Freundschaften und Familienbeziehungen sind wie Zimmerpflanzen – ohne die richtige Pflege gehen sie ein. Doch manchmal sind wir selbst die größte Bedrohung für unsere Beziehungen, ohne es überhaupt zu bemerken. Diese unbewussten Verhaltensweisen können wie kleine Nadelstiche wirken, die mit der Zeit tiefe Wunden hinterlassen.
Wenn du einige dieser 10 Angewohnheiten bei dir bemerkst, bist du vielleicht bald sehr einsam. Aber: Es ist nie zu spät, sich zu ändern!
#1 Die Zeit-Vampir-Falle: Wenn deine Uhr anders tickt als alle anderen
Kennst du diese eine Person, die grundsätzlich zu spät kommt? Oder bist du diese Person sogar selbst, bei der "gleich" eigentlich "in einer halben Stunde" bedeutet?
Mangelnder Respekt vor der Zeit anderer sendet die stille Botschaft, dass deine Zeit wertvoller ist als ihre. Wenn du regelmäßig zu spät kommst oder Termine in letzter Minute absagst, signalisierst du deinen Liebsten, dass sie auf deiner Prioritätenliste weit unten stehen.
#2 Der Besserwisser-Effekt: Wenn gute Ratschläge nach hinten losgehen
Du hilfst anderen gerne mit deinen Ratschlägen, ohne dass sie dich um deine Hilfe gebeten haben? Und dann ärgerst du dich, dass du dafür keinen Dank erntest, sondern genervtes Augenrollen? Tja, das liegt vielleicht daran, dass nicht alle deine Freund*innen oder Familienmitglieder ungefragte Ratschläge schätzen, die können nämlich (zusätzlich) ganz schön unter Druck setzen.
Wenn Menschen sich dir anvertrauen, wollen sie meist einfach nur gehört und verstanden werden. Ständiges Ratschläge-Erteilen und Problemlösen kann schnell bevormundend wirken. Laut einer Studie, die im Journal of Experimental Social Psychology veröffentlicht wurde, fühlen sich Menschen besser verstanden, wenn ihnen einfach nur zugehört wird, statt sofort Lösungen anzubieten.
#3 Die Partner-Prioritäts-Falle: Wenn Freundschaften auf der Strecke bleiben
Du machst gerne etwas mit deinem Partner oder deiner Partnerin? Das ist super. Allerdings nicht, wenn neben deiner Beziehung keine Zeit mehr für Freund*innen oder Familie bleibt.
Natürlich ist es wichtig, deine Paarbeziehung zu pflegen. Aber wenn du konsequent Freundschaften für deine*n Partner*in opferst, werden deine Freund*innen irgendwann aufhören, dich einzuladen. Balance ist hier das Zauberwort!
Nicht nur Freundschaften gehen kaputt, wenn man sich füreinander keine Zeit nimmt, auch Beziehungen ...
#4 Die Meinungs-Polizei: Wenn unterschiedliche Ansichten zum Dealbreaker werden
In Zeiten von polarisierenden Themen und hitzigen Debatten kann es schwer sein, abweichende Meinungen zu akzeptieren. Doch wer ständig versucht, andere von der eigenen Sichtweise zu überzeugen, riskiert wertvolle Beziehungen.
Respektiere, dass Menschen aus guten Gründen andere Ansichten haben können als du. Manchmal ist es besser, gewisse Themen einfach auszuklammern und sich auf die Gemeinsamkeiten zu konzentrieren. In Richtung rechtes Gedankengut ist es aber immer gut, den Mund aufzumachen. Wenn deine Freundschaft das nicht aushält, ist es vielleicht auch nicht schade drum.
Die Kunst der Freundschaft von Jenn Bane & Trin Garritano zeigt, wie man Freundschaften findet, pflegt und mit Konflikten umgeht. Mit praktischen Tipps – etwa für Smalltalk oder den Umgang mit toxischen Beziehungen – hilft er, Freundschaften bewusster zu gestalten.
#5 Die Tabu-Themen-Tretmine: Wenn heiße Kartoffeln die Stimmung verderben
Politik, Religion, Erziehungsmethoden – manche Themen sind wie Minenfelder für Beziehungen. Besonders in Familienrunden können sie schnell für dicke Luft sorgen.
Lerne zu erkennen, wann es Zeit ist, ein Thema zu wechseln, bevor die Stimmung kippt. Manchmal ist es klüger, über das neue Hobby deines Neffen zu sprechen als über die aktuelle Regierungspolitik.
#6 Der Vergleichs-Virus: Wenn das Gras immer woanders grüner ist
Ständige Vergleiche zeugen nicht nur von Neid (wenn du dich benachteiligt siehst) oder Angeberei (wenn du immer dein tolles Schaffen in den Vordergrund stellst), sie vergiften auch jede Beziehung, egal ob ausgesprochen oder nur gedacht.
Wenn du dich dabei ertappst, dein Leben ständig mit dem deiner Freund*innen zu vergleichen, halte inne. Jeder hat seinen eigenen Weg, seine eigenen Herausforderungen und seine eigenen Erfolge. Neid und Vergleiche schaffen nur Distanz.
#7 Die Grudge-Sammler: Wenn alte Geschichten nie ruhen dürfen
Manche Menschen horten Kränkungen wie andere Briefmarken sammeln – sorgfältig katalogisiert und jederzeit abrufbereit. Doch wer ständig alte Wunden aufreißt, verhindert echte Nähe.
Lerne loszulassen und zu vergeben – nicht unbedingt für die andere Person, sondern für dich selbst. Grudges sind wie Gift, das du selbst trinkst, in der Hoffnung, dass der andere daran stirbt. Und deine Beziehung zu anderen vergiftest du dabei gleich mit.
Noch mehr Tipps für gesunde Freundschaften gefällig? "Freundschaft: Schön. Schmerzhaft. Lebenswichtig." von Franziska Klein beleuchtet, was Freundschaften stark macht und regt an, das eigene Beziehungsverhalten zu reflektieren.
#8 Die passive Aggression: Wenn Konflikte unter der Oberfläche brodeln
Sagst du auch manchmal "Ist schon okay", obwohl eigentlich nichts okay ist? Oder murmelst du dein "Mach doch, was du willst" vor dich hin, wenn dein Gegenüber nicht macht, was du rätst? Diese passive Aggression ist wie ein schleichendes Gift für Beziehungen.
Statt Probleme direkt anzusprechen, werden sie in subtile Seitenhiebe, Schweigen oder sarkastische Bemerkungen verpackt. Eine Studie im BMC Psychiatry Journal zeigt, dass diese indirekte Form der Feindseligkeit das Vertrauen und die Intimität in Beziehungen nachhaltig schädigen kann.
#9 Die Besserwisser-Brigade: Wenn Kritik zur Gewohnheit wird
Du würdest Dinge anders machen als deine Freundin? Dann mach das doch. Musst du ihr aber nicht sagen, wenn sie dich nicht nach deiner Meinung gefragt hat. Denn ständige Kritik ist wie Säure für das Selbstwertgefühl anderer.
Niemand mag es, wenn seine Entscheidungen oder Handlungen ständig infrage gestellt werden. Auch wenn deine Ratschläge gut gemeint sind – halte sie zurück, bis du explizit danach gefragt wirst.
#10 Die Flirt-Falle: Wenn Grenzen verschwimmen
Es mag harmlos erscheinen, mit dem Partner deiner Freundin oder der Partnerin deines Bruders zu flirten – schließlich ist es ja "nur Spaß". Doch was für dich ein unschuldiger Scherz ist, kann für deinen Freund oder deinen Bruder verletzend sein.
Respektiere die Grenzen in Beziehungen und behandle die Partner deiner Freunde mit dem gleichen Respekt, den du dir für deine*n eigene*n Partner*in wünschen würdest. Mal ehrlich – wer mit Leuten flirtet, die vergeben sind und das auch noch an jemanden, den man kennt, der macht sich generell nicht gerade beliebt. Einfach lassen!
Sei kein A***: Beziehungen brauchen Aufmerksamkeit und Pflege, nicht Egoismus und Klugsch***erei
Unsere engsten Beziehungen sind oft die, die wir als selbstverständlich ansehen. Doch gerade sie brauchen regelmäßige Pflege und Aufmerksamkeit. Die gute Nachricht: Selbst wenn du dich in einigen dieser 10 Verhaltensweisen wiedererkennst, ist es nie zu spät für eine Veränderung.
Kleine Anpassungen können große Wirkung haben. Frage dich regelmäßig: "Wie würde ich mich fühlen, wenn jemand mich so behandeln würde?" Diese einfache Übung in Empathie kann Wunder wirken für deine Beziehungen.













