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Kinderlos-Trend

Psychologie: Ich, du, Hund - Warum immer mehr junge Erwachsene kinderlos bleiben

Pärchen mit Hund am Strand
© Gettyimages/Akemy Mory

Es gibt sie noch immer, diese unausgesprochene Checkliste: Ausbildung oder Studium, Job, Partner*in – und spätestens mit Mitte 30 das erste Kind. Jein: Denn, immer mehr Menschen entscheiden sich bewusst dagegen, Eltern zu werden.

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Ich sehe den Trend auch in meiner Bubble: Der engste Freundeskreis von meinem Mann z.B. besteht aus sechs Männern, fünf davon sind fest verpartnert, alle zwischen 25 und 35 Jahre alt – also genau in dem Alter, in dem junge Paare laut Statistik ihr erstes Kind bekommen. Aber die Statistik zeigt auch noch eine weitere Tendenz: Immer mehr junge Menschen bleiben kinderlos. Stattdessen gibt’s Hunde, Flexibilität und Vanlife ... ähm ... Fernreisen.

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Diese Paare sind nicht etwa „beziehungsunfähig“, sie führen stabile Partnerschaften – nur eben ohne (geplanten) Nachwuchs. Da hab ich mich schon oft gefragt: Waren wir und unsere Kids so ein abschreckendes Beispiel? Aber da spricht nur mein gekränktes Ego aus mir. Denn die Daten bestätigen, dass Kinderlosigkeit tatsächlich leicht zunimmt. Laut dem Statistischen Bundesamt verzichten hierzulande immer mehr Menschen dauerhaft auf Nachwuchs:

Die Grafik des Statistischen Bundesamtes zeigt einen Anstieg der Kinderlosigkeit
Die Grafik des Statistischen Bundesamtes zeigt einen leichten Anstieg der Kinderlosigkeit von 2012 bis 2022 vor allem bei jungen Menschen bis 35 Jahre (© Destatis/Statistisches Bundesamt)

Auch in den Vereinigten Staaten beobachten Wissenschaftler*innen einen verstärkten Trend zur freiwilligen Kinderlosigkeit, wie "Psychology Today" berichtet und sich damit u.a. auf eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2024 beruft.

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Die Entscheidung gegen eigene Kinder findet heute zunehmend Akzeptanz und Verständnis. Viele junge Menschen wünschen sich mehr Freiheit oder machen sich Sorgen um Politik, Klima, die Weltlage. Total verständlich. Immerhin hat sich so einiges im letzten Jahrzehnt verändert.

5 Gründe für den Kinderlos-Trend der Generation Z

Warum konkret sind so viele junge Menschen der Meinung, dass Elternschaft nicht ihr Ding ist? Laut der Pew Research Studie sind die Gründe vielfältig. 5 kristallisieren sich aber besonders heraus:

  1. Der Wunsch nach mehr Freiheit: Flexibel leben, reisen, in die eigene Karriere investieren, neue Hobbys ausprobieren.
  2. Finanzieller Realitätscheck: Wohnungspreise, Inflation, unsichere Jobs – Kinder kosten richtig Geld und Zeit.
  3. Mentale Gesundheit: Wer seine psychische Gesundheit schützen will, scheut die zusätzliche Verantwortung. Manche haben auch Angst, eigene schlechte Kindheitserfahrungen und Traumata weiterzugeben.
  4. Weltlage: Klimakrise, Politik, Kriege – mehr muss man dazu gar nicht sagen. Viele fragen sich, ob sie wirklich ein Kind in diese Welt setzen wollen?
  5. Kein Kinderwunsch: Manchen fehlt ganz einfach der Wunsch, Eltern zu werden – und das ist völlig okay.
40 Prozent aller Paare trennen sich im ersten Jahr mit Kind - Ann Kathrin Götze
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Kinderlos und happy

Wie wir alle wissen, hat auch die mediale Darstellung einen starken Einfluss auf gesellschaftliche Normen und Trends. Und so trägt auch die zunehmende Darstellung kinderloser Erwachsener in Filmen, TV und sozialen Medien sicherlich dazu bei, die Entscheidung, keine Kinder zu haben, zu normalisieren und anderen positive Beispiele zu bieten.

Vielen jungen Menschen der Gen Y und Z haben z. B. geliebte Serien wie "Friends", "Sex and the City", "Girls" oder "Euphoria" gezeigt, dass ein erfülltes Leben ohne Kinder für Erwachsene komplett normal und erstrebenswert ist. Solange Kinderlosigkeit eine bewusste Entscheidung ist.

Ob Hund, Weltreise oder kreatives Projekt: Lebensentwürfe ohne Nachwuchs sind genauso "vollständig" wie jene mit Kindern. Und persönliches Glück lässt sich nicht an der Anzahl der Familienmitglieder messen, sondern daran, wie gut das Leben, das man selbst lebt, zu einem passt.