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Eltern-Taxis schaden der Entwicklung von Kindern

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Immer mehr Eltern fahren ihre Kinder aus Sorge oder reiner Bequemlichkeit morgens zur Schule. Ihren Kindern tun sie damit keinen Gefallen, das zeigt jetzt eine neue Studie: Der Bringdienst schadet ihnen sogar in massiver Weise.

Zwar gut gemeint, aber nicht gut: Elterntaxis schaden Kindern

Immer mehr Kinder werden morgens schnell ins Auto gepackt - und direkt vor der Schule wieder abgesetzt. Die Rede ist von der "Generation Rücksitz", die von Mama oder Papa zur Schule gefahren wird. Die erste fatale Auswirkung der vielen, vielen Eltern-Taxen kurz vor Schulbeginn: Verkehrschaos vor der Schule. Wenden auf dem Gehweg, Parken im Halteverbot, das alles unter Zeitdruck - bei den allermeisten Zufahrtsstraßen zu den Schulen ist dafür zu wenig Platz. Kinder, die mit dem Roller, dem Fahrrad oder zu Fuß kommen, werden durch den elterlichen Bringdienst massiv gefährdet und auch in Unfälle verwickelt, wie eine Studie des ADAC zeigt. Aber das ist noch nicht alles: Psychologen haben in einer schwedischen Studie nachgewiesen, dass das Elterntaxi den Kindern richtiggehend schadet. Kinder, die den Schulweg alleine meistern, sind glücklicher als die Kinder, die gebracht werden. Diese Kinder verlieren die Chance, auf dem Schulweg die Umgebung zu erkunden und mit anderen Kindern zu interagieren. "Dadurch werden sie weniger selbstständig und weniger sicher in ihrer Umgebung", so Jessica Westman, Psychologin an der schwedischen Universität Karlstad.

Zur Schule gehen macht wach, aktiv und schlau

Auf den ersten Blick ist das Mama-Taxi praktisch: Die ganze Familie kann zehn Minuten länger schlafen. Und die Eltern meinen, sich nicht um ihre Kinder sorgen zu müssen. Für Kinder ist aber ein gemeinsamer Schulweg mit den Nachbarskindern und Freunden ein guter Start in den Tag: Sie tauschen sich aus, schmieden Pläne für den Nachmittag und vertiefen Freundschaften. Wer da nicht mit dabei ist, ist im Nachteil und fühlt sich schnell ausgeschlossen. Und auch die Leistungskurve im Unterricht steigt, wenn man morgens den Schulweg selbstständig meistert: Wer mit dem Roller, dem Rad oder zu Fuß zur Schule kommt, ist dank der aktivierenden Mischung aus frischer Luft, Bewegung und sozialen Kontakten wach und bereit für den Schultag mit all seinen Anforderungen. Aktive Kinder können sich im Unterricht besser konzentrieren, sie sind fitter und bringen weniger Gewicht auf die Waage.

Blick in die Unfallstatistik

Fragt man Eltern nach dem Grund für den Bring- und oft auch Hol-Service, ist einer der Hauptgründe die Angst, dass ihren Kindern auf dem Schulweg etwas zustößt. Klingt auf dern ersten Blick logisch, die Realität aber sieht anders aus: Sein Kind in die Schule zu fahren ist gefährlicher, als es selbst gehen zu lassen. Eine wissenschaftliche Studie im Auftrag des ADAC zeigt: "Jährlich kommen mehr Kinder im PKW der Eltern zu schaden als durch die selbstständige Mobilität zu Fuß". Für Kinder ist es wichtig, dass sie lernen selbstständig zu werden. Wen Mama oder Papa direkt vor der Schule absetzen, der hat dazu keine Chance. Und den Kindern wird die Chance genommen, ein Bewusstsein für Gefahrensituationen zu entwickeln.

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So kommen Kinder sicher zur Schule

1. Das Schulwegtraining sollte bereits vor dem Schulstart beginnen.
2. Überlegen Sie dabei genau, welcher Weg der sicherste ist. Das bedeutet eventuell, dass Ihr Kind einen Umweg gehen muss.
3. Weisen Sie Ihr Kind auf die Gefahrenstellen hin und üben Sie diese besonders.
4. Gehen Sie den Weg anfangs gemeinsam und ziehen Sie sich dann mehr und mehr zurück.
5. Auch wenn Ihr Kind bereits selbstständig zur Schule geht, schadet es nicht, immer mal wieder zu kontrollieren, ob sich der Nachwuchs an die vereinbarten Regeln hält.
6. Für Ihr Kind haben Sie Vorbildfunktion. Halten Sie sich selbst unbedingt an sämtliche Verkehrsregeln!
7. Zeitdruck verleitet Kinder dazu, sich nicht an Regeln zu halten. Schicken Sie Ihr Kind also rechtzeitig los.
8. In der dunklen Jahreszeit sollten Sie darauf achten, dass Ihr Kind "leuchtet" (Reflektoren, Licht am Roller oder Fahrrad etc.).

Bildquelle: iStock

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