Nimm dir jeden Abend fünf Minuten Zeit, um über deinen Tag nachzudenken. Diese kleine Routine kann sehr hilfreich sein: Du lernst dich selbst besser kennen und gestaltest dein Leben bewusster. Studien zeigen sogar, dass regelmäßige Selbstreflexion die Leistungsfähigkeit deutlich verbessern kann. Hier sind fünf hilfreiche Fragen für deine Abendroutine.
Selbstreflexion ist keine neue Idee – schon viele Denker und Philosophen haben die Vorteile des täglichen Innehaltens erkannt. Es braucht nicht viel Zeit, nur 5-10 Minuten am Ende des Tages, aber diese kleine Gewohnheit kann sehr wertvoll sein.
"Es gibt im Weltall nur eine Ecke, die du mit Sicherheit verbessern kannst, und die bist du selbst," schrieb der britische Schriftsteller Aldous Huxley. Und wie die amerikanische Autorin und Speakerin Margaret "Meg" Wheatley es ausdrückt: "Ohne Reflexion gehen wir blind unseres Weges, schaffen mehr unbeabsichtigte Konsequenzen und erreichen nichts Nützliches." Diese 5 Fragen helfen dir, deinen Tag zu reflektieren und Neues über dich zu lernen:
#1 Wie bewerte ich meinen Tag auf einer Skala?
Fange damit an, deinen Tag zu bewerten: Nimm dir z. B. eine Skala vor von 1 bis 5 für deine Gefühle (1= schlecht, 5=wundervoll). Oder du schaust dir deinen Tag generell an:
War es ein schlechter Tag (-2), ein eher mäßiger Tag (-1), ein neutraler Tag (0), ein guter Tag (+1) oder ein wundervoller Tag (+2)? Notiere dir kurz, was den Tag besonders gemacht hat. Was hat dir heute Freude bereitet?
Diese einfache Übung hilft dir mit der Zeit zu verstehen, was einen guten Tag für dich ausmacht. Du erkennst Muster und kannst bewusst mehr von den Dingen in dein Leben einbauen, die dir guttun. Vielleicht bemerkst du, dass Tage mit kreativer Arbeit, Bewegung oder guten Gesprächen für dich besonders schön sind.
Ein Journal wie das "6-Minuten-Tagebuch" hilft, deinen Tag zu reflektieren:
#2 Was waren die besten Momente des Tages?
Was ist heute gut gelaufen? Welche kleinen oder größeren Erfolge hast du erlebt? Diese Frage hilft dir, deine positiven Erlebnisse wahrzunehmen und Dankbarkeit zu entwickeln. Oft sind wir so beschäftigt, dass wir vergessen, unsere Erfolge anzuerkennen.
Vielleicht hast du ein wichtiges Gespräch geführt, eine Aufgabe abgeschlossen oder einfach einen ruhigen Moment genossen. Nimm dir Zeit, diese positiven Aspekte zu würdigen. Das stärkt dein Wohlbefinden und hilft dir, mehr auf das Positive zu achten. Erfolge – auch kleine – zu bemerken, macht zufriedener.
Was macht uns eigentlich zu dem, was wir sind? Das ergründen wir mit Stefanie Stahl im Video:
#3 Wo gab es heute unnötige Schwierigkeiten?
Manchmal machen wir uns das Leben selbst komplizierter. Wo hast du heute vielleicht mehr Energie investiert als nötig? Wo gab es Reibung oder Widerstand? Diese Frage hilft dir, Bereiche zu erkennen, in denen du dir das Leben einfacher machen könntest.
Vielleicht hast du viel Zeit mit E-Mails verbracht, wenn ein kurzes Gespräch schneller gewesen wäre. Oder du hast dich über etwas geärgert, das du nicht ändern kannst. Durch das Erkennen solcher Situationen kannst du lernen, künftig anders damit umzugehen. Manchmal ist der einfachere Weg tatsächlich der bessere.
#4 Habe ich mir heute Zeit für das Wichtige genommen?
Wir verbringen oft unseren Tag damit, auf dringende Dinge zu reagieren – E-Mails, Anfragen, Termine. Aber hast du dir Zeit für das genommen, was wirklich wichtig ist? Das könnte bedeuten, auf deine Gesundheit zu achten, Zeit mit lieben Menschen zu verbringen oder dir ruhige Momente zu gönnen.
Diese Frage hilft dir, zwischen "dringend" und "wichtig" zu unterscheiden. Sie erinnert dich daran, dass manche Dinge, die nicht so laut nach Aufmerksamkeit rufen – wie Selbstfürsorge oder tiefe Gespräche – langfristig sehr bedeutsam sind. Wenn du merkst, dass das Wichtige zu kurz kommt, kannst du morgen bewusst anders planen.
#5 Was kann ich morgen besser machen?
Diese Frage soll nicht dazu dienen, dich für Fehler zu kritisieren, sondern freundlich nach vorne zu blicken. Was hast du heute gelernt? Wie kannst du diese Erkenntnisse nutzen, um morgen ein bisschen besser zu sein?
Vielleicht möchtest du geduldiger sein, mehr Pausen einlegen oder den Tag ruhiger beginnen. Der Schlüssel liegt in kleinen, machbaren Verbesserungen – nicht in großen Veränderungen.
Fazit: Die Kraft der täglichen Reflexion
Tägliche Selbstreflexion ist eine wertvolle Gewohnheit, die dir hilft, bewusster zu leben und aus Erfahrungen zu lernen. Die fünf Minuten, die du jeden Abend investierst, können zu positiven Veränderungen führen – nicht durch große Umbrüche, sondern durch beständige kleine Schritte.
Wenn du noch heute damit beginnst, wirst du beobachten, wie sich dein Bewusstsein, deine Entscheidungen und letztendlich dein Leben verändern können. Denn wie Seneca schon wusste: "Was ist schöner als diese Gewohnheit, seinen Tag einer genauen Prüfung zu unterwerfen?"







