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Hundeforschung

Studie enthüllt: Können Hunde wirklich unsere Angst riechen?

Young woman holding her jack russell terrier in her arms, radiating love and companionship in a cozy indoor setting, capturing a beautiful moment of joy and connection
© Getty Images / milorad kravic

Dass Hunde die Gefühle ihrer Menschen wahrnehmen können, ist für viele nichts Neues. Doch wusstet ihr, dass Hunde tatsächlich den Geruch von Angst erkennen können? Eine neue Studie zeigt jetzt, wie unterschiedlich unsere vierbeinigen Familienmitglieder auf Angstschweiß reagieren.

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Hunde riechen Angst

Im Familienalltag durchleben wir viele emotionale Momente, vom stressigen Arbeitstag über Prüfungsängste bis hin zu Sorgen vor dem Arztbesuch. Wenn ihr Angst habt, nimmt euer Hund diese Emotion nicht nur durch Körpersprache und Stimme wahr, sondern kann sie tatsächlich riechen.

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Forscher*innen der Veterinärmedizinischen Universität Wien haben in einer aktuellen Studie untersucht, wie Hunde auf den Geruch menschlicher Angst reagieren – mit überraschenden Ergebnissen.

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Was die Studie herausfand

Die Wissenschaftler des Domestication Lab am Konrad-Lorenz-Institut für Vergleichende Verhaltensforschung haben 61 Hunde in zwei Gruppen eingeteilt. Eine Gruppe bekam zwei Geruchsproben präsentiert: eine mit menschlichem Angstschweiß und eine mit neutralem Geruch. Die Kontrollgruppe erhielt zwei neutrale Proben.

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Die Beobachtungen zeigten eindeutig: Hunde nehmen den Geruch von Angst wahr. Viele Tiere verhielten sich zurückhaltender, senkten den Schwanz oder suchten häufiger die Nähe der versuchsleitenden Person. Sie benötigten außerdem mehr Zeit, um sich den Geruchsproben zu nähern.

Jeder Hund reagiert anders

Das spannendste Ergebnis der Studie: Die Reaktionen der Hunde waren keineswegs einheitlich. Während manche den Angstgeruch mieden, näherten sich andere sogar schneller als bei neutralen Gerüchen.

„Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass Hunde von menschlichen Angstgerüchen beeinflusst werden, ihre Reaktionen jedoch alles andere als einheitlich sind“, erklärt Studien-Erstautorin Svenja Capitain von der Vetmeduni Wien. Die Forscher*innen vermuten, dass individuelle Faktoren wie Lebenserfahrungen, Training oder möglicherweise auch die Rasse eine wichtige Rolle spielen. Alter oder Geschlecht der Tiere zeigten hingegen keinen Einfluss auf das Verhalten.

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Was bedeutet das für euren Alltag mit Hund?

Diese Erkenntnisse sind besonders für den Familienalltag interessant. Wenn ihr selbst gestresst oder ängstlich seid – sei es vor einem wichtigen Meeting, bei finanziellen Sorgen oder in angespannten Situationen – nimmt euer Hund diese Emotion nicht nur wahr, sondern reagiert darauf. Manche Hunde könnten besonders beschützend werden, andere vielleicht verunsichert.

Die Studie zeigt, wie wichtig es ist, die individuellen Reaktionen eures Hundes zu kennen und zu verstehen. So könnt ihr in emotional aufgeladenen Situationen besser einschätzen, wie euer Vierbeiner reagieren wird und entsprechend handeln.

Warum diese Studie für die Erziehung wichtig ist

Die Forschungsergebnisse haben praktische Relevanz für den Alltag mit Hund. Sie könnten helfen, die Hundeerziehung besser auf individuelle Unterschiede abzustimmen.

„Unsere Forschungsarbeit unterstreicht, wie wichtig es ist, individuelle Unterschiede im Verhalten von Hunden zu betrachten“, betont Capitain. „Indem wir uns von der Annahme lösen, dass alle Hunde gleich reagieren, können wir sie besser verstehen und unterstützen.“ Gerade in Familien ist es wichtig zu wissen, wie der eigene Hund auf Angstsituationen reagiert, ob er sich zurückzieht, Trost spendet oder selbst verunsichert ist.

Hunde als emotionale Unterstützer im Alltag

Die Studie eröffnet auch neue Perspektiven für den Einsatz von Hunden als emotionale Unterstützer. Besonders bei Therapie- oder Assistenzhunden könnte es künftig wichtig sein zu berücksichtigen, wie ein Tier auf Angstsignale von Menschen reagiert.

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Für Familien mit hochsensiblen Mitgliedern könnte die richtige Auswahl und das Training eines Hundes, der positiv auf Angstsignale reagiert, eine wertvolle Unterstützung sein. Die Wissenschaftler*innen aus Wien schlagen vor, in weiteren Studien zu untersuchen, wie sich Umweltfaktoren – etwa bekannte oder unbekannte Orte – auf das Verhalten der Hunde auswirken.

Wie ihr euren Hund und eure Emotionen besser versteht

Die Erkenntnisse dieser Studie helfen uns, die komplexe Beziehung zwischen Hunden und Menschen besser zu verstehen. Als Hundebesitzer*innen könnt ihr darauf achten, wie euer Hund in emotionalen Situationen auf euch reagiert. Beobachtet ihr, dass euer Hund besonders sensibel auf eure Ängste reagiert? Sucht er in solchen Momenten die Nähe oder zieht er sich zurück?

Diese Beobachtungen können euch helfen, sowohl euren Hund als auch euch selbst in schwierigen Situationen besser zu verstehen und die besondere Bindung zwischen euch zu fördern. Auch für Kinder kann es beruhigend sein zu wissen, dass der Familienhund ihre Gefühle wahrnimmt und auf seine Weise darauf reagiert.

Die Wiener Studie zeigt, dass Hunde zwar alle den Geruch von Angst wahrnehmen können, aber individuell darauf reagieren. Für Familien bedeutet das: Lernt euren Hund gut kennen und beobachtet, wie er auf eure Emotionen reagiert.