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Gesundheit

Studie zeigt: Kaiserschnitt-Kinder werden öfter krank

Eine Untersuchung im Auftrag der Techniker Krankenkasse belegt, dass Kinder, die per Kaiserschnitt auf die Welt kamen, häufiger krank werden. Worauf Kinderärzte und Eltern deshalb achten sollten.

Kaiserschnitt-Kinder brauchen eine gute ärztliche Betreuung.

Im Kindergesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK), der im September 2019 veröffentlicht wurde, wird vor den möglichen Folgen einer Kaiserschnittgeburt gewarnt. Zwar handelt es sich oft um eine notwendige OP, die das Leben von Mutter und Kind retten kann, aber an die Auswirkungen auf die Gesundheit des Kindes sollte man auch denken. Die Auswertung der Daten von 38.800 Kindern zeigte, dass Kaiserschnitt-Kinder häufiger krank werden als andere.

Krankheitsrisiko steigt nach Kaiserschnitt

Die Studie der TK nennt folgende mögliche Auswirkungen:

  • Das Risiko einer chronischen Bronchitis ist in den ersten acht Lebensjahren zehn Prozent erhöht.
  • Die Wahrscheinlichkeit von leichten und mittleren Entwicklungsstörungen ist neun Prozent höher.
  • Das Risiko für ADHS steigt um 16 Prozent.
  • Bei Ernährungsproblemen ist das Risiko um elf Prozent erhöht.
  • Magen-Darm-Erkrankungen sind um sieben Prozent wahrscheinlicher.
  • Die Gefahr, dass das Kind übergewichtig wird und an Adipositas leidet, steigt sogar um 36 Prozent.

Sollte es weniger Kaiserschnitte geben?

Im Hinblick auf diese Studienergebnisse könnte es ratsam sein, einen Kaiserschnitt nur dann zu machen, wenn es für Mutter und Kind tatsächlich die beste Lösung ist. Wer jedoch lediglich eine vaginale Geburt vermeiden oder aber die Niederkunft exakt timen möchte, sollte lieber noch einmal in sich gehen – im Interesse des Kindes.

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"Kaiserschnitte sind ein Segen für Mutter und Kind, wenn sie in medizinisch notwendigen Fällen eingesetzt werden. Wenn allerdings eine OP nicht unbedingt notwendig ist, sollten Arzt und Eltern auch die Folgen für die Gesundheit des Kindes im Blick haben", rät der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas. "Kaiserschnitte haben für die Gesundheit der Kinder weitreichendere Folgen als vielen bisher bewusst ist. Wir müssen daher im Interesse der Kinder medizinisch nicht notwendige Kaiserschnitte vermeiden. Denn in vielen deutschen Kreißsälen wird immer noch zu oft zum Messer gegriffen."

So kann man Kaiserschnitt-Kinder unterstützen

Wichtig ist, die gesundheitlichen Risiken durch den Kaiserschnitt überhaupt zu kennen, denn dann kann man gezielter darauf achten. Das gilt für die Eltern ebenso wie für behandelnde Ärzte. Teilt der Kinderärztin oder dem Kinderarzt unbedingt mit, wenn euer Kind durch Kaiserschnitt auf die Welt kam. Wenn man dafür sensibilisiert ist, werden bestimmte Symptome hoffentlich ernster genommen und früher erkannt. Dann kann die Behandlung frühzeitig beginnen, wenn beispielsweise eine chronische Bronchitis droht oder wenn ihr das Gefühl habt, euer Kind entwickelt sich nicht so, wie es sollte.

Quelle: Kindergesundheitsreport der Techniker Krankenkasse

Bildquelle: Getty Images