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Ausschabung: Die 17 häufigsten Fragen und Antworten

Ausschabung

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Ausschabung – wann der Eingriff nötig ist, wie er abläuft und was du danach beachten solltest.

1. Ausschabung: Was ist das?

Eine Ausschabung ist ein medizinischer Eingriff, bei dem die Gebärmutterschleimhaut entfernt wird. Er kommt nicht nur nach einer Fehlgeburt oder bei einem Schwangerschaftsabbruch zum Einsatz, sondern wird auch oft für diagnostische Zwecke durchgeführt.

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Eine Abtragung der Gebärmutterschleimhaut ist für den Körper ganz normal, da die Schleimhaut auf natürliche Weise monatlich in Form der Regelblutung abgestoßen wird. Grundsätzlich ist eine Ausschabung ein kurzer, komplikationsarmer Eingriff.

2. Wann sollte eine Ausschabung gemacht werden?

  • Nach einer Fehlgeburt: Um das Infektionsrisiko nach einer Fehlgeburt zu minimieren, wird in manchen Fällen eine Ausschabung durchgeführt, wenn der Embryo oder der Mutterkuchen nicht vollständig abgegangen sind.
  • Diagnostik: Die bei der Ausschabung entnommenen Gewebeproben werden feingeweblich untersucht. So können hormonelle Störungen, gutartige Polypen der Gebärmutter, Myome aber auch bösartige Veränderungen der Gebärmutterschleimhaut (Gebärmutterkrebs/Endometriumkarzinom) erkannt werden.
  • Schwangerschaftsabbruch: Direkt nach einem Schwangerschaftsabbruch wird in vielen Fällen eine Ausschabung vorgenommen, um sicher zu gehen, dass Embryo und Plazenta vollständig entfernt wurden. Diese Methode wird Saugkürettage genannt.

3. Ist eine Ausschabung eine OP?

Die Ausschabung der Gebärmutter ist ein operativer Routineeingriff, bei dem die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut in der Gebärmutterhöhle und dem Gebärmutterhals entfernt wird. Je nachdem, welches Instrument der Arzt verwendet, wird die Operation als Abrasio oder Kürettage bezeichnet.

4. Wo wird eine Ausschabung durchgeführt?

In den meisten Fällen müssen Frauen für eine Ausschabung nicht stationär ins Krankenhaus, der Eingriff kann ambulant in einer gynäkologischen Praxis oder Klinik durchgeführt werden.

5. Wie läuft eine Ausschabung ab?

Die Ausschabung erfolgt in der Regel unter einer kurzen Vollnarkose und dauert wenige Minuten. Nach dem Aufdehnen des Muttermundes entfernt der Arzt mit einem scharfen (Abrasio) oder einem stumpfen Löffel (Kürettage) die obere Schicht der Gebärmutterschleimhaut. Diese kann dann im Anschluss an die Ausschabung untersucht werden.

6. Wie lange dauert die Kürettage?

Der Eingriff dauert nur sehr kurz. Im Schnitt liegt die Dauer einer Ausschabung zwischen 5 und 10 Minuten.

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7. Was passiert nach einer Ausschabung?

Nach dem Eingriff kannst du in der Regel wieder nach Hause. Es kann gut sein, dass du dich danach aufgrund der Narkose müde und erschöpft fühlst. Sehr selten wird die Gebärmutter verletzt, wobei diese Verletzungen meist ohne Schwierigkeiten abheilen.

Leichte Blutungen ein paar Tage nach einer Ausschabung sind völlig normal und kein Grund zur Sorge. Treten jedoch Fieber, starke Schmerzen und starke Blutungen auf, solltest du aber deinen Frauenarzt aufsuchen, um die Beschwerden abklären zu lassen.

8. Ausschabung: Was muss ich danach beachten?

Da der Muttermund noch leicht geöffnet ist, besteht nach der Ausschabung ein erhöhtes Infektionsrisiko durch in die Gebärmutter aufsteigende Keime. Deswegen solltest du die ersten drei Wochen auf Sauna- und Schwimmbadbesuche sowie Tampons verzichten. Auch solltest du, um das das Risiko von Blutungen zu verringern, etwa zwei Wochen lang auf Sport verzichten. Klär das am besten mit deinem Arzt oder deiner Ärztin direkt ab.

9. Wie lange dauern die Schmerzen?

Die Schmerzen nach der OP sollten spätestens nach einer Woche etwa wieder verschwinden. Sollten die Schmerzen sehr stark sein oder länger anhalten, solltest du deine Ärztin kontaktieren.

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10. Wie lange darf ich nach einer Kürettage keinen Geschlechtsverkehr haben?

Um den Körper zu schonen und deinen Körper keiner unnötigen Infektionsgefahr auszusetzen, raten Gynäkologen dazu, etwa 14-21 Tage mit dem Sex nach einer Ausschabung zu warten.

11. Kann ich nach einer Ausschabung direkt wieder schwanger werden?

Ja, das ist möglich. Wenn du keine Schwangerschaft planst, solltest du also gleich wieder verhüten.

Nach einer Fehlgeburt und nachfolgender Ausschabung galt lange, dass die betroffenen Frauen drei Monate bis zum nächsten Versuch warten sollten. Diese Ansicht ist veraltet, das Risiko für eine erneute Fehlgeburt ist in den ersten drei Monaten nicht erhöht. Trotzdem solltest du dir, deinem Körper und auch deiner Seele ein bisschen Zeit geben, bevor du den Kinderwunsch erneut in Angriff nehmen. Sinnvoll kann es sein, bis nach der ersten normalen Regelblutung zu warten.

12. Wie viel kostet eine Ausschabung und wer zahlt sie?

Die Kosten für den Eingriff liegen je nach Narkoseart bei etwa 300 bis 600 €. Findet der Eingriff aus medizinischen Gründen (z. B. nach einer Fehlgeburt) statt, trägt die Krankenkasse die Kosten. Bei einem Schwangerschaftsabbruch muss die Patientin den Eingriff in der Regel selbst zahlen – aber auch hier gibt es Krankenkassen, die eine Kostenübernahme anbieten. Informiere dich daher bei deiner Krankenkasse.

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13. Kann man von einer Ausschabung unfruchtbar werden?

Kommt es nach einer Kürettage im Bereich des Gebärmutterkörpers zu Vernarbungen, könnte das zu Unfruchtbarkeit führen, da sich die befruchtete Eizelle nicht mehr richtig einnistet. Das Risiko dafür ist aber gering. Wenn du Angst davor hast, sprich unbedingt mit deiner Gynäkologin vor dem Eingriff darüber.

14. Wie lange bin ich danach krankgeschrieben?

Nach einer Kürettage kann eine Krankschreibung sinnvoll sein. Wie lange diese geht, muss die Ärztin bzw. der Arzt entscheiden. Das ist abhängig vom Ablauf des Eingriffs aber z. B. auch vom seelischen Zustand.

15. Wann kommt nach der Kürettage die nächste Regelblutung?

Die nächste Regelblutung sollte in einem Zeitraum von etwa 4 bis 8 Wochen nach dem Eingriff kommen. Es dauert eine Weile, bis der Körper die entfernte Gebärmutterschleimhaut wieder nachbildet. Solltest du hierbei Auffälligkeiten bemerken, wende dich an deine Gynäkologin.

16. Wie lange darf ich keinen Sport machen?

Um Blutungen nach einer Ausschabung zu verringern, solltest du etwa zwei Wochen nach dem Eingriff keinen Sport machen. Besprich das am besten direkt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin.

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17. Wieso wird nach einer Geburt eine Kürettage gemacht?

Wird nach der Entbindung eine Ausschabung vorgenommen, spricht man auch von einer Nachkürettage. Nach der Geburt befinden sich meist noch Reste der Plazenta in der Gebärmutter. Der Körper stößt diese Reste normalerweise kurz nach der Geburt auf natürlichem Wege ab. Manchmal stößt der Körper die Nachgeburt aber nicht komplett ab oder es kommt zu einer zeitlichen Verzögerung. Dadurch können Komplikationen entstehen, weshalb die Reste durch eine Ausschabung entnommen werden.

Bildquelle: Getty Images/Pornpak Khunatorn

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