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Hausmittel gegen Durchfall bei Kindern und Babys

Durchfall ist nie schön, aber man möchte kleinen Kindern nicht gleich Medizin geben. In diesem Fall haben sich ein paar Hausmittel bewährt

Wenn der Gang zur Toilette ein unschöner ist, braucht es Gegenmittel. Besonders bei Babys und  Kindern möchte du wahrscheinlich auf pharmazeutische Dinge verzichten und lieber auf Hausmittel gegen Durchfall setzen. Zum Glück gibt es genügend, die sich bewährt haben, andere stellten sich dagegen eher als Mythos heraus.

Hausmittel wie die von Ernst Moro entwickelte Möhrensuppe helfen bei Durchfall.
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Hausmittel: Was hilft für Babys bei Durchfall?

Zum einen solltest du wissen, dass Durchfall den Körper austrocknet, ihm Elektrolyte entzieht. Deshalb ist die Flüssigkeitszufuhr die wichtigste Maßnahme. Stillst du dein Baby, solltest du es weiterstillen und zwischendurch immer wieder versuchen, ein Fläschchen mit verdünntem Tee zu reichen. Bekommt es die Flasche, solltest du für die nächsten sechs bis acht Stunden die Milch durch einen dünnen Fenchel– oder Kamillentee ersetzen. Eine Prise Salz und ein Teelöffel Traubenzucker sorgen dafür, dass dein Baby die nötigen Elektrolyte und Nährstoffe bekommt.

Welche Hausmittel helfen Kindern?

Auch Kleinkinder und ältere Kinder sollten ausreichend trinken, wenn sie  von Durchfall geplagt sind. Für sechs bis acht Stunden sollten sie auf feste Nahrung verzichten und auf folgende flüssigen Mittel setzen:

  • Stilles Wasser
  • Tee: das kann Fenchel-, Kamille oder dünner schwarzer Tee sein, der mit zwei Löffeln Zucker und einer Prise Salz versetzt wurde.
  • Kräftige Brühe - hausgemacht wäre schön, aber Brühwürfel geht auch

Moro-Suppe: Durchfall-Wundermittel

Und noch ein Hausmittel gegen Durchfall und zwar ein sehr wirkvolles: Ernst Moro, der 1908 Kinderarzt am Heidelberger Krankenhaus war, wollte etwas gegen die hohe Sterblichkeitsrate bei Kindern und Babys tun, die alle an den Folgen von Durchfall starben. Er setzte dabei auf eine einfache Möhrensuppe: Dazu kochst du ein Pfund Karotten für eine Stunde weich, pürierst sie und stockst sie danach mit einem Liter aufgekochtem Wasser wieder auf. 3 Gramm Salz kommen noch hinzu. Es ist wichtig, dass die Möhren so lange gekocht werden, denn dann entwickelt sich ein ganz besonderes Zuckermolekül, das sich an die Darmwand andockt und verhindert, das andere Darmschmarotzer sich andocken. Ernst Moro konnte mit seiner Moro-Suppe die Sterblichkeitsrate enorm senken und seine Suppe wird auch heute noch bei Menschen und Tieren als gutes Hausmittel gegen Durchfall benutzt.

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Feste Nahrung nach Durchfall

Nach etwas sechs Stunden kannst du dann deinem Nachwuchs mit festerer Nahrung wieder aufwarten, dabei solltest du auf Fett verzichten, denn das fördert die Verdauung und somit den Durchfall.

  • Geriebener Apfel: Schale kann bleiben, denn das Pektin bindet Flüssigkeit.
  • Haferschleim oder Reisschleim, der aber mit Wasser angerührt sein sollte.
  • Pürierte Banane
  • Zwieback

Mythos Salzstangen und Cola

Seit Jahrzehnten hält sich hartnäckig das Gerücht, dass bei Magen-DarmErkrankungen Salzstangen und Cola helfen. Das ist aber ein Mythos - Cola enthält viel Zucker und dieser regt die Verdauung an. Das möchte man bei Durchfall nicht. Auch fehlen bei den Salzstangen Nitrate und Kalium, die der Körper nach einer Durchfallattacke dringend braucht.

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Hygiene ist wichtig

Bei all den Hausmitteln solltest du nicht vergessen, dir immer gründlich die Hände zu waschen, denn sonst überträgst du die Erreger und dann liegt womöglich die gesamte Familie mit Durchfall flach - und das will man ja bestimmt nicht. Und natürlich sind diese Hausmittel nicht das einzige Mittel, wenn der Durchfall bei deinem Nachwuchs blutig ist oder von hohem Fieber begleitet wird. Da solltest du auf jeden Fall deine Kinderärztin oder deinen Kinderarzt konsultieren, denn dann genügen Hausmittel leider nicht und stärkere Mittel sind dann gefragt.

Bildquelle: Getty Images