Die Rente ist da, aber der Kontostand flüstert leise "Hilfe"? Viele Babyboomer stehen vor dieser Herausforderung und fragen sich, ob der Zug für gute Geldanlagen bereits abgefahren ist. Doch keine Sorge: Auch im Ruhestand können kluge Investments mit ETFs (Exchange Traded Funds) die finanzielle Situation deutlich aufpolieren. Statt das Ersparte auf dem Tagesgeldkonto der Inflation zum Fraß vorzuwerfen, bieten ETFs auch für die Generation 60+ eine Chance, das Vermögen zu erhalten oder sogar ordentlich wachsen zu lassen.
Viele Menschen glauben, dass Aktieninvestments nur etwas für junge Leute sind, die noch Jahrzehnte Zeit haben. Doch diese Annahme ist so falsch wie der Glaube, dass Oma und Opa nur Kreuzworträtsel und Kaffeekränzchen mögen. Auch im Ruhestand ist der Anlagehorizont oft länger als gedacht. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines 65-jährigen Mannes liegt bei etwa 18 Jahren, die einer gleichaltrigen Frau sogar bei 21 Jahren – genug Zeit, um von langfristigen Investments zu profitieren und der mageren Rente ein Schnippchen zu schlagen.
ETFs und Boomer – eine Liebesgeschichte mit Happy End?
ETFs haben einige Eigenschaften, die sie besonders für Menschen im Ruhestand interessant machen:
Vorteile von ETFs für Ruheständler*innen | Erklärung |
Niedrige Kosten | Geringe Verwaltungsgebühren (oft unter 0,3 %) – mehr Geld für Enkel und Hobbys |
Breite Streuung | Risikominimierung durch Investition in hunderte oder tausende Unternehmen – nicht alle Eier in einen Korb! |
Flexibilität | Jederzeit verkaufbar, wenn Geld für die spontane Kreuzfahrt benötigt wird |
Transparenz | Klare Übersicht, in welche Werte investiert wird – keine versteckten Überraschungen |
Regelmäßige Einnahmen | Möglichkeit, durch ausschüttende ETFs regelmäßige Erträge zu erzielen – wie ein monatliches Taschengeld |
Zu alt für ETFs? So ein Quatsch!
Die alte Faustregel "100 minus Lebensalter ergibt die ideale Aktienquote" ist längst so überholt wie Telefonzellen und Videokassetten. Entscheidend ist vielmehr die individuelle Situation: Wie hoch ist die gesetzliche Rente? Gibt es andere Einkommensquellen? Wie viel Kapital steht zur Verfügung? Und nicht zuletzt: Wie viel Nervenkitzel verträgt das eigene Gemüt?
Nehmen wir Britta, 60 Jahre alt, als Beispiel: Sie hat noch sechs Jahre bis zur Rente und 50.000 € Erspartes. Da ihr Haus abbezahlt ist und sie mit ihrer gesetzlichen Rente gut auskommen wird, kann sie ihr Erspartes komplett in ETFs investieren. Bei einer durchschnittlichen Rendite von 5 % pro Jahr könnte sie in 20 Jahren auf etwa 135.000 € kommen – ein schönes Zusatzpolster für besondere Wünsche oder als Erbe für die Kinder, die sich dann vielleicht endlich das Traumhaus leisten können.
Operation Geldhahn: So zapft ihr euer ETF-Vermögen clever an
Wer im Ruhestand regelmäßig Geld aus seinem ETF-Depot entnehmen möchte, sollte dies strategisch angehen. Hier sind drei bewährte Methoden:
Die Gummiband-Methode: Flexibel bleiben!
Bei dieser Strategie entnehmt ihr jährlich einen festen Prozentsatz eures Depots – beispielsweise 4 %. Der Vorteil: In guten Börsenjahren gönnt ihr euch etwas mehr, in schlechten zieht ihr den Gürtel etwas enger. Das schützt euer Kapital vor vorzeitigem Aufbrauchen und ihr bleibt so elastisch wie ein Gummiband.
Die Schlafgut-Strategie mit Sicherheitspuffer
Ihr legt einen festen monatlichen Betrag fest, den ihr entnehmen möchtet. Um Kursschwankungen abzufedern, haltet ihr zusätzlich einen Sicherheitspuffer auf dem Tagesgeldkonto – idealerweise für 2-3 Jahre. So müsst ihr in Krisenzeiten keine ETF-Anteile zu ungünstigen Kursen verkaufen und könnt nachts ruhig schlafen, während andere bei Börsenturbulenzen Schäfchen zählen.
Die Etappenwanderung für langfristige Sicherheit
Diese Strategie teilt euer Ruhestandskapital in Etappen von jeweils etwa 10 Jahren ein. Der erste Teil wird sicher angelegt und dient der kurzfristigen Entnahme, während der Rest weiter in ETFs wachsen kann – wie bei einer Wanderung, bei der ihr immer genug Proviant für die nächste Etappe dabei habt.
ETF-Shopping für Silberfüchse: Was kommt in den Korb?
Nicht jeder ETF eignet sich gleichermaßen für Ruheständler*innen. Besonders empfehlenswert sind:
Welt-ETFs: Der Rundumschlag für Globetrotter
ETFs wie der MSCI World oder FTSE All-World bieten eine breite Streuung über verschiedene Länder und Branchen. Sie bilden die Grundlage eines stabilen Ruhestandsportfolios – quasi eine Weltreise für euer Geld, ohne dass ihr selbst den Koffer packen müsst.
"Diversifikation ist der einzige Free Lunch an der Börse", sagt ein bekanntes Sprichwort unter Anlegern. Gerade im Alter sollte man dieses Prinzip beherzigen und nicht alles auf eine Karte setzen – es sei denn, ihr spielt Solitaire.
Dividenden-Champions: Wenn euer Geld regelmäßig Kinder kriegt
Wer regelmäßige Einnahmen aus seinem Depot schätzt, kann auf ausschüttende Dividenden-ETFs setzen. Diese investieren gezielt in Unternehmen mit stabilen und hohen Dividendenzahlungen – wie ein Obstbaum, der regelmäßig Früchte abwirft, ohne dass ihr jedes Mal klettern müsst.
Die Aktien-Anleihen-Ehe: Für Sicherheit und Spannung
Je nach persönlicher Risikoneigung kann eine Beimischung von Anleihen-ETFs sinnvoll sein. Das extraETF Weltportfolio 50 mit 50 % Aktien und 50 % Anleihen hat in den letzten 5 Jahren beispielsweise eine durchschnittliche Rendite von 4,8 % pro Jahr erzielt – bei deutlich geringeren Schwankungen als ein reines Aktienportfolio. Wie in einer guten Ehe sorgen hier beide Partner für Stabilität.
Von der Couch an die Börse: So startet ihr durch
Der Einstieg in die ETF-Welt ist einfacher als viele denken:
- Depot eröffnen: Wählt einen kostengünstigen Online-Broker oder eine Bank mit niedrigen Gebühren – so einfach wie ein Online-Shopping-Konto!
- Anlagestrategie festlegen: Bestimmt eure Aktienquote und Entnahmestrategie – euer finanzieller Fahrplan für die kommenden Jahre
- ETFs auswählen: Entscheidet euch für breit gestreute, kostengünstige ETFs – keine Raketenwissenschaft, versprochen!
- Regelmäßig prüfen: Überprüft einmal jährlich, ob eure Vermögensaufteilung noch passt – wie der jährliche Gesundheitscheck
- Flexibel bleiben: Passt eure Strategie bei Bedarf an veränderte Lebensumstände an – das Leben hält schließlich immer Überraschungen bereit
Börsenbeben? Keine Panik, bitte!
Kursschwankungen gehören zur Börse wie Falten zum Alter – beides lässt sich nicht vermeiden, aber man kann gut damit leben. Wichtig ist, nicht in Panik zu verfallen, wenn es mal bergab geht. Historisch betrachtet haben sich die Märkte von jedem Crash erholt – man muss nur die Ruhe bewahren und weitermachen wie die Queen.
"Wer langfristig denkt, kann auch im Ruhestand noch von den Chancen des Aktienmarktes profitieren", bestätigt Alexander Wunder, Ruhestandsexperte in seinem Artikel beim VZ VermögensZentrum. "Entscheidend ist eine Strategie, die zu den individuellen Bedürfnissen passt – wie ein maßgeschneiderter Anzug, nur für eure Finanzen."
Fazit: Es ist nie zu spät, die finanzielle Zukunft in die eigenen Hände zu nehmen. Mit ETFs haben auch Boomer ein leistungsstarkes Werkzeug zur Verfügung, um ihre Rente aufzubessern. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in einer durchdachten Strategie, die sowohl Sicherheit als auch Renditechancen bietet. Wer heute den ersten Schritt macht, kann schon morgen von den Vorteilen profitieren – ganz nach dem Motto: Besser spät starten als ewig warten!


