluminösen, nach außen geschwungenen Strähnen löste einen Frisuren-Trend aus, der Friseursalons weltweit überrollte. Was Farrah so cool machte? Sie konnte sportliche Lässigkeit mit Hollywood-Glamour kombinieren, als wäre es das Einfachste der Welt. In engen Jeans, simplen T-Shirts und athletischen Outfits verkörperte sie das kalifornische Lebensgefühl: sonnig, entspannt und trotzdem irgendwie glamourös.
Heute sehen wir Farrahs DNA überall: in den voluminösen Föhnfrisuren auf TikTok, in der Wiedergeburt der 70er-Jahre-Jeans (high-waist, baby!) und im nicht totzukriegenden Athleisure-Trend – Mode, die so tut, als würdest du gleich ins Fitnessstudio gehen, obwohl du eigentlich nur zum Kühlschrank willst.
#2 Cher: Die Königin der Verwandlung
Wenn Lady Gaga, Beyoncé und Madonna eine gemeinsame Stil-Vorfahrin haben, dann ist es definitiv Cher. Die Stilikone war schon in den 60ern und 70ern mutiger, inspirierender und kreativer jeder Social Media Trend. Mit ihren oft von Designer Bob Mackie kreierten Bühnenoutfits sprengte sie jede Vorstellung davon, was tragbar war. Hautfarbene, mit strategisch platzierten Glitzersteinen besetzte Jumpsuits? Check! Kopfschmuck, der größer war als sie selbst? Na klar! Aber auch im klassischen Rolli gepaart mit superglatten Haaren haben wir Cher gerne in Erinnerung – oder in ihrem kultigen Fransen-Outfit im Video zu "The Beat Goes On" (sh. Foto).
Chers Einfluss ist bis heute präsent: Der Mix aus Glamour, Hippie und Disco-Vibes taucht regelmäßig auf den Laufstegen auf. Sie bewies der Welt, dass Mode nicht nur etwas ist, das man trägt, sondern etwas, das man lebt.
Wer mehr über Chers Leben erfahren möchte, kann in ihrer Autobiografie nachlesen, wie alles begann:
#3 Twiggy: Die Erfinderin des androgynen Looks
Bevor es Kate Moss gab, gab es Twiggy – eigentlich Lesley Lawson – die mit ihren Bambi-Augen und dem radikalen Kurzhaarschnitt die 60er aufmischte. Als eines der ersten "Supermodels" wurde sie zum Gesicht der Londoner Mod-Szene und machte den Minirock so populär, dass konservative Eltern weltweit in Schockstarre verfielen.
Twiggys Einfluss ist heute überall zu sehen: in den androgynen Silhouetten, den kurzen Haarschnitten und dem dramatischen Augen-Make-up, das jede TikTok-Beauty-Influencerin perfektioniert hat. Und wer liebt nicht ihre bunten Strumpfhosen? Sie stellte die Frage: "Wer sagt eigentlich, dass Frauen lange Haare und Kleider tragen müssen?" Genau, Twiggy. Und wir hören sowieso nicht hin.
Lust, in der Klamottenkiste oder dem nächsten Vintage-Geschäft zu stöbern? Dann lass dich von diesen kultigen Kleidungsstücken der Boomer-Generation inspirieren.
#4 Janis Joplin: Die Bohème-Rebellin
Janis Joplin war die ultimative Boho-Queen. Die Rockröhre war nicht nur musikalisch eine Wucht, sondern auch modisch das wandelnde Manifest der Hippie-Kultur. Mit bunten, weiten Schlaghosen, opulenten Federschmuck-Accessoires, runden Brillen und Patchwork-Jacken, verkörperte sie einen Stil, der "Establishment? Nein danke!" schrie.
Ihr Einfluss ist in der heutigen Festival-Mode unübersehbar: Layering, Ethno-Prints, Statement-Accessoires und diese gewisse "Ich habe drei Tage nicht geduscht, aber sehe trotzdem fabelhaft aus"-Attitüde gehen direkt auf Janis zurück. Sie machte Kleidung zur Rebellion und bewies, dass Style nicht perfekt sein muss, um perfekt zu sein.
#5 Brigitte Bardot: Die Verkörperung französischer Sinnlichkeit
Brigitte Bardot ist der Grund, warum wir alle insgeheim davon träumen, mit zerzausten Haaren am Strand von Saint-Tropez zu flanieren. Die französische Schauspielerin und Sängerin erfand mit ihrer Mischung aus Unschuld und Verführung einen Stil, der bis heute "je ne sais quoi" schreit. Sie machte den nach ihr benannten "Bardot-Ausschnitt" – schulterfreie Tops und Kleider – so populär, dass Schultern plötzlich das neue Dekolleté waren. Auch Caprihosen und der Bikini verdanken ihr ihren Durchbruch.
Bardots Einfluss ist bis heute in der Mode omnipräsent: Der schulterfreie Look erlebt alle paar Jahre ein Revival, und ihr französisch-lässiger Stil mit Beehive-Frisur, Katzenaugen-Make-up und femininen Silhouetten inspirieren uns heute wie damals.
#6 Diane Keaton: Die Pionierin des Menswear-Looks
Bevor Hailey Bieber in Oversized-Blazern posierte, gab es Diane Keaton, die in den späten 70ern den "Menswear"-Trend für Frauen salonfähig machte. Durch ihre Rolle in "Annie Hall" wurde der Look mit weiter Hose, Weste, Krawatte und Hut so ikonisch, dass plötzlich Frauen in den Herrenabteilungen shoppen gingen – zum Entsetzen der Verkäufer.
Heute sehen wir Keatons Einfluss überall: in der nicht enden wollenden Beliebtheit von Hosenanzügen, Oversized-Blazern und dem spielerischen Mix aus "seinem" und "ihrem" Kleiderschrank. Sie bewies, dass androgyne Kleidung empowern kann – und Style nicht damit zu tun hat, sich für Männer zu kleiden. Und mal ehrlich: Gibt es etwas Cooleres als eine feministische Ikone wie Diane?
#7 Stevie Nicks: Die mystische Boho-Magierin
Bevor es Flower-Crowns gab, wirbelte Stevie Nicks bereits in ihren magischen Gewändern über die Bühne. Die Fleetwood Mac-Sängerin war quasi die Hohepriesterin des Boho-Gypsy-Looks – eine wandelnde Mischung aus Hippie-Göttin und Rock'n'Roll-Witch. Mit ihren endlosen Schichten aus fließenden Stoffen, dramatischen Schals und ikonischen Plateaustiefeln kreierte sie einen Look, der alle in ihren Bann zog.
Stevies Einfluss schwebt bis heute über jedem Festival-Outfit, jedem Kimono-Cardigan und jeder Frau, die beim Tanzen ihre Arme ausbreitet, als könnte sie jeden Moment abheben. Und mal ehrlich – wer hat nicht schon mal versucht, beim Hören von "Rhiannon" so dramatisch mit einem Schal zu wedeln wie sie?
#8 Debbie Harry: Die Punk-Prinzessin mit Glamour
Die Blondie-Frontfrau war der lebende Beweis, dass Punk nicht nur schmutzig und wütend sein musste – er konnte auch verdammt stylish sein! Mit ihrer Mischung aus zerrissenen T-Shirts, knallharten Lederjacken und superkurzen Miniröcken schuf sie den ultimativen Downtown-New-York-Look.
Ihr platinblondes Haar – mehr Statement als Frisur – und der unnahbare, schwarz umrahmte Blick machten klar: Diese Frau ist keine niedliche Popsängerin, sondern eine Rockgöttin mit Attitude. Debbies Genie lag darin, Streetstyle mit Glamour zu verheiraten, lange bevor irgendein Designer auf die Idee kam. Ihr Einfluss ist bis heute spätestens da zu sehen, wo jemand eine Lederjacke über ein Kleid wirft.
#9 Jane Birkin: Die Erfinderin des mühelosen Chic
Jane Birkin ist das ultimative Cool Girl. Obwohl durch und durch britisch, wurde sie zum Inbegriff der französischen Mischung aus Lässigkeit und Eleganz. Mit ihrem unaufgeregten Mix aus Jeans, schlichten Oversized T-Shirts, Korbtaschen vom Markt und hauchzarten Kleidern schuf sie einen Stil, der gleichzeitig zugänglich und völlig unerreichbar wirkte. Jane trug keine Trends – sie lebte einfach, und die Welt schaute zu. Die ultimative Anerkennung? Hermès benannte eine der begehrtesten Taschen aller Zeiten nach ihr – die Birkin Bag – nach ihr.
#10 Ali MacGraw: Die Königin des intelligenten Understatements
Bevor "normcore" cool wurde, perfektionierte Ali MacGraw bereits den Look des eleganten Understatements. Die Schauspielerin, die mit "Love Story" zum Star wurde, brachte in den frühen 70ern einen cleanen, sportlichen Boho-Stil in die Modewelt, der wie ein erfrischender Gegenentwurf zu den oft überladenen Hippie-Looks wirkte. Mit ihren langen, schlichten Mänteln, perfekt sitzenden Rollkragenpullovern und weiten Hosen schuf sie einen Look, der sowohl jugendliche Romantik als auch intellektuelle Tiefe ausstrahlte.
Alis Stil bewies, dass Mode nicht schreien muss, um gehört zu werden, und dass wahre Eleganz oft in der Zurückhaltung liegt. Ihr Einfluss ist überall dort zu spüren, wo Qualität über Quantität siegt und wo der Begriff "Klassiker" nicht langweilig bedeutet, sondern zeitlos.
#11 Yoko Ono: Die konzeptuelle Mode-Künstlerin
Während andere Ikonen mit immer wilderen Looks um Aufmerksamkeit buhlten, bewies Yoko Ono, dass manchmal das radikalste Statement die Reduktion ist. Die Avantgarde-Künstlerin und Aktivistin brachte ein fast konzeptionelles Modeverständnis in den Mainstream, das Mode nicht als Dekoration, sondern als Ausdruck einer Idee verstand. Mit ihrer Vorliebe für komplett weiße oder schwarze Outfits – lange bevor der "all white look" ein Instagram-Trend wurde – ihren ikonischen runden Sonnenbrillen und den klaren, schnörkellosen Linien schuf sie einen komplett neuen Stil.
Yokos Ansatz verband Lifestyle, Kunst und Kleidung: Sie zeigte, dass Mode nicht nur etwas ist, das man trägt, sondern etwas, das man denkt – ein radikaler Gedanke in einer Zeit, als die meisten Stars vor allem durch Exzess auffielen. Ihr Einfluss ist überall dort zu spüren, wo Mode als Konzeptkunst verstanden wird und wo Minimalismus nicht Langeweile bedeutet, sondern bewusste Entscheidung.
Fazit: Zeitlose Rebellion mit Style-Faktor
Es gibt noch viele mehr, aber eines ist sicher: die Stilikonen der Boomer-Ära haben nicht nur Mode gemacht – sie haben Geschichte geschrieben, und zwar mit Ausrufezeichen! Von Farrahs sonnigem Kalifornien-Look bis zu Yokos künstlerischen Minimalismus haben diese Frauen die Grenzen dessen gesprengt, was Mode sein kann. Sie haben Kleidung nicht nur getragen, sondern als Statement genutzt – für ihre Persönlichkeit, ihre politische Haltung und ihre künstlerische Vision.
Was diese Ikonen so zeitlos macht? Sie waren echt. Sie trugen nicht, was der Trend diktierte, sondern erschufen ihre eigenen Regeln. Diese Authentizität ist es, die auch heute noch inspiriert und uns dazu empwored, unseren eigenen Weg zu gehen.
















