Peter Alexander (1926–2011) war der Inbegriff des charmanten Unterhaltungskünstlers: ein Sänger mit geschmeidiger Crooner-Stimme, erfolgreicher Filmschauspieler und Gentleman-Moderator, dessen große Samstagabend-Shows Millionen vor dem Fernseher vereinten. Wir nehmen euch mit auf eine Reise in eure Vergangenheit, Kindheit und Jugend. Eine ganze Generation erinnert sich noch gut an diese Zeit des deutschen Schlagers, an gute Laune und Zugewandtheit. Peter Alexander war und ist für viele ein nostalgischer Fixpunkt, der Geborgenheit, Verlässlichkeit und ein Stück verlorener kultureller Mitte symbolisiert.
Die kleine Kneipe
„Die kleine Kneipe“ ist Peter Alexanders deutschsprachige Version des niederländischen Evergreens „In ’t kleine café aan de haven“ von Pierre Kartner (alias Vader Abraham), komponiert 1975. Die deutsche Fassung erschien 1976 – der dt. Text stammt von Michael Kunze; in Österreich veröffentlichte Alexander parallel die Dialektversion „Das kleine Beisl“. Besonders war die zeitlose Sehnsucht nach Geborgenheit und Gleichheit („Da fragt dich keiner, was du hast oder bist“) gepaart mit einer Melodie, die sofort ins Ohr geht und gut mitgesungen werden kann – damit traf der Song exakt den Nerv der 1970er-Jahre-Schlagerkultur und wurde zu Alexanders Markenzeichen. Chartseitig galt er als einer seiner größten Erfolge: Platz 2 in Deutschland, Platz 1 in der Schweiz, die österreichische Version hielt sich 40 Wochen in den Charts.
Der Papa wird's schon richten
„Der Papa wird’s schon richten“ ist ein Schlager, den Ralph Siegel (Musik) und Bernd Meinunger (Text) für Peter Alexander 1981 schrieben; erschienen bei Ariola und zugleich auf dem Album „Für dich“. Besonders daran war die sofort mitsingbare Refrain-Hook („Der Papa wird’s schon richten…“) und der humorvolle Erzählstil in kleinen Familienszenen, musikalisch klassisch im 4/4-Takt mit Blasorchester-Begleitung – genau die Art „Gute-Laune-Familienunterhaltung“, mit der Alexander im TV wie auf Platte ein breites Publikum erreichte.
Der Titel wurde Alexanders letzter Top-10-Hit in Deutschland und stieg bis auf Platz 3; damit zählt er zu seinen späten Markenzeichen. Sogar eine augenzwinkernde Antwort ließ er nach sich ziehen: „Die Mama wird’s schon richten“ (1982) von Johanna von Koczian.
Schwarzes Gold
„Schwarzes Gold“ komponierte Ralph Siegel 1979 für Peter Alexander. Der· Text stammt aus der Feder von Werner Schüler. Veröffentlicht als Ariola-Single 100 864 mit der B-Seite „Wann stirbt die Welt?“. Ein erzählerischer Ruhrgebiets-Schlager über das Leben eines Bergmanns – vom Stolz auf die Arbeit („Kinder vom Kohlenpott“) bis zu Gefahr und Verlust („Und eines Tages stand die Zeche still…“). Die eingängige Refrain-Metapher „Schwarzes Gold ist das Herz der Nacht“ verbindet Empathie für die Kumpel mit einer großen, orchestralen Schlager-Dramatik – damit traf Alexander Ende der 70er einen emotionalen Nerv.
Sag beim Abschied leise Servus
"Sag beim Abschied leise Servus“ ist ein Wiener Evergreen von Peter Kreuder (Musik) mit Text von Harry Hilm (Pseudonym von Hans Lengsfelder). Komponiert wurde er 1936 für Willi Forsts Film „Burgtheater“ – Kreuder formte dabei eine Melodie-Anleihe aus Johann Strauß’ Operette „Blindekuh“ (1878) zu einem langsamen Walzer. Das Besondere: die zarte, unpathetische Abschieds-Haltung („Servus“ statt „Lebwohl/Adieu“), das Wiener Dialektkolorit und eine sofort vertraute Walzer-Linie, die das Lied zum generationsübergreifenden Abschiedssong machte. Peter Alexander hielt den Titel in der Nachkriegs- und TV-Ära präsent (u. a. mit einer 1960 aufgenommenen Fassung), wodurch er fest in der deutschsprachigen Schlager- und Heurigen-Tradition verankert blieb.
Aus Böhmen kommt die Musik
„Aus Böhmen kommt die Musik“ ist eine volkstümliche Polka von Christian Bruhn (Musik) mit Text von Robert Jung, komponiert 1978. Zunächst wurde sie für das Duo Gitti & Erika geschrieben und als Single veröffentlicht; später nahm Peter Alexander den Titel auf—seine Fassung erschien 1983 (Ariola) und wurde u. a. von Paul Kuhn arrangiert. Musikalisch verbindet der Song die eingängige Polka-Geste böhmischer Blasmusik mit einem eingängigen Refrain zum Mitsingen; im Text wird sogar auf die Polka-Ikone „Rosamunde“ angespielt—damit avancierte das Stück zur inoffiziellen Hymne der Egerländer/Böhmen-Tradition und zum Standard vieler Blasorchester.
Der letzte Walzer
Das Lied ist die deutschsprachige Fassung von „The Last Waltz“ – komponiert von Les Reed mit englischem Text von Barry Mason (UK-Release: 18. August 1967). Die deutsche Bearbeitung schrieb Kurt Feltz; Alexander veröffentlichte sie 1967 bei Ariola. In Deutschland erreichte Peter Alexanders Version Platz 1 (Charteinstieg November 1967). In Österreich kam sie in die Top 10 (Platz 10).
Ein moderner 3/4-Walzer mitten in der späten 60er-Poplandschaft – mit der nostalgischen Erzählung vom „letzten“ Tanz als Anfang und Ende einer Liebe. Alexanders warme Crooner-Stimme plus Feltz’ eingängiger deutscher Text machten daraus einen generationsübergreifenden Schlager, der seine TV-Popularität zusätzlich befeuerte.
Irgendwo brennt für jeden ein Licht
„Irgendwo brennt für jeden ein Licht“ wurde 1973 ebenfalls von Ralph Siegel komponiert. Den Text verfasste Günther Behrle. In Deutschland stieg der Titel am 29.10.1973 in die Charts ein und erreichte Platz 9; Alexander präsentierte ihn u. a. am 04.10.1973 in der TV-Show Drei mal neun. Der Song ist eine tröstende Schlager-Ballade über Hoffnung und Zusammenhalt („Keiner bleibt ganz allein“). Siegel setzt auf eine warme, sofort mitsingbare Refrainlinie; Alexanders empathisches Timbre macht daraus eine „Halte-mich“-Hymne der frühen 70er, die bis heute als optimistisches Mutmach-Lied funktioniert.
Ich zähle täglich meine Sorgen
„Ich zähle täglich meine Sorgen“ ist einer der größten Schlagererfolge von Peter Alexander. Das Lied wurde 1968 veröffentlicht, die Musik schrieb Henry Mayer, den Text Günther Behrle. Es handelt sich um die deutsche Version von „Count Every Star“ (Original 1950, Musik: Bruno Coquatrix, englischer Text: Sammy Gallop), die für Alexander neu getextet und im typischen Schlagergewand arrangiert wurde.
Besonders war der optimistisch-trostvolle Ton: Anstatt sich von Sorgen niederdrücken zu lassen, zählt der Sänger sie spielerisch ab – und der leichte Rhythmus, die orchestrale Begleitung sowie Alexanders warme Stimme machten daraus einen sofort mitsingbaren Radio- und Fernseh-Hit. Das Stück schaffte es 1968 in die Top 10 der deutschen Charts und wurde eines seiner Markenzeichen in TV-Shows und Live-Auftritten.
Wie angelt man sich eine Frau
„Wie angelt man sich eine Frau“ ist ein Peter-Alexander-Schlager aus dem Jahr 1982, komponiert von Ralph Siegel mit einem Text von Bernd Meinunger; der Titel erschien auf dem Ariola-Album „So oder so“ und zugleich als einseitig bespielte „Super Sound Single“ als unverkäufliche Radio-/TV-Promo. Inhaltlich ist es eine augenzwinkernde „Reise“ durch Flirt- und Balzklischees in verschiedenen Ländern (Deutschland, Spanien, Österreich, Italien, Schweiz, USA) mit Ruf-Antwort-Passagen und einem scherzhaften Jodel-Zwischenspiel („Holaladiji“).
Trailer: "50 Jahre Roland Kaiser - Ein Leben für die Musik"
Verbotene Träume
„Verbotene Träume“ ist ein Schlager, den Peter Alexander im Jahr 1976 veröffentlichte. Die Musik stammt von Ralph Siegel, der Text von Michael Kunze – ein Duo, das in den 1970er-Jahren zahlreiche große Schlagerhits für verschiedenste Künstler schrieb. Das Lied erschien als Single bei Ariola und wurde auch in Alexanders Fernsehshows präsentiert.
Besonders war an „Verbotene Träume“ die für die damalige Zeit eher gewagte, leicht melancholische Thematik: Es geht um heimliche Sehnsüchte und unerfüllte Wünsche, die man nicht offen ausleben darf. Verpackt ist das Ganze in ein elegantes Schlagerarrangement mit orchestraler Begleitung, das Alexanders warme Stimme stark in den Vordergrund rückt. Damit verband das Lied typische 70er-Schlager-Melodien mit einer subtileren, fast nachdenklichen Aussage, die sich von den heiteren Familienliedern Alexanders absetzte und ihm ein erwachseneres Repertoire eröffnete.
Schön muss es sein, dich zu lieben
„Schön muss es sein, dich zu lieben“ ist ein Titel, den Peter Alexander im Jahr 1975 bei Ariola veröffentlichte. Die Musik stammt von Christian Bruhn, den Text schrieb Georg Buschor – zwei sehr erfolgreiche Schlager-Macher der 1970er Jahre.
Das Lied ist eine klassische, melodiöse Liebesballade, wie sie für Alexander typisch war: eingängiger Refrain, große orchestrale Begleitung und eine optimistische, warme Botschaft. Besonders war die Verbindung aus Alexanders charmanter Stimme und dem positiv-romantischen Text, der ganz ohne Ironie oder Zwischentöne auskommt. Damit sprach er vor allem das Publikum an, das den Sänger als „Mann fürs Herz“ sah.
So richtig nett ist's nur im Bett
„So richtig nett ist’s nur im Bett“ wurde 1975 veröffentlicht. Die Musik schrieb Christian Bruhn, der Text stammt von Georg Buschor, einem seiner engsten Textdichter in den 1970er Jahren.
Das Lied fällt im Repertoire Alexanders ein wenig aus der Reihe: Es ist ein heiter-verschmitzter Schlager, der – ganz im Zeitgeist der 70er – mit einem augenzwinkernden Titel kokettiert und eine fast frivole Note trägt, ohne dabei je die Grenze zum Anstößigen zu überschreiten. Typisch für Alexander ist die charmante und ungekünstelte Präsentation, die selbst einem anzüglichen Text eine elegante Leichtigkeit gibt. Damit knüpfte er an die Schlager- und Unterhaltungsformen der damaligen Fernsehkultur an, in der ein kleiner Tabubruch stets mit einem Augenzwinkern serviert wurde.
Wenn ihr diesen Humor mögt, sind euch Altherrenwitze sicherlich auch ein Vergnügen!
Gestern jung, morgen alt
„Gestern jung, morgen alt“ ist ein Schlager aus dem Jahr 1974, erschienen bei Ariola. Der Titel stammt erneut aus der Feder von Bruhn und Buschor. Inhaltlich geht es um den Lauf der Zeit: vom jugendlichen Leichtsinn bis zur unausweichlichen Erfahrung des Älterwerdens. Der Song schlägt dabei einen nachdenklichen, aber nie schwermütigen Ton an – typisch für Alexander, der ernste Themen stets mit Wärme und Optimismus vermittelte.
Das Lied überzeugt mit einer Mischung aus melancholischer Botschaft und eingängiger Melodie, die es dem Publikum leicht machte, sich mit dem Thema „Vergänglichkeit“ auseinanderzusetzen. Damit zeigt der Titel auch, wie Alexander in den 1970er-Jahren versuchte, neben heiteren Familienliedern auch reifere Inhalte in sein Repertoire einzubauen.
Unser tägliches Brot ist die Liebe
„Unser tägliches Brot ist die Liebe“ erschien 1971 als Single von Peter Alexander bei Ariola. Ebenfalls verantwortlich ist hier wieder das Erfolgsteam Bruhn und Buschor.
Der Titel ist ein typischer 70er-Jahre-Schlager mit leichter Gospel-Note: Er greift das bekannte Vaterunser-Motiv „unser tägliches Brot“ auf und deutet es um – nicht Nahrung, sondern Liebe wird als das Lebensnotwendige beschrieben. Besonders war an diesem Song die Mischung aus religiös-poetischem Bild und der für Alexander typischen Wärme, wodurch er das Publikum unmittelbar ansprach. Mit seiner positiven Botschaft und eingängigen Melodie passte das Lied hervorragend in die TV-Shows jener Zeit und unterstrich Alexanders Rolle als Sänger, der Geborgenheit, Zusammenhalt und Optimismus verkörperte.
Wien, Wien, nur du allein
„Wien, Wien, nur du allein“ ist eines der berühmtesten Wienerlieder überhaupt. Es wurde 1912 von Rudolf Sieczyński (1873–1952) komponiert, der auch den Text verfasste. Ursprünglich war es als Liebeserklärung an die Stadt Wien gedacht, getragen vom melancholischen Walzerrhythmus, der typisch für die Donaumetropole ist.
Berühmt wurde das Lied nicht nur durch die zahlreichen Interpretationen von Wiener Heurigen- und Operettensängern, sondern vor allem durch die internationale Verbreitung nach dem Ersten Weltkrieg: In Amerika etwa wurde es zu einem „Klassiker der Auslands-Wiener“.
Peter Alexander machte das Stück ab den 1950er-Jahren in seinen Konzerten und TV-Shows wieder populär. Mit seiner charmanten, leichtfüßigen Art vermittelte er das Lied als eine Mischung aus nostalgischem Heimatlied und Unterhaltungsschlager. Für viele Zuhörer wurde seine Version zur Brücke zwischen traditionellem Wienerlied und moderner Unterhaltung.


