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Corona-Schutz für Kinder

Biontech-Impfstoff für Kinder ab 5 Jahren steht kurz vor der Zulassung

Biontech rechnet mit Impfstoff für Kinder ab 5 Jahren

Seit 7. Juni dürfen Eltern auch Kinder ab 12 Jahren impfen lassen. Die STIKO hatte erst Mitte August ihre Impfempfehlung für alle Kinder ausgesprochen. Nun könnten bald auch die jüngeren Kinder dank Impfung geschützt werden.

+++ Update vom 10.09.: Impfstoff für Kinder ab 5 Jahren könnte bald zugelassen werden +++

Die Biontech-Gründer*innen Özlem Türeci und Ugur Sahin melden heute morgen, dass sie die Zulassung für ihren Corona-Impfstoff für Kinder ab 5 Jahren in den kommenden Wochen weltweit und auch in Europa beantragen werden.

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"Wir werden schon in den kommenden Wochen weltweit den Behörden die Ergebnisse aus unserer Studie zu den Fünf- bis Elfjährigen vorlegen. (...) Wir bereiten bereits die Produktion vor. Der Impfstoff ist derselbe, aber weniger hoch dosiert, und es muss weniger abgefüllt werden."

Özlem Türeci, Biontech-Chefmedizinerin

Studienergebnisse zu Impfung an Säuglingen bis Ende des Jahres

Die ersten Studienergebnisse zu Impfungen an kleinen Kindern sind vielversprechend und werden nun den Zulassungsbehörden vorgelegt. Auch die Studienlage zur Corona-Impfung für Babys ab sechs Monaten sollen bis Ende des Jahres vorliegen, so Biontech-Gründer Ugur Sahin laut Tagesspiegel.

Biontech ruft gleichzeitig dazu auf, dass es dringend nötig sei, mehr Menschen für die Impfung zu mobilisieren, um "einen harten Winter" zu vermeiden: „Jeder Geimpfte zusätzlich hilft. Wir sollten nicht resignieren.“"

Stand 16.08.2021: STIKO ändert offizielle Impfempfehlung für Kinder

Heute Vormittag gab die STIKO (Ständige Impfkommision) eine angepasste Variante ihrer Covid-19-Impfempfehlung für die Altersgruppe der 12 bis 17-Jährigen heraus. Auf Grundlage neuer Überwachungsdaten aus US-amerikanischen Impfprogrammen konnten laut Robert-Koch-Institut mögliche Risiken besser beurteilt und ausgewertet werden. Impfnebenwirkungen bei Jugendlichen traten in den USA sehr selten vor allem bei Jungen auf, die eine Herzmuskelentzündung erlitten, die im Krankenhaus behandelt werden konnte. Weitere schwere Nebenwirkungen seien in anderen Studien mit mRNA-Impfungen dieser Altersgruppe nicht aufgetreten.

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Nach sorgfältiger Bewertung dieser neuen wissenschaftlichen Beobachtungen und Daten kommt die STIKO zu der Einschätzung, dass nach gegenwärtigem Wissenstand die Vorteile der Impfung gegenüber dem Risiko von sehr seltenen Impfnebenwirkungen überwiegen. Daher hat die STIKO entschieden, ihre bisherige Einschätzung zu aktualisieren und eine allgemeine COVID-19-Impfempfehlung für 12- bis 17-Jährige auszusprechen.

RKI.de

Die erneuerte aktuelle Impfempfehlung der Jugendlichen solle Kinder auch besser vor eine möglichen kommenden 4. Viruswelle schützen. "Mathematische Modellierungen" hätten ergeben, dass für Kinder ab 12 Jahren ein höheres Risiko bestehen würde, auch an der neueren Delta-Variante zu erkranken.

Die STIKO betont jedoch, dass weiter wie bisher auch die Impfung nach einer ärztlichen Aufklärung und der Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen solle.

Stand 11. Juni 2021: Nur Kinder mit erhöhtem Corona-Risiko impfen lassen

In den letzten Wochen wurde viel über die Sinnhaftigkeit der Corona-Schutzimpfungen für Kinder ab 12 Jahren diskutiert. Die Bundesregierung wirbt für eine Impfung von Kindern und Teenagern ab 12 Jahren. Doch die Ständige Impfkommission blieb skeptisch und ließ im Vorfeld schon durchblicken, dass es keine generelle Impfempfehlung für diese Altersgruppe geben werde. Die Empfehlung basiert auf der aktuellen Studienlage zu Impfstoffen bei Kindern, daher gibt es diese nur unter Einschränkungen.

"Wie das Epidemiologische Bulletin 23/2021 ausführt, empfiehlt die STIKO bei Kindern und Jugendlichen mit Vorerkrankungen aufgrund eines anzunehmenden erhöhten Risikos für einen schweren Verlauf der COVID-19-Erkrankung eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (BioNTech/Pfizer)."

rki.de

Kinder mit diesen Erkrankungen zählen laut RKI dazu:

  • Adipositas
  • Immunsuppression
  • Herzfehler
  • chronischen Lungenerkrankungen
  • Diabetes
  • Trisomie 21
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Thomas Mertens von der Ständigen Impfkommission begründete die Entscheidung damit, man habe Nutzen und Risiko abgewogen und die Studienlage sage eindeutig, dass die Impfung auch bei Kindern wirksam sei. Doch letztlich seien nur 1130 Kinder innerhalb der Studie über zwei Monate beobachtet worden. Daher könne man über die seltenen Nebenwirkungen keine sicheren Angaben machen, um aktuell eine generelle Impfempfehlung guten Gewissens geben zu können.

Hausärzte und Kinderärztinnen erleichtert

Die Haus- und Kinderärzte begrüßen diese Entscheidung der STIKO. In einer Mitteilung des Hausärzteverbandes und Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte betonten sie: "Mit dieser Empfehlung können wir arbeiten - sie definiert eine eindeutige Gruppe und lässt dennoch Freiraum für individuelle Impfentscheidungen". So können Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit den Eltern und vorerkrankten Kindern jetzt über die Impfung entscheiden.

Es ist Erziehungsberechtigten jedoch auch möglich, nach individueller Einschätzung der behandelnden Ärzte, auch Kinder ab 12 Jahren impfen zu lassen, die kein erhöhtes Corona-Risiko haben. Die Möglichkeit dazu wird letztlich auch von der Verfügbarkeit des Impfstoffes abhängen. Eltern mit Kindern ohne Vorerkrankung werden etwas länger auf einen Impftermin warten müssen.

Gibt es genügend Impfstoff für alle?

Als erster Impfstoff-Produzent hatte der Anbieter Biontech/Pfizer bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMA die Zulassung seines Vakzins beantragt. Dieser erhielt vor fast zwei Wochen die offizielle Zulassung. Aktuell soll Biontech/Pfizer laut tagesschau.de auch erste Studien zu Impfungen von Kleinkindern und bald auch von Babys vornehmen. Vielleicht könnte dann schon ab Herbst die Zulassung für weitere Altersgruppen erfolgen.

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Doch aktuell ist noch nicht bekannt, ob es auch genügend Impfstoff für Kinder geben wird. Der regierende Bürgermeister von Berlin und Vorsitzende der Ministerpräsidentenkonferenz Michael Müller betonte vor einer Woche laut Ärzteblatt, dass es keine zusätzlichen Vakzine für bestimmte Altersgruppen geben werde.

Eltern haben die Möglichkeit, sich ab sofort um einen Impftermin für ihre Kinder bei ihrem Haus- oder Kinder- bzw. Jugendarzt oder -ärztin zu informieren. Wann und wie viele Impfdosen es geben wird, ist jedoch noch unklar.

Interessierte Eltern können sich zu diesem Thema immer beim Robert-Koch-Institut sowie dem Bundesgesundheitsministerium informieren.

Impf-Nebenwirkungen: 3 Mythen entlarvt
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Bildquelle: Getty Images/jacoblund

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