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Überfürsorglich: 5 Signale, dass du zu den Helikopter-Eltern gehörst

Anzeichen, dass du dein Kind überbehütest

Wir wollen nur das Beste für unsere Kleinen – natürlich! Am liebsten würden wir unsere Kinder von allem Übel der Welt fernhalten, doch zu viel Fürsorge tut Kindern nicht immer gut, schließlich sollen sie auch ihre Erfahrungen machen. Doch das ist leichter gesagt als getan! Diese 5 Anzeichen sprechen dafür, dass du vielleicht etwas zu übervorsichtig bist.

#1 Du hast immer Angst um dein Kind

Wenn dein Kind so weit ist, deine Hand auf dem Spielplatz loszulassen und allein loszustürmen, lass es gehen. Kinder haben einen natürlichen Wissensdrang – gib dieser kindlichen Neugier Raum, sich zu entfalten! Das ist mitunter sehr schwer, denn überall lauern Gefahren: Das Kind könnte sich verletzen, jemand könnte es beleidigen und traurig machen, es könnte … Stopp! Vom Kampf um die Schaukel am Spielplatz bis zur ersten WG in der Studienzeit – dein Sohn oder Tochter muss diese Erfahrungen machen, auch negative.

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Tipp: Lass dein Kind Dinge ausprobieren

Du kannst und sollst ihm nicht alle Konflikte und Schwierigkeiten abnehmen, denn nur durchs Ausprobieren (inklusive Scheitern) lernt dein Kind und kommt einen Schritt weiter. Sehr ängstliche Eltern haben nachgewiesenermaßen ängstliche Kinder: Hat das Kind ein Leben lang erlebt, dass die Mutter immer Angst um es hatte, traut es sich später auch selbst weniger zu. Daher, auch wenn es schwer fällt, lass dein Kind seine Erfahrungen machen. Wenn es fällt, wird es wieder aufstehen – und dann bist du zur Stelle.

#2 Du siehst dein Kind immer als das arme Opfer

Stell dir vor, dein Kind hat einen Gesangswettbewerb verloren und weint bitterlich wegen seiner Niederlage. „Es tut mir so leid, mein armer Schatz! Du bist viel besser als dieser Wettbewerb, da brauchst du nie mehr mitmachen!“ drückt vielleicht dein Mitgefühl aus und tröstet ein zu Tränen aufgelöstes Kind für den Moment. Doch Enttäuschung, Frustration und Trauer gehören zum Leben und machen Freude über einen Sieg erst möglich. Willst du dein Kind vor allen Enttäuschungen dieser Welt schützen, nimmst du ihm auch die Möglichkeit, über sich hinauszuwachsen und Unglaubliches zu erreichen. Wenn es den Gesangswettbewerb eines Tages gewinnt, wird das alle vergossenen Tränen wettmachen.

Tipp: Lass auch schlechte Erfahrungen zu

Kinder müssen solche Erfahrungen machen, um mit den Anforderungen des Lebens zurechtkommen zu können. Statt dein Kind vor Enttäuschungen zu bewahren, stärke es darin, es weiter zu versuchen und wandele die Enttäuschung in Motivation!
Auch wenn es uns Eltern das Herz bricht, unser Kind so verzweifelt zu sehen, gewinnt das Kind dadurch an Charakterstärke: Es lernt, dass es etwas für seinen Erfolg tun muss und lernt, diesen zu schätzen.

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Mutter tröstet Tochter
Enttäuschungen und Rückschläge gehören zum Leben dazu.

#3 Du vermeidest schwierige Themen

Es ist nicht leicht, mit Kindern über Themen wie Gefahren im Internet, Gewalt oder gar den Tod zu sprechen, aber es ist unbedingt notwendig. Ein Bewusstsein für die Schattenseiten des Lebens zu schaffen ist der erste Schritt, um diese zu verhindern. Wissen ist Macht trifft hier einmal mehr zu: Ein gut informiertes Kind steigt nicht einfach zu einer fremden Person ins Auto, denn es weiß um die Gefahr.

Tipp: Sprich offen mit deinem Kind

Es ist viel besser, schwierige, schlimme oder traurige Themen im behüteten und sicheren Umfeld der eigenen Eltern zu erfahren als durch die Medien, in der Schule oder eine entsprechende Situation. Gib deinem Sohn oder deiner Tochter die Möglichkeit, Fragen zu stellen und füge immer hilfreiche und kindgerechte Erklärungen hinzu. Diese Gespräche dienen der Aufklärung. Hilfreich für den Einstieg für schwierige Themen sind auch Bücher, z. B. über die Trennung der Eltern, den Tod eines nahestehenden Menschen usw.

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#4 Du beschützt dein schüchternes Kind zu sehr

Es ist für eine Mutter unerträglich, wenn sie sieht, welche Schwierigkeiten ihr Kind dabei hat, Freunde zu finden. Alle Kinder spielen auf der Geburtstagparty, nur deins steht still daneben und scheint sich in sich selbst zu verstecken? Manche Kinder tun sich nicht so leicht, soziale Kontakte zu knüpfen. Das ist völlig in Ordnung, alle Menschen sind verschieden. Doch die Entwicklung sozialer Kompetenzen ist notwendig und auch hilfreich.

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Tipp: Hilf deinem Kind behutsam

Lass dein Kind versuchen (eventuell mit etwas Unterstützung), neue Kontakte zu knüpfen und in das Spiel der anderen einzusteigen. Ermutige es dazu, auch wenn es sagt, dass es nicht mit den anderen Kindern spielen will. Hier gilt es, die Balance zu finden, das Kind in seiner Art zu respektieren und ihm gleichzeitig neue Möglichkeiten zu eröffnen und es zu unterstützen, sich nicht durch seine Schüchternheit bremsen zu lassen. Sätze wie „Sei doch nicht so schüchtern!“ haben hier nichts zu suchen, denn das hemmt deine Tochter oder deinen Sohn noch mehr. Gib ihr bzw. ihm das Gefühl, dass es, so wie es ist, völlig in Ordnung und wunderbar ist. Schirme dein Kind nicht vor Herausforderungen ab, sondern bestärke und unterstütze es. Lobe dein Kind und sammelt gemeinsam Erfahrungen, wo sich der Mut gelohnt hat.

#5 Du löst immer die Probleme deines Kindes

Dein Kind bringt eine schlechte Note nach Hause und dein erster Impuls ist, bei der Lehrerin um einen Sprechstundentermin zu bitten? Sicher gibt es viele Situationen, in denen ein solches Gespräch sinnvoll ist, doch hier geht es darum, zu reflektieren: Versuche ich instinktiv, meinem Kind alle Probleme abzunehmen? Für seine Noten ist das Kind zunächst einmal selbst verantwortlich – und darin solltest du dein Kind stärken! Kinder, die Probleme nie selbst erfahren haben, tun sich als Erwachsene umso schwerer, besonders, wenn sie selbst eines Tages in die Rolle der Mutter oder des Vaters schlüpfen.

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Tipp: Überlege gemeinsam mit deinem Kind Lösungsansätze

Probleme in der Schule müssen den Termin bei der Lehrerin im Endeffekt nicht ausschließen, doch mach dir zunächst bewusst: Du nimmst dein Kind mit ins Boot und gibst ihm Rüstzeug für sein Leben mit. Gib ihm deine Erfahrung und Weisheit mit auf den Weg, gib ihm Ratschläge, tüftelt Lösungen für eine problematische Situation aus oder überlegt euch gemeinsam gute Sätze, um dem fiesen Jungen aus der Parallelklasse entgegenzutreten. Hat dein Sprössling Streit mit einem Freund, lass ihn die Differenzen selbst klären, denn nach einem überwundenen Streit ist die Freundschaft umso stärker. Fragt dich dein Kind um Rat, solltest du dich nicht sofort selbst einschalten, sondern gemeinsam mit ihm Strategien zur Lösung des Problems finden. Aber lass es selbst ran, dein Kind wird es schaffen! Und irgendwann wird es selbst zum Mentor und Vorbild für seine eigenen Kinder.

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Helikopter-Eltern oder nicht? Macht das Familien-Quiz!

Bildquelle: Getty Images/ evgenyatamanenko / fizkes

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