Unkraut zerreißt vielen Gärtner*innen die Nerven. Es wächst genau dort, wo es nicht sein soll und kommt einfach immer wieder. Kennst du schon die häufigsten Unkräuter in Deutschland? Wir stellen sie dir vor und verraten außerdem, wie du sie loswirst.
#1 Löwenzahn
Kinder lieben es, seine Blüten zu pflücken, aber Gärtner*innen ist der Löwenzahn meist ein Dorn im Auge, obwohl seine Blätter, Blüten und auch seine Wurzel, die man zu Kaffee verarbeiten kann, essbar sind. Diese Wildpflanze findest du oft auf feuchten Wiesen, aber auch an Wegrändern, in Mauerritzen und sogar zwischen Gehwegplatten. Du erkennst den Löwenzahn an seinen langen, gezähnten Blättern, die sich rosettenartig anordnen. Über diesen türmt sich im April und Mai die Körbchenblüte auf, die in einem satten Gelb strahlt.
Der Löwenzahn breitet sich dank seiner zahlreichen Samen, die an den sogenannten Pusteblumen haften, rasant aus. Ist er erst einmal etabliert, zeigt er sich hartnäckig. Willst du ihn beseitigen, hilft es nur, die gesamte Pflanze mitsamt der Pfahlwurzel noch vor der Samenbildung zu entfernen.
#2 Giersch
Der Giersch wird auch Waldpetersilie genannt. Er wächst dort, wo die Böden feucht sind und es halbschattig ist, gern auch unter Gehölzen. Du erkennst ihn an dreiteiligen Blättern, die am Rand fein gesägt sind. Über diese hinaus wächst im Sommer eine weiße Doldenblüte.
Mithilfe unterirdischer Rhizome verbreitet sich der Giersch in kürzester Zeit. Es hilft nicht, wenn du die Stiele mitsamt der Blätter herausreißt. Diesem Wildkraut wirst du nur Herr, wenn du seine Rhizome im Erdboden ausgräbst und entsorgst. Übrigens sollen Kartoffeln den Giersch vertreiben, da sie konkurrenzstärker sind.
#3 Brennnessel
Verwechsle Brennnesseln nicht mit Taubnesseln. Sie sind sich sehr ähnlich. Brennnesseln bevorzugen feuchte, halbschattige Standorte auf einem stickstoffreichen Untergrund. So findest du sie oft an Komposthaufen oder Hecken wuchern. Gut erkennen kannst du Brennnesseln nicht nur anhand ihrer Brennhärchen, die durch ihr enthaltenes Nesselgift ein unangenehmes Jucken auf deiner Haut hinterlassen. Die Pflanze wächst hoch hinaus und besitzt gezähnte, zugespitzte Blätter.
Um Brennnesseln langfristig loszuwerden, musst du sie mitsamt ihres Wurzelstocks ausgraben. Dabei kann dir eine Grabegabel behilflich sein. Entsorge die Wurzelteile am besten im Rest- oder Biomüll und nicht auf dem Kompost. Und bedenke: Die unterirdischen Rhizome verbreiten sich schnell und es genügt nicht, nur den Hauptwurzelstrang zu entfernen.
Aber: Brennnessel kann auch extrem nützlich sein, zum Beispiel als nährstoffreiche Jauche zum Düngen verarbeitet. Mehr erfährst du hier.
#4 Vogelmiere
Auch die Vogelmiere, die oft mit der giftigen Sternmiere verwechselt wird, gehört zu den halbschattenliebenden Pflanzen, die allzu gern auch unsere Gärten besiedeln. Sie mag feuchte und nährstoffreiche Böden. Von anderen Unkräutern ist sie leicht zu unterscheiden, da ihre Blättchen sehr klein und ihre weißen Blüten mit ihrer Sternform sehr auffallend sind.
Jede Pflanze kann bis zu 15.000 Samen bilden und diese sind so leicht, dass sie sich im Nullkommanichts durch den Wind verbreiten. Zudem bleiben sie etwa 60 Jahre lang keimfähig. Beseitige die Pflanze also vor der Samenbildung, wenn du sie nicht dauerhaft in deinem Garten vorfinden willst.
Fun fact: Wellensittiche lieben dieses Unkraut. Kennst du jemanden, der einen Wellensittich hält oder hast du vielleicht selbst einen? Mehr über dieses Tier erfährst du hier.
#5 Ackerwinde
Es gilt als fast aussichtslos, die am Boden kriechende Ackerwinde dauerhaft zu entfernen. Sie ist ein Überlebenskünstler, denn schon winzige Bruchstücke ihrer Wurzel in der Erde reichen aus, um wieder zahlreiche neue Pflanzen entstehen zu lassen.
Erkennen kannst du die Ackerwinde anhand ihrer charakteristischen Blätter, die pfeilförmig sind. Zwischen diesen reihen sich im Sommer trichterartige, weiße bis rosa Blüten. Da auch sie Rhizome bildet, müssen diese konsequent und sauber aus dem Boden entfernt werden. Notfalls hilft ein Vlies oder eine andere Abdeckung auf der betroffenen Fläche.
#6 Breit- und Spitzwegerich
Breit- und Spitzwegerich sind eng miteinander verwandt und sehen sich auch ähnlich. Du erkennst den Breitwegerich an wesentlich breiteren, eher runden Blättern und den Spitzwegerich an schmalen und spitz zulaufenden Blättern. Sie wachsen sowohl auf feuchten Wiesen als auch an Wegrändern.
Um die beiden loszuwerden, reicht es nicht, mit einem Rasenmäher darüberzufahren. Die beiden Wildkräuter wachsen sofort weiter. Du brauchst also einen Unkrautstecher, mit dem du die Pflanzen mitsamt ihrer Wurzel – und das am besten noch vor der Blütezeit – aus der Erde holst. Sind erst einmal die Samen ausgereift, verbreiten sie sich durch den Wind, aber auch durch Tritte. Sie bleiben auf Schuhen, Pfoten und Co. kleben und werden dadurch transportiert.
#7 Weißer Gänsefuß
Der Weiße Gänsefuß wird auch Melde genannt und fast jeder Gärtner hat wohl schon einmal Bekanntschaft mit ihm gemacht. Er wächst bevorzugt auf Äckern und trockenen Flächen. Du erkennst ihn an mehlig aussehenden, lanzettlichen Blättern, die sich wechselständig um die Stiele anordnen.
Willst du die Melde dauerhaft loswerden, dauert das ein wenig. Hat sie erst einmal ihre Samen verteilt, können diese bis zu sechs Jahre lang keimfähig bleiben. Stich die gesamte Pflanze aus dem Boden und das ebenso wie bei den meisten Unkräutern noch vor der Samenbildung.
#8 Quecke
Das letzte Unkraut, das wir dir vorstellen wollen, ist die Quecke, auch Kriech-Quecke genannt. Es handelt sich dabei um ein Süßgras, das aussieht wie gewöhnliches Gras. Es liebt stickstoffreiche, kalkhaltige Böden und breitet sich dort mithilfe seiner waagerechten Rhizome und Samen schnell aus.
Die Quecke hat grasartige, lange, glattrandige und zugespitzte Blätter. Im Juni beginnt die Blütezeit und es zeigen sich längliche Ähren. Noch bevor sich die Samen verbreiten, solltest du der Quecke Lebwohl sagen. Dazu holst du die gesamte Pflanze mitsamt ihrer Rhizome aus dem Erdreich. Ein Unkrautstecher kann dir dabei gute Dienste leisten.
Video: Bambi – Eine Lebensgeschichte aus dem Walde
Den Film Bambi kennst du bestimmt, aber hast du auch die neue Verfilmung davon gesehen? Schau dir dazu den Trailer an.
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