Liebe kann laut beginnen und leider sehr leise enden. Nicht selten kommt es vor, dass man merkt: Das Herz klopft einfach nicht mehr für den Partner oder die Partnerin, auch wenn man sich wünschen würde, es wäre anders. Plötzlich fühlen sich gemeinsame Netflix-Abende wie eine Pflichtveranstaltung an und selbst die lästige offene Zahnpastatube nervt mehr als sonst. Aber wie sagt man jemandem, der einem einmal die Welt bedeutet hat, dass man ihn nicht mehr liebt, ohne eine Massenkarambolage auszulösen?
Erste Erkenntnis
Viele, die sich trennen möchten, wagen den Schritt nicht, weil sie ein schlechtes Gewissen haben. Sie möchten natürlich den Menschen, der ihnen so viel bedeutet hat, nicht verletzen. Es ist allerdings wichtig, dass du weißt: Keine Liebe mehr zu empfinden, macht dich nicht herzlos oder zu einer schlechten Person. Gefühle verändern sich und manchmal passen zwei Menschen leider einfach nicht mehr in dasselbe Lebenskapitel.
Also: Keine Selbstvorwürfe! Du bist kein Schurke. Im Gegenteil! Du bist jemand, der sich traut, echt zu sein. Und jetzt mal Butter bei die Fische: Würdest du nicht auch wollen, dass man ehrlich zu dir ist, anstatt dir jahrelang etwas vorzumachen?
Dieser Ratgeber könnte dir in dieser schweren Zeit eine Hilfe sein: "Die 7 Phasen des Loslassens: Wie Sie aus Trennungen gestärkt hervorgehen." von Dorothea Behrmann.
Der richtige Zeitpunkt
Es gibt sicher nicht DEN perfekten Zeitpunkt, aber sehr wohl unpassende. Wähle am besten einen Moment, in dem ihr beide nicht unter Druck steht. Zwischen Spülmaschine und Kinderbetreuung ist es sicher eher schlecht. Wesentlich besser ist es, das Gespräch in einem ruhigen Moment zu führen. Außerdem solltest du besondere Anlässe wie Geburtstage oder Feiertage vermeiden. Es ist wichtig, dass der Zeitpunkt die Möglichkeit bietet, dass beide zuhören und in Ruhe miteinander sprechen können. Auch für Emotionen Raum sein.
Die richtigen Worte finden
Es ist wichtig, dass du klar und direkt bist, ohne dabei zu verletzend zu sein. Vielleicht ist es auch erstmal besser, Formulierungen zu finden wie "Ich fühle mich in unserer Beziehung nicht mehr so, wie ich es mir wünsche", anstatt "Ich liebe dich nicht mehr". Auch Schuldzuweisungen sollten besser vermieden werden, sprich lieber über deine Gefühle und lass auch deinen Partner oder deine Partnerin zu Wort kommen.
Wichtig: Ihr beide dürft natürlich traurig sein. Aber dein Job ist es nicht, Tränen zu stoppen oder dich wieder einzukuscheln, nur weil es emotional wird. Das klingt sicher hart. Aber leider gibt es keine „Trennung light“.
Steht euch eine Scheidung bevor? In dem Video bekommt ihr einen Überblick über die Kosten:
Der richtige Ort
Es ist wichtig, dass niemand von euch das Gefühl hat, seine Emotionen unterdrücken zu müssen. Aus diesem Grund würden wir von einem Restaurant oder Café in der Regel eher abraten. Ein neutraler, aber privater Ort ist ideal für ein Trennungsgespräch. Das gemeinsame Zuhause kann funktionieren, wenn einer von euch danach gehen kann. Auch ein ruhiger Spaziergang im Park kann eine gute Alternative sein: Ihr könnt reden, es gibt keine Zuschauer und niemand sitzt fest.
Nach dem Gespräch
Gib deinem Partner nach dem Gespräch Zeit und Raum, um die Nachricht zu verarbeiten. Dränge nicht auf sofortige Freundschaft oder Verständnis. Gleichzeitig darfst auch du dir Zeit nehmen. Eine Trennung ist für beide Seiten emotional belastend, auch wenn du diejenige Person bist, die geht. Selbstfürsorge ist in dieser Phase wichtig, ohne dabei rücksichtslos zu wirken.
Fazit
Eine Trennung ohne Schmerz ist in den meisten Fällen wohl eher eine Illusion. Aber eine Trennung, die das Selbstwertgefühl intakt lässt, ist ganz sicher möglich. Der Schlüssel liegt in Respekt, Ehrlichkeit und dem richtigen Timing.
Denk daran: Wie du eine Beziehung beendest, sagt genauso viel über dich aus wie die Art, wie du sie führst. Nimm dir die Zeit, es richtigzumachen – für euch beide und für alle, die von eurer Entscheidung betroffen sind.








