In einer Beziehung möchte man Nähe und Verbundenheit, aber dabei nicht die eigene Identität verlieren. Mit diesen 5 praktischen Tipps lernst du, wie du Ich & Wir in Balance hältst, Grenzen setzt, Freiräume bewahrst und eure Partnerschaft gleichzeitig stärkt.
Die Suche nach dem Ich: Was machst du heute Abend?
Es ist völlig normal, dass sich am Anfang einer Beziehung alles nur um euch dreht. Zwei Menschen verschmelzen gefühlt zu einem. Problematisch wird es nur, wenn es irgendwann kein Ich mehr gibt und du nicht weiß, welche Jogginghose du eigentlich gerade trägst. Gegebenenfalls kommen irgendwann Kinder dazu und man definiert sich nur noch über seine Partner- und Elternrolle.
Unser Tipp: Nimm dir Zeit und mach Dinge nur für dich. Ein Abend allein auf dem Sofa (ohne schlechtes Gewissen!) kann Wunder bewirken. Oder wie wäre es mit einem Treffen mit dem besten Freund, einem langen, ausgiebigen Spaziergang oder dem Besuch eines Kurses, den man schon lange machen wollte? Wichtig ist: Du darfst du sein, auch im "Wir". Und du wirst sehen, das tut mit Sicherheit auch deiner Beziehung gut, wenn du ausgelassener und weniger frustriert bist.
Selbstliebe ist kein Wellness-Programm, sondern ein Beziehungs-Pflichtfach
Überleg mal: Welche Rolle spielt Selbstliebe eigentlich in deinem Leben und wann hast du das letzte Mal über sie nachgedacht? Wenn du dich selbst nicht wertschätzt, suchst du wahrscheinlich die Bestätigung ständig bei deinem Gegenüber und das kann auf Dauer unheimlich anstrengend sein – für euch beide!
Deshalb ist es wichtig, dass du dir regelmäßig etwas Gutes tust, aber auch Grenzen setzt. Sag, was du brauchst und hör auf, dich kleinzureden. Ich weiß, leichter gesagt als getan, aber wohl einer der wichtigsten Aspekte, wenn es darum geht, sich in einer Beziehung nicht selbst zu verlieren.
Brauchst du in puncto Selbstliebe vielleicht noch etwas Unterstützung, dann könnten diese Karten eine Hilfe sein: Du bist ein Wunder für diese Welt - Selbstliebekarten für zwischendurch
Eigene Interessen pflegen, auch wenn sie nicht "paarkompatibel" sind
Wie schon besprochen, ist es natürlich wichtig, dass du dir in deiner Beziehung Zeit für dich selbst nimmst. Allerdings ist es ratsam, wenn du deine kostbare Zeit auch für tatsächliche Interessen nutzt und nicht immer nur bei Insta nach den neuesten Reels scrollst. Es ist auch kein Problem, wenn ihr beide unterschiedliche Interessen habt. Magst du zum Beispiel Yoga und er lieber Fußball? Oder könntest du dich stundenlang in Romanen vertiefen und sie kann gar nichts damit anfangen? Perfekt! Unterschiedliche Leidenschaften sind alles andere als ein Beziehungskiller, sondern können vielmehr eine Bereicherung sein.
Nimm dir bewusst Zeit für deine eigenen Hobbys und ermutige deinen Partner, dasselbe zu tun. Diese "Auszeiten" voneinander sorgen nicht nur für frischen Gesprächsstoff, sondern auch dafür, dass ihr euch als eigenständige Menschen weiterentwickelt. Und mal ehrlich: Ist es nicht viel spannender, einen Partner zu haben, der eigene Leidenschaften mitbringt, als einen, der nur deine Interessen spiegelt?
Freundschaften pflegen: Dein soziales Netzwerk ist Gold wert
Die meisten Freundinnen und Freunde von dir kannten dich wahrscheinlich schon, bevor dein Partner oder deine Partnerin ins Spiel kam. Sie können ein unglaublich wichtiger Anker und ein unschätzbares Korrektiv sein, wenn du dich in deiner Beziehung verlierst.
Deshalb: Plane regelmäßige Treffen ohne deinen Partner oder deine Partnerin. Der Mädelsabend oder das Männerwochenende sollten auf keinen Fall ein Problem für deine Beziehung sein, sondern eine Bereicherung. Deine Freunde erinnern dich, wer du bist, jenseits deiner Rolle als Partner oder Elternteil. Und sie sind auch hoffentlich ehrlich genug, dir zu sagen, wenn du dich zu sehr verändert oder angepasst hast.
Versucht dein Partner oder deine Partnerin, dich von deinen Liebsten fernzuhalten, dann könnte das ein Anzeichen für eine toxische Beziehung sein. Mehr zu diesem wichtigen Thema findest du hier.
Gemeinsam wachsen, ohne sich zu verlieren
Menschen verändern sich und Beziehungen auch. Das ist völlig normal und auch gut so! Manchmal bewegt ihr euch perfekt synchron, manchmal macht jeder seine eigenen Schritte. Wichtig dabei ist, dass ihr in Verbindung bleibt.
Sprecht regelmäßig darüber, wie es euch beiden geht. Nicht nur als Paar, sondern auch als Individuen. "Was brauchst du gerade für dich?" ist eine der wertvollsten Fragen in einer Beziehung. Vielleicht entdeckt ihr sogar, dass ihr beide mehr Raum für persönliche Entwicklung braucht und könnt euch gegenseitig dabei unterstützen.
Fazit: Liebe dich selbst, um besser lieben zu können
Manchmal bekommt man gar nicht mit, dass man während einer Beziehung völlig vergessen hat, auf sich selbst zu achten. Vielleicht geht es dir genauso und jetzt machst du dir große Sorgen. Das Wichtigste ist, dass du für dich erkannt hast, dass es eine Veränderung braucht – und du mit deinem Partner beziehungsweise deiner Partnerin sprichst.
Eine Beziehung, in der beide ihre Individualität bewahren, ist wie ein stabiles Haus mit zwei starken Säulen: Jede trägt ihren Teil, aber keine muss allein das ganze Gewicht stemmen. Wenn du lernst, dich selbst nicht aus den Augen zu verlieren, wirst du nicht nur glücklicher sein, sondern auch ein besserer Partner. Denn nur wer sich selbst treu bleibt, kann auch in der Beziehung authentisch sein. Also: Liebe deinen Partner von ganzem Herzen – aber vergiss dabei nie, dass du selbst auch Liebe und Aufmerksamkeit verdienst. Von dir selbst, für dich selbst.








