Papier ist ein Material, das für die unterschiedlichsten Basteltechniken verwendet wird. Von Origami über Lilleklip bis Orimoto können wahre Kunstwerke entstehen. Ein noch recht neuer Trend ist Quilling, wobei das Prinzip selbst uralt ist und so ähnlich schon bei den alten Ägyptern und in der Renaissance verbreitet war. Hier zeige ich euch erste Schritte beim Basteln mit den kunterbunten Papierstreifen.
Was brauche ich fürs Quilling?
Wer erstmal austesten möchte, ob er mit Quilling ein neues Hobby gefunden hat, kann auch mit Zahnstocher, einer Pinnwand und runden Formen wie Ausstechern improvisieren – besser ist es, man besorgt sich ein Set, denn die Papierstreifen braucht man ohnehin. Dieses nur wenige Millimeter breite Grundmaterial selbst zurechtzuschneiden, stelle ich mir ziemlich anstrengend vor!

Anleitung: Wie funktioniert Quilling?
Die Grundform beim Quilling ist immer erstmal ein Kreis, aus dem dann alles Weitere geformt oder zusammengesetzt wird. Und so bastelt ihr eure Kreise:
1. Löst einen Papierstreifen von einem Bündel und steckt ein Ende in den Schlitz vorne in der Quillingnadel. Wer mit einem Bleistift oder Zahnstocher arbeitet, muss das Papier festhalten, wenn er anfängt zu drehen. Bei der geschlitzten Nadel ist das nicht nötig.

2. Habt ihr den Streifen vollständig aufgewickelt, löst ihr ihn vorsichtig von der Nadel. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn sonst bleibt das Ende stecken und ihr habt einen Kegel.
3. Legt das kleine Röllchen in einen der Kreise auf eurer Quillingschablone. Sobald ihr loslasst, rollt er sich in der Vorlage zurecht.

4. Nehmt den Papierkreis aus der Schablone und fixiert das Ende mit einem Klecks Bastelkleber. Je besser sich der Kleber dosieren lässt, desto besser, denn ihr braucht wirklich nur ganz wenig.

5. Vielleicht wisst ihr schon, was ihr für ein Motiv zusammensetzen wollt. In dem Fall könnt ihr gezielt die benötigten Kreise anfertigen. Ich wollte erstmal ein bisschen üben und habe wild in verschiedenen Farben und Größen ein kleinen Grundstock gedreht.

Wie entstehen neue Formen beim Quilling?
Manche Formen lassen sich auch ohne Schablone ganz leicht zurecht drücken. Beispielsweise ein Blatt oder auch Tropfen. Dafür müsst ihr nur euren Kreis auf einer Seite zwischen den Fingern zusammendrücken. Die Form bleibt dann erhalten, wenn ihr loslasst.

Andere Formen klappen besser mit der Schablone. Dabei ist ein bisschen Gefummel angesagt, ist aber kein Hexenwerk. Legt euren Kreis in die gewünschte Form und zieht das Papier eventuell mit einer Pinzette zurecht. Damit nicht alles immer wieder wegrutscht, fixiert ihr das Papier mit Stecknadeln. Extra hierfür haben die Quilling-Schablonen eine Korkunterlage.

Wichtig ist, dass ihr euch merkt, mit welcher Größe ihr den Kreis gebastelt habt. Die neue Form müsst ihr dann mit der gleichen Größe anfertigen. Außer ihr klebt euren Kreis nicht zusammen, dann könnt ihr ihn auch noch anderweitig formen.
Einfache Quilling-Motive für Einsteiger*innen
Jetzt könnt ihr aus euren Grundformen Bilder zusammensetzen. Besonders einfach sind am Anfang florale Motive. Einfache Blüten könnt ihr beispielsweise aus mehreren Kreisen kreieren. Stiel und Blätter dazu – schon ist euer erstes Quilling-Bild fertig, das ihr als Grußkarte verwenden könntet.

Eine weitere Möglichkeit zum Austesten ist es, wenn ihr mit einem weiteren Papierstreifen mehreren Kreisen eine Umrandung gebt. Ich habe je drei Kreise in unterschiedlichen Größen zu einer Form geklebt. Die könntet ihr als einzelne Blüten für größere Blumen verwenden oder als Schmetterlingsflügel.

Für den unteren Teil der Flügel habe ich einen etwas größeren Kreis verwendet und die Fühler könnt ihr aus einem Papierstreifen etwas zurechtformen.

Eine weitere schöne Form zum Üben sind Herzen. Die könnt ihr einfach aus zwei Tropfen zusammenkleben. Hier habe ich gleich zwei Streifen in unterschiedlichen Farben aufgerollt. Die gehen gerade so in den Schlitz der Quillingnadel. Die müsst ihr dann aber noch vorsichtiger als ohnehin herausziehen.

Damit könnt ihr alles Mögliche verzieren. Ich habe es auf meinen Buchseiten-Untersetzer geklebt. Wie ihr so einen bastelt, erfahrt ihr in diesem Text übers Bücher-Upcycling.
Fazit zum Basteln mit Papierstreifen
Erste einfache Formen könnt ihr ohne viel Üben umsetzen. Das Tolle ist, dass der Kreativität danach keine Grenzen gesetzt sind. Manche Profi-Quiller*innen lassen echt riesige Werke aus den dünnen Papierstreifen entstehen. Ich habe auch schon viele weitere Ideen – und Material ist auch erstmal für unzählige weitere Basteleien vorhanden.
Ihr sucht nach weiteren trendigen Inspirationen? Dann schaut doch mal, wie ihr einen Flower Hoop gestalten könnt oder was sich aus alten Schallplatten noch machen lässt. Noch mehr Upcycling-Tipps gibt es in unserem Video:
Bildquelle: familie.de Redaktion
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