Bei einem Schneespaziergang ist lautloses Schleichen unmöglich, denn der Schnee knirscht unter den Füßen. Warum ist das eigentlich so?
Woraus besteht Schnee eigentlich?
Um zu verstehen warum Schnee knirscht, musst du wissen, woraus er besteht. Wir nehmen ihn als weiße, dichte Schneedecke wahr, doch tatsächlich besteht er aus unzähligen kleinen Eiskristallen, die sich aus Wassertropfen bilden, wenn es kalt genug ist.
Würdest du die Eiskristalle vergrößern, könntest du ganz viele kleine Sterne und Verästelungen erkennen, so wie Eisblumen am Fenster. Zwischen den Kristallen befindet sich jede Menge Luft. Deswegen fühlt sich der Schnee so weich an.
Matthias Habel ist Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline. Er erklärt, dass Schnee eigentlich zu 90 Prozent aus Luft besteht und wegen seiner geringen Oberflächendichte Schall perfekt abdämpft.
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Für Kinder erklärt: Warum Schnee beim Laufen knirscht
Du weißt nun, dass der Schnee gar nicht eine glatte, weiße Decke ist, sondern ein Geflecht aus ganz vielen kleinen Eiskristallen. Wenn du darauf trittst, brechen sie auseinander und das hören wir durch knirschende Geräusche. Es ist nicht nur ein Kristall, der da kaputt geht, es sind bei jedem Schritt gleich mehrere Millionen.
Spannenderweise knirscht aber nicht jede Schneedecke gleich. Matthias Habel erklärt, dass das Knirschen lauter wird, wenn es draußen kälter ist. Wenn der Schnee hingegen schon schmilzt, verschieben sich die Kristalle unter den Füßen und brechen nicht mehr so schnell. Du kannst leiser über die matschige Schneedecke laufen, ohne dass du jeden deiner eigenen Schritte hörst.
Physikalisch erklärt: Das steckt hinter den Geräuschen
Wenn Schnee auf die Erde fällt und es kalt genug ist, bleibt er liegen. Sobald die einzelnen Flocken auf dem Boden angekommen sind, beginnen sich die vorhandenen Kristalle miteinander zu verbinden und ein Netzwerk zu generieren. Dadurch verändern sich die Schneestrukturen und geben dauerhaft Energie an die Umgebung ab.
Das Ergebnis ist ein stabiles und tragfähiges Gefüge, auf dem du sogar Schlitten fahren oder Skilaufen kannst. Frisch gefallener Schnee hat eine Dichte von 100 bis 200 kg/m³, mit der Zeit vergrößert sich der Wert. Das Netzwerk aus verwobenen Kristallen ist einerseits sehr dicht, andererseits aber auch fragil, deswegen knirscht es.
Ein ähnlicher Effekt tritt auf, wenn du ein Stück Zwieback isst. Du beißt in einen porösen, spröden Verbund, der unter Druck auseinanderbricht und Vibrationen erzeugt. Diese Geräuschkulisse summiert sich und es beginnt zu knirschen.
Übrigens dämpft eine geschlossene Schneedecke trotzdem den Schall, auch wenn du das Knirschen hörst. Das Knirschen wirkt so laut weil die Umgebungsgeräusche leiser werden: In den Luftzwischenräumen wird der Schall absorbiert, daher wirken Winterlandschaften auch so ruhig und friedlich.


