Es kommt in den besten Beziehungen vor: Man liegt gemütlich zusammen im Bett – und zack entwischt einem ein kleiner Pups. Was sagt es über dich aus, wenn dir solche Situationen derart peinlich sind, dass du dich am liebsten in Luft auflösen würdest? Bist du einfach unglaublich verklemmt? Spoiler: eher nicht.
#1 Du kennst deine Grenzen – und schützt sie
Dass du nicht alles mit deinem Partner/deiner Partnerin teilen willst und dir z. B. ein Pups echt peinlich ist, ist kein Zeichen von Distanziertheit, sondern von gesunder Abgrenzung. Denn wer wählt, wann Intimität da ist und wann nicht, zeigt Beziehungskompetenz und wahre Nähe.
Wenn du derart private Situationen wie den Klogang also lieber mit geschlossener Tür verbringst, ist das ein absolut legitimer Weg, Individualität zu bewahren, statt komplett mit dem anderen zu verschmelzen.
#2 Deine Wurzeln reichen bis in die Gegenwart
Wie offen du mit Körperfunktionen umgehst, wurde schon in deiner Kindheit geprägt. Wenn du in einer Familie aufgewachsen bist, in der Natürlichkeit wenig tabu behaftet war, dürfte es dir nicht allzu viel ausmachen, wenn du vor deinem Partner/deiner Partnerin mal pupst.
War hingegen Scham ein Lehrmeister deiner Kindheit, zeigt sich das oft auch heute noch – dann kann dir ein versehentlich entfleuchter Furz vorkommen wie ein Weltuntergang.
#3 Du zeigst dein Selbstbewusstsein
Wer sich auch in unperfekten Momenten zeigt, demonstriert emotionale Sicherheit – was auf eine sichere Bindung und ein starkes Selbstbewusstsein hindeutet. Wenn du hingegen unbedingte die Kontrolle bewahren möchtest, kann das manchmal ein Weg sein, persönliche Unsicherheiten zu verbergen.
Es ist nicht falsch, sich nicht derart öffnen zu wollen – wichtig ist einfach nur, dass du weißt, was dir guttut und dich nicht verleugnest.
#4 Deine Einstellung zu Intimität wird deutlich
Wenn ihr einander Privatsphäre lasst, schafft ihr Raum für Spannung. Und diese Distanz kann absolut erotisierend wirken.
Sprich: Ein bewusster Abstand, der Willen, eben nicht alles teilen zu wollen (auch keinen Pups), nährt den Reiz zwischen den Partner*innen und hilft dabei, Erotik auch nach einer langen Beziehungsdauer wiederzuentdecken.
Wieso ist es eigentlich so schwer, emotionale Nähe und sexuelles Verlangen unter einen Hut zu bringen? Die bekannte Beziehungsexpertin und Therapeutin Esther Perel hat mit zahlreichen Paaren gearbeitet und ihnen dabei geholfen, ihre widersprüchlichen Bedürfnisse nach Sicherheit und Abenteuer zu verstehen, um der Erotik in der Beziehung (wieder) eine Chance zu geben. In ihrem Buch "Was Liebe braucht" entlarvt sie das Geheimnis eines erfüllten Sexlebens in langjährigen Beziehungen.
#5 So viel hältst du von ungeschminkter Wahrheit
Heulen, ungeschminkt nebeneinander aufwachen, übel verrotzt sein, einen eitrigen Pickel vor sich hertragen – und auch mal pupsen. All das gehört in einer Beziehung dazu, wenn du „Come as you are“ wirklich ernst meinst.
Wer sich diese Momente erlaubt, signalisiert: Ich traue uns diese Echtheit zu. Und das schweißt zusammen. Übrigens: Für viele Paare ist spätestens in der Phase von Schwangerschaft und Geburt die Scham vor Körperfunktionen passé.
#6 Talking 'bout your generation
Verhalten ist auch generationsabhängig. Jüngere Menschen tendieren dazu, Authentizität individueller zu leben, während ältere Generationen oft strenger und schambehafteter sozialisiert wurden.
"Pupsen –das tut eine Dame nicht": Solche und ähnliche Sprüche bekommen wir regelmäßig von Boomern zu hören. Wie wir selbstbewusst kontern können, zeigt unser Video:
Imperfektion als Zeichen von Vertrauen
Ob ihr euch entscheidet, alles miteinander zu teilen (also voreinander zu rülpsen, zu pupsen, aufs Klo zu gehen usw.) oder in bestimmten Momenten lieber doch alleine sein wollt, ist für das Glück in einer Beziehung zweitrangig. Wichtig ist, dass ihr beide euch damit wohlfühlt. Und hey: Wenn mal was entwischt – ein lautes Lachen drüber kann manchmal mehr Nähe erzeugen, als du denkst.
Denn zu zeigen, dass man nicht perfekt ist, kann viel mehr Intimität herstellen als eine makellose Fassade. Wenn deine Hemmschwelle gegenüber deinem Partner / deiner Partnerin sinkt – in guten wie in peinlichen Momenten – kann das ein starkes Zeichen für Vertrauen sein. Genauso wichtig: redet drüber, spürt gemeinsam, wie viel Intimität euch guttut – und was vielleicht besser privat bleibt.









