Du legst dich abends ins Bett und plötzlich bist du eingeschlafen. Hast du dich schon mal gefragt, warum du das gar nicht merkst? Wir wissen es!
Was passiert im Gehirn beim Einschlafen?
Obwohl du davon nicht viel mitbekommst, ist Einschlafen ein komplexer Vorgang in deinem Gehirn. Viele verschiedene Gehirnregionen schalten in den Ruhemodus. Das ist, als würdest du in deinem Zuhause Zimmer für Zimmer die Lampen ausschalten. Dr. Anita Lüthi aus der Abteilung für Grundlagen der Neurowissenschaften an der Universität Lausanne in der Schweiz weiß, dass der Einschlafprozess in den verschiedenen Hirnarealen nicht gleichzeitig stattfindet.
Zum Einen verlangsamt sich unser Thalamus, der normalerweise Sinneseindrücke von außen an die Bewusstseinsabteilung im Gehirn weiterleitet. Du bekommst immer weniger von deiner Umgebung mit, bis du schließlich eingeschlafen bist. Wie das Fachmagazin Spektrum der Wissenschaften berichtet, legen viele Neurone im Hippocampus ihre Arbeit bereits nieder, wenn du noch im leichten Schlafzustand bist. Der Hippocampus ist unter anderem für die räumliche Orientierung und das Gedächtnis zuständig.
Andere Regionen bleiben zumindest ein bisschen wach, bis du schließlich in den Tiefschlaf fällst. Vielleicht kennst du dieses Gefühl, wenn du eigentlich schon schläfst, ein Umgebungsgeräusch dich aber sehr schnell aufschrecken lässt. Hier haben doch einzelne Teile deines Gehirns gearbeitet und du warst noch nicht völlig ohne Bewusstsein.
Schau dir im nachfolgenden Video ein spannendes Interview zum Thema an, wie es mit dem Einschlafen klappt.
Warum merken wir das Einschlafen nie?
Für dich fühlt sich Einschlafen so an, als würdest du von einem auf den anderen Moment in einen anderen Bewusstseinsstatus wechseln. Manche Menschen spüren vom Prozess ein bisschen was. Sie merken, dass sie mit der Zeit immer träger und müder werden, die Umgebung mehr und mehr verschwimmt. Das ist ein völlig normaler Prozess, mit dem sich dein Körper auf den Schlaf vorbereitet.
Du kannst übrigens sogar noch wach sein, obwohl einzelne Hirnareale ihre Funktion bereits eingestellt haben. Solange andere Gehirnteile noch aktiv sind, spürst du davon nichts. Und manche Teile schlafen gar nicht, denn sie sind nachts für die Atmung verantwortlich und übernehmen den Stoffwechsel. Er arbeitet zwar langsamer, trotzdem passt im Gehirn das zuständige Areal auf, dass du auch im Schlaf mit allem versorgt wirst, was du brauchst.
Warum kann man sich ans Einschlafen nicht erinnern?
Hat dich schon einmal jemand gefragt, wann du eingeschlafen bist? Diese Frage können wir morgens schon nicht mehr beantworten. Wir wissen zwar, wann wir ins Bett gegangen sind, aber nicht, wann wir eingeschlafen sind. Das liegt daran, dass die fürs Gedächtnis zuständigen Hirnregionen bereits im Schlafmodus sind, wenn du tatsächlich einschläfst. Deswegen können sie den Einschlaf-Moment selbst nicht abspeichern.
Das ist übrigens ähnlich wie beim Träumen. Wir erleben den Traum, erinnern und aber manchmal nur noch an Bruchstücke oder gar nicht. Das liegt daran, dass bestimmte Erinnerungszentren nicht zur gleichen Zeit aktiv sind. Nur wenn alle Gehirnareale wirklich im Wachzustand sind, könntest du dich an jeden Traum vollständig erinnern.


