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Entwicklungskalender

Babys 1. Monat: Was für Säuglings-Eltern nach der Geburt wichtig zu wissen ist

Dein Baby ist ganz frisch auf der Welt: Manches kann es schon, anderes wird es jetzt Entwicklungsschritt für Entwicklungsschritt lernen.
Dein Säugling ist ganz frisch auf der Welt: Manches kann es schon, anderes wird es jetzt Entwicklungsschritt für Entwicklungsschritt lernen. (© GettyImages / splendens / familie.de / canva.de)

Manche Babys sehen jetzt so kurz nach der Geburt noch ganz schön zerknautscht aus und müssen sich an ihre neue Situation gewöhnen. Genau wie die meisten Mamas und Papas auch. Die erste Zeit mit Neugeborenem ist magisch, aber nicht selten echt herausfordernd – und so vieles ist ganz neu. Was dein Säugling jetzt schon kann, welche Reflexe er zeigt, was er nun lernt und wie ihr euch eine gute Eingroove-Zeit als Familie machen könnt.

Das Wichtigste zuerst: We feel you! Auch wir Eltern bei familie.de schauen gern nach Richtwerten, was unsere Säuglinge wann können sollten. Aus Erfahrung wissen wir aber: Jedes Kind hat andere Startbedingungen und entwickelt sich individuell. Sei deshalb nicht beunruhigt, falls dein Baby im 1. Monat nicht ganz vorn mit dabei ist. Die motorische, emotionale und geistige Entwicklung verläuft in Sprüngen – das eine klappt früher, das andere erst später. Denkst du trotzdem "Da stimmt doch etwas nicht?", wende dich an deine Kinderärztin. Sie kann individuell helfen. Und jetzt zum 1. Baby-Monat: An diesen Infos können wir Eltern uns grob orientieren – aber wirklich nur das :)

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1. Monat mit Baby: Die Entwicklung deines Säuglings direkt nach der Geburt

Dein Baby ist jetzt im 1. Monat

also 0 bis 4 Wochen alt 

Körper- / Kleidergröße:

Im 1. Monat wachsen Babys im Schnitt 3 bis 4 cm. Viele tragen Kleidergröße 50 / 56. 

Gewicht:

70 bis 330 g pro Woche nehmen Säuglinge im 1. Monat zu. Anhand der Perzentilenkurven im U-Heft siehst du, wie viel dein Baby im Vergleich zu Gleichaltrigen wiegt.

1. Wachstumsschub in Woche 1 bis 2 

Mit dem 1. Entwicklungs-Schub nach der Geburt nehmen Säuglinge ihre Umgebung aufmerksam(er) wahr.

Meilenstein-Momente: 

Ist dein Baby plötzlich so "ganz da", wach und aufmerksam, ist das ein echter Herzklopf-Moment.

Sozial-emotionale Entwicklung:

Im 1. Monat ist Bonding-Zeit. Viel kuscheln und tragen ist angesagt – und wir Eltern lernen nach und nach, die Bedürfnisse unseres Säuglings zu erkennen und zu erfüllen.

Motorische Entwicklung:

Noch ist euer Neugeborenes auf euch angewiesen. Im Laufe des 1. Monats stärkt es aber seine Nackenmuskeln, so dass es bald seinen Kopf für wenige Sekunden allein halten kann. Tipp: Legt euer Baby ab und an auf den Bauch, um es zu unterstützen. Wenige Minuten reichen. Das Üben ist anstrengend.

Entwicklung der Sinne:

Die Welt erscheint zweidimensional und Neugeborene können zunächst nur das Wichtigste erkennen: Gesichter :) Dein Baby sieht gut 20 bis 30 cm weit. Alles, was weiter weg ist als Mamas Gesicht beim Stillen, können Neugeborene noch nicht scharf sehen. Aber es erkennt eure Stimmen.

Auf dem Speiseplan

Mutter- und/oder Premilch.

Durchschnittliche Schlafenszeit:

All die neuen Eindrücke der Welt außerhalb des Bauchs wollen verarbeitet werden. Im 1. Monat schlafen Säuglinge daher im Schnitt 16-18 h pro Tag/Nacht, die sich auf ca. 5 Schlafphasen verteilen. Nicht bei euch? Keine Angst, es gibt eine große Varianz nach unten und oben.

Vorsorge-Untersuchungen:

Am 3. bis 10. Lebenstag steht die U2 beim Kinderarzt an. Ab der 4. bis zur 6. Woche wird es Zeit für die U3

Von Eltern zu Eltern

Lasst es im Wochenbett ruhig angehen, kuschelt viel, lernt euch kennen und nehmt ruhig Hilfe von aussen an. 

Unser Eltern-Motto im 1. Monat: 

Erstmal eingrooven: Neben Herzklopf-Freude und Baby- Verliebtheit sind Überforderung, blanke Nerven & Ratlosigkeit jetzt völlig normal.

Sei unbesorgt:

Beim Atmen macht dein Säugling nach der Geburt leichte Geräusche, manche röcheln sogar etwas, aber das ist im 1. Monat vollkommen okay.

Orga-Kram-Erinnerung:

Bis spätestens drei Monate nach der Geburt müsst ihr das Elterngeld be­antragen

Wie sich dein Baby im 1. Monat entwickelt

Jetzt ist es da, dieses unfassbar süße Mini-Menschlein. Dein Kind liegt in deinen Armen und du kannst es noch gar nicht richtig fassen: Jetzt beginnt eure Kennenlernzeit. Gönnt euch das Wochenbett zum Regenerieren, Kuscheln und Eingrooven. Es sind so besondere, emotionale Wochen – und das in alle Richtungen. Auf familie.de findest du jede Menge Wochenbett-Tipps für dich und dein Umfeld. Und auch zu Struggles mit dem Mutter-sein bis hin zu Anzeichen einer Wochenbettdepression.

Aber konzentrieren wir uns hier aufs Baby: Was passiert denn da so im 1. Monat bei deinem Säugling?

Von Käseschmiere bis Hirnreifung

Nach der Geburt hat dein Baby eine fettige Käseschmiere auf der Haut, die es im Fruchtwasser vor dem Austrocknen geschützt hat. Auch jetzt bietet diese Schicht noch einen natürlichen Schutz vor Hautinfektionen. Wascht sie daher besser nicht ab. Normalerweise verschwindet die Käseschmiere nach spätesten 72 h von allein.

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Durch die Geburt und die körperliche Umstellung können bei deinem Säugling außerdem Pickelchen, Rötungen der Haut oder Schwellungen (z.B. am Kopf nach einer Geburt mit Saugglocke) sichtbar sein.

Ein Neugeborenes schläft im 1. Monat zwar noch recht viel, reagiert aber spätestens in Woche 2 nach seinem ersten Schub schon sehr aufmerksam auf Geräusche, wenn er wach ist. Dein Kind prägt sich dein Gesicht ein und ihr baut eine Bindung auf, indem ihr jetzt viel Zeit miteinander verbringt.

Babys haben bei der Geburt übrigens noch kein ausgereiftes Gehirn. Das Gehirn und sein zentrales Nervensystem entwickeln sich jedoch rasant. Auch Babys Sinne funktionieren im 1. Monat schon alle und reifen nun weiter aus.

So entwickeln sich Babys Sinne in Woche 1 bis 4

Das Sehen bekommt in den nächsten Wochen ein Upgrade:
Die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen, haben Neugeborene schon jetzt. Nach der Geburt sieht dein Baby gut 20 bis 30 cm weit. Alles, was weiter weg ist als Mamas Gesicht beim Stillen, können Neugeborene noch nicht scharf sehen.

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Säuglinge nehmen ihre Umwelt verschwommen wahr, so, als würde man durch einen beschlagenen Flaschenboden schauen. Farben können sie im 1. Monat eher nicht unterscheiden. Und noch scheint für sie alles zweidimensional zu sein. Den Tiefeneindruck müssen sie erst erlernen.

Dein Baby wird von Tag zu Tag wacher und schaut dich intensiv an, sobald du es ansprichst oder fütterst, sucht es Blickkontakt und kann ihn am Ende der 4. Lebenswoche schon kurz halten. Dein Gesicht hat es sich bereits eingeprägt und erkennt es wieder, wenn du es nahe an seines hältst. Ab der 3. Lebenswoche kann dein Baby Dinge in nächster Nähe mit seinen Augen fixieren.

Auch spannend: Kurz nach der Geburt kann dein Baby noch eine ganz andere Haar- und Augenfarbe haben als erwartet. So manches Neugeborene überrascht mit einer dunklen, glatten Haarpracht und hat später als Kleinkind blonde Löckchen. Dein Baby hat Haarausfall? Das ist im 1. Monat vollkommen normal.

Sei unbesorgt, falls dein Baby im 1. Monat schielt oder mit den Augen überkreuz schaut. Das legt sich in der Regel von allein.

Hören: Bist du das, Mami? Im Laufe des 1. Monats reagiert dein Baby bereits aufmerksam auf äussere Reize. Es kann Geräusche wahrnehmen und dreht seinen Kopf in die Richtung, aus der er etwas hört. Weil sich dein Baby neben deinem Gesicht auch schon deine Stimme eingeprägt hat, kann es sie aus vielen anderen Stimmen heraushören

Bestimmt hast du auch das schon beobachtet – oder kannst das bald tun: Ein Baby im 1. Lebensmonat versucht bereits durch „Gurren“ mit seinen vertrauten Mitmenschen zu kommunizieren und ahmt intuitiv unsere Mimik nach.

Und noch etwas sehr niedliches: Innerhalb der ersten Lebenswochen kannst du das für Neugeborene typische Engelslächeln beobachten. Es entsteht oft im Schlaf durch eine unbewusste Muskelbewegung des Babys.

Spiele & Entwicklungsförderung fürs Baby im 1. Monat:

Spielzeug braucht ein Säugling nicht. Es ist so schon alles aufregend und herausfordernd genug. Und dann hat es ja auch noch seine eigenen Händchen.

Sprich oft mit deinem Kind, etwa, indem du ihm erzählst, was du vorhast und was ihr so macht. Denn deine Stimme kennt es schon aus der Schwangerschaft, sie ist ihm also vertraut und gibt Sicherheit in einer Welt, in der plötzlich alles so neu ist. Auch, wenn es den Sinn deiner Worte noch nicht versteht.

Gib deinem Baby Halt und Begrenzung, aber auch Raum zum Strampeln – je nachdem, was es gerade braucht. Keine Sorge: Du wirst das mit der Zeit relativ schnell deuten können. 

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Die kognitive und emotionale Entwicklung beim Neugeborenen

Sanftes Streicheln, Zusprache und viel Hautkontakt vermitteln deinem Baby im 1. Monat Geborgenheit und stärken sein Urvertrauen. Um die emotionale Bindung (Bonding) zwischen dir und deinem Kind zu fördern, solltest du also so oft es geht ausgiebig mit deinem kleinen Schatz schmusen.

Damit legst du den Grundstein für die soziale und emotionale Entwicklung deines Kindes. Dazu gehört auch, dass wir Eltern unsere Babys nicht schreien lassen, sondern auf den Arm nehmen, wenn es weint. So lernt es, dass es sich auf uns verlassen kann und es bei uns sicher ist.

Es gibt keine perfekten Eltern, aber eine ganze Menge perfekter Eltern-Momente.

Babys motorische Entwicklung im 1. Monat

Die Körperhaltung deines Säuglings entspricht im ersten Monat noch weitgehend der im Mutterleib. Das heißt, dein Baby hat die Arme und Beine zum Körper hin angewinkelt und schafft es noch nicht, sein Köpfchen zu halten oder zu heben. Dafür sind seine Nackenmuskeln noch nicht stark genug. Mit etwas Übung ändert sich das aber innerhalb weniger Wochen.

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So förderst du die Entwicklung deinen Babys im 1. Monat, ohne es zu überfordern:

Das Lieblings-Spielzeug eines Neugeborenen im 1. Monat sind Mama, Papa und liebe Menschen, die es knuddeln. Kuschelt ausgiebig – am besten Haut an Haut. 

Legst du dein Baby gegen Ende des 1. Lebensmonats für wenige Minuten auf den Bauch und zeigst ihm eine Spieluhr, regst du es dazu an, das Köpfchen zu heben und so seine Nackenmuskulatur zu trainieren. Wenige Minuten reichen. Denn das Üben ist ziemlich anstrengend (und macht auch nicht jedem Kind Spaß).

Reflexe beim Neugeborenen: 

Jeder Säugling kommt mit einigen überlebenswichtigen Reflexen auf die Welt. Der bekannteste ist der Saugreflex. Direkt nach der Geburt wird dein Baby beginnen, deine Brust zu suchen, damit es sein Bedürfnis nach Muttermilch und Sicherheit stillen kann. Das erste Andocken ist sozusagen ein angeborener Automatismus.

  • Suchreflex: Berührst du die Wange oder Lippen deines Säuglings, dreht es sein Köpfchen in diese Richtung, öffnet seinen Mund und sucht nach der Brust bzw. Flasche.
  • Saugreflex: Spürt das Baby die Brustwarze oder den Sauger des Fläschchens, umfasst es diese mit seinen Lippen und saugt kräftig.
  • Greifreflex: Berührst du die Innenflächen der Hand deines Babys oder legst du deinen Finger hinein, greift es automatisch fest zu. Das gezielte Greifen lernt es erst noch.
  • Moro-Reflex: Der Moro-Reflex (Klammerreflex) wird ausgelöst, wenn sich der Säugling erschreckt. Es breitet ruckartig die Arme und Beine aus, spreizt die Finger und nimmt dann eine Klammerhaltung mit geballten Fäustchen über der Brust ein.
  • Schreitreflex: Hält der Kinderarzt oder die Kinderärztin dein Baby aufrecht, beginnt es nach vorn zu schreiten, sobald es Boden unter seinen Füßen erspürt.

Ernährung: Wieviel muss das Baby im 1. Monat trinken?

Such- und Saugreflex sind Automatismen. Nichtsdestotrotz kann es in den ersten Tagen zu Stillproblemen kommen, denn erst einmal baust du und dein Baby eine Stillbeziehung auf, solltest du dich nach der Geburt für das Stillen entscheiden. Auch ans Fläschchen (füttern) müssen sich viele Eltern und Babys erst mal gewöhnen.

Vorab: Macht euch nicht wegen einer bestimmten Trinkmenge verrückt. Beim Stillen kannst du ja schlecht nachmessen, wie viel ml Muttermilch dein Baby in seinem Mini-Magen hat. Expert*innen raten daher zu Stillen nach Bedarf. Nutzt du Milchpulver, gehst du nach der Packungs-Empfehlung. Möchtest du selbst berechnen, wie viel dein Säugling im 1. Monat trinken sollte, gibt es diese Faustregel:

Gewicht deines Babys geteilt durch 6 = ml-Angabe der empfohlenen täglichen Trinkmenge 

In der Regel hören Säuglinge erst auf zu trinken, sobald sie genug Mutter- oder Premilch getrunken haben. Ist es satt, dreht es seinen Kopf weg. Wenn sich euer Baby seltener als alle vier Stunden meldet, wecke es ruhig zum Stillen oder Fläschchen trinken, falls es schläft und lege es immer wieder aktiv an. Insbesondere, wenn es nur langsam an Gewicht zunimmt.

Als Indiz, ob dein Kind gut versorgt ist, kannst du die Urinmenge bzw. die Anzahl seiner nassen Windeln nehmen ("Kackwindeln" zählen dazu). 6 bis 8 pro Tag sollten es sein. Aber was ist eine nasse Windel? Packe in eine saubere Windel 6 Esslöffel Wasser – so schwer ist eine volle Pipi-Windel ungefähr. Und: Der Urin eines gesunden Babys ist klar und geruchlos.

Satte Babys sind zufrieden, haben einen milchnassen Mund und deine Brust fühlt sich nach dem Stillen weicher an als davor.

Dass dein Baby hungrig ist, erkennst du an diesen Zeichen: Es dreht sein Köpfchen suchend hin und her, leckt sich die Lippen, schmatzt oder streckt die Zunge raus. Schreien ist ein spätes Hungerzeichen. 

Du fragst dich: Wie oft sollten wir stillen bzw. füttern? Säuglinge im 1. Monat melden sich etwa alle 2 bis 3 Stunden. Wie lange dein Baby trinkt, ist individuell. Im Schnitt sind es etwa 15 bis 20 Minuten. Aber die Varianz ist beim Trinkverhalten ist groß. Meine Kollegin Maika hatte erst eine Langsamtrinkerin, dann einen Schnelltrinker. Unser Mini hing gefühlt 24/7 an meiner Brust, was auch fein (jedoch anstrengend) ist – heute kenne ich den passenden Begriff dazu: Clusterfeeding.

Im ersten Halbjahr braucht dein Baby keine extra Flüssigkeit. Die Muttermilch löscht Hunger, Durst und passt sich den Bedürfnissen deines Babys an.

Manchmal braucht es etwas Zeit, bis das mit dem Stillen oder Fläschchen füttern reibungslos klappt. Sind deine Brustwarzen anfangs wund und tun weh, es fließt zu wenig Milch oder hast du einen Milchstau nach dem anderen, suche dir am besten eine zertifizierte Stillberaterin z. B. eine IBCLC-Stillexpertin oder eine Beraterin der La Leche Liga. Antworten auf so ziemlich alle Fragen, die sich Eltern nach der Geburt rund ums Stillen und Füttern stellen könnt, findet ihr in diesem Artikel:

Mit Säugling unterwegs?

Optimal wären für Mama und Baby im 1. Monat (und damit im Wochenbett) natürlich ganz viel Kuschel-, Eingroove- und Erholungszeit im Bett und zuhause. Aber manchmal passt es auch schon mit den ersten Besuchen bei Lieblings-Menschen, oder es geht aus den unterschiedlichsten Gründen nicht anders. 

Wollt ihr bereits im 1. Baby-Monat einen Ausflug machen oder müsst ihr mit dem Auto von A nach B, raten Expert*innen, mit dem Neugeborenen in der Babyschale höchstens 30 Minuten lang zu fahren. Ab dem 3. Monat sind auch mal zwei Stunden am Stück im Maxi Cosi okay. Dann wird es aber höchste Zeit für eine Pause. Das liegt daran, dass die halb sitzende Position auf Dauer problematisch für die Wirbelsäule und die Atmung eures Säuglings ist, weil in dieser Haltung sein Brustkorb gequetscht wird.
Maike Mauer

Ausflugs-Tipps 

Wir sind im 1. Monat mit Baby nur ganz kurze Strecken gefahren. Aus Erfahrung würde ich in puncto Ausflug raten: Achtet gut darauf, ob euer Baby das locker nimmt oder schnell überreizt. Dann braucht es euren Schutz und eine reizärmere Umgebung.

Bei uns funktionierte die Trage sehr gut (meine Kollegin Katja hingegen liebte ihr Tragetuch so gar nicht). In seiner Marsupi schlief unser Mini auch unterwegs super entspannt. Im Kinderwagen fühlte er sich dagegen nie wohl. Babys sind eben sehr verschieden, genau wie ihre Mamas und Papas. Ich denke: Was immer unser Neugeborenes beruhigt, finden wir Eltern durchs Versuch-macht-klug-Verfahren heraus. Hier teilen wir hilfreiche Sofort-Tipps gegen Unruhe.

Maike Mauer

Was hilft, wenn das Baby untröstlich weint?

Schreit ein Säugling, ist das entweder ein Zeichen dafür, dass ein wichtiges Bedürfnis nicht befriedigt ist, oder das Kind verarbeitet damit all die neuen Eindrücke, die in den ersten Wochen auf es einströmen.

Wir haben in solchen Momenten versucht, die Welt aus der Sicht unseres Neugeborenen zu betrachten. Wir beobachteten, was unser Kind beruhigt, was es mag und was nicht oder was ihm vielleicht noch zu viel ist. So lernten wir uns Tag für Tag besser kennen, wurden zu einem tollen Team und konnten seine Signale immer leichter verstehen.

Es beschützend zu halten und dabei selbst ruhig zu atmen, entpuppt sich für viele Eltern als wirksame, bindungsstärkende Strategie, gerade wenn ein Baby überreizt ist. So erfährt das Neugeborene, dass du für es da bist und kann ein Urvertrauen aufbauen.

Das ist nur nicht immer leicht, je nach Schlafdefizit und Kind. Und in den ersten Tagen mit Säugling kann man sich schon manchmal fragen: Warum hat mir eigentlich niemand eine Gebrauchsanweisung zu diesem Mini-Menschen beigelegt?

Schreit euer Baby extrem viel und liegen die Nerven blank (was absolut verständlich ist), wendet euch an eine Schrei-Ambulanz oder sucht Hilfe in eurem Umfeld. Es liegt in der Regel nicht an euch – und ihr seid mit dieser Herausforderung nicht allein.

Im Akut-Fall gilt: Lieber das Kind ins Bettchen oder auf den Boden legen und weggehen, als es verzweifelt zu schütteln, denn das kann zum Tod führen. Wir alle wissen das – und doch passiert es. Deshalb: Sich kompetente Hilfe holen ist eine Stärke, keine Schwäche.

Babys Gesundheit im 1. Monat

Vorsorge: U1 (nach der Geburt) und U2 (ab Tag 3)

Im Rahmen der U-Untersuchungen behält der Kinderarzt oder die Kinderärztin die Entwicklung deines Babys im Blick. Die U1 erfolgt direkt nach der Geburt. Hier schaut der Arzt, ob das Neugeborene die Geburt gut überstanden hat. Er wiegt und misst das Kind, überprüft Atmung, Herzschlag und Reflexe und trägt die Ergebnisse ins gelbe U-Heft ein. Bis zum 5. Lebensjahr sind 9 Früherkennungs-Untersuchungen vorgesehen.

Zwischen dem 3. und 10. Lebenstag folgt die U2, das Neugeborenen-Screening: Im Fokus stehen die Funktionen der Organe, die Vollständigkeit des Skeletts, das Nervensystem und die Reflexe.

Um den Moro-Reflex (Schreckreflex) zu testen, lässt der Kinderarzt den Säugling etwas schneller nach hinten "fallen". Das Baby reagiert darauf unwillkürlich mit Ausbreiten von Armen und Beinen. Sofort zieht er die Arme und Beine wieder an sich, bildet Fäustchen mit der Hand und nimmt damit eine Klammerhaltung ein. Reagiert es mit beiden Körperhälften gleichzeitig, funktioniert das zentrale Nervensystem.

Bei der U2 nimmt die Kinderärztin außerdem ein paar Tropfen Blut und untersucht sie auf Hormonstörungen und Stoffwechselerkrankungen hin. Nicht zu vergessen, behält sie die Größe und Gewichtsentwicklung im Blick. Ab der 4. bis zur 6. Woche wird es dann Zeit für die U3.

Viele Eltern fragen sich: Was muss ein Neugeborenes im 1. Monat schon können? Kinderärzt*innen sind da in der Regel entspannt. Sie achten bei den U-Untersuchungen auf die altersgerechte Entwicklung. Und sie wissen aus Erfahrung: Die meisten Kids lernen alles was sie brauchen in ihrem ganz eigenen Tempo.

Beim Atmen macht dein Säugling leichte Geräusche?

Das ist im 1. Monat ganz normal. Sein Körper muss sich noch weiter entwickeln und an das Leben außerhalb des Mutterleibs anpassen. Der Organismus deines Babys braucht nach der Geburt einfach einige Tage, um sich umzustellen. Deshalb wird dein Kind nach der Geburt auch erst einmal an Gewicht verlieren. 

Wieviel nimmt ein Baby im 1. Monat zu?

Ein reifes, gesund geborenes Durchschnitts-Baby nimmt spätestens ab dem 6. Tag nach der Geburt stetig zu, so dass es am Ende der zweiten Woche wieder sein Geburtsgewicht aufgeholt hat. Babys mit geringem Geburtsgewicht erreichen dieses Ziel oft etwas schneller, als eher kräftige Neugeborene. Danach sollte dein Baby im 1. Monat etwa 170 bis 330 g pro Woche zulegen. 

Stichwort Stuhlgang – ja, das wird zum Smalltalk-Thema ;)

Eine der häufigsten Fragen von Eltern an Kinderärzt*innen oder Google ist übrigens die nach der Stuhlgang-Farbe des Babys:

Und auch das Wickeln eines Säuglings klingt erst mal leichter, als es sich dann in der Realität  entpuppt. Spoiler: Keine Sorge, das wird schnell zur Routine – spätestens mit unseren Eltern-Tipps im Video:

Babys richtig wickeln: Die 5 besten Tipps
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Die Nabelpflege im 1. Baby-Monat

Oft haben Säuglinge nach der Geburt noch einen Rest der Nabelschnur am Bauch. Diesen halten wir Eltern zum Schutz vor Infektionen sorgfältig trocken und sauber. Hier findet ihr Tipps zur Nabelpflege. Und falls ihr euch bei eurem Baby im 1. Monat fragt:

Badetag fürs 1-Monats-Baby: Wie oft baden/waschen?

Hebammen raten mit dem 1. Bad zu warten, bis der Nabel verheilt ist – und es auch danach nicht mit dem Waschen zu übertreiben. Ein bis zwei mal pro Woche Baden im Badeeimer oder der Badewanne reicht vollkommen aus. Ansonsten tut es auch ein feuchter Waschlappen.

Was, wenn es dem Baby im 1. Monat nicht gut geht?

Neugeborene haben noch den Nestschutz, eine Art Schutzschild für die Welt außerhalb des Mama-Bauchs. Denn das Baby hat während der Schwangerschaft über die Nabelschnur übers Blut mütterliche Antikörper erhalten; Eiweißmoleküle, die Krankheitserreger erkennen können. Seine angeborene Immunabwehr schützt das Neugeborene in den ersten Wochen und Monaten vor vielen Krankheiten.

Trotzdem können auch Säuglinge sich unwohl fühlen oder krank werden. Hier findet ihr wichtige Infos in puncto Gesundheit, falls ihr euch gerade fragt: Meinem 1-Monats-Baby geht es nicht gut?! Generell gilt: Nehmt mit einem kränkelnden Neugeboren im 1. Monat lieber einmal zu viel als zu wenig Kontakt mit dem Kinderarzt  auf.

Krankes Baby: Was kann ich tun bei …

  • … Fieber: Bei Säuglingen unter drei Monaten raten Ärzt*innen uns Eltern schon ab 38 °C Körpertemperatur zeitnah in die Praxis zu kommen. Bitte gebt nicht auf eigene Faust einen Fiebersaft.
  • … Verstopfung. Allgemein sind nicht-gestillte Säuglinge anfälliger für eine Verstopfung, weil Pre-Milch schwerer verdaulich ist.
  • … Durchfall: Bei einem Baby im 1. Monat ist auffällig dünnflüssiger Stuhl sofort behandlungsbedürftig.
  • Der Stuhlgang ist grün? Dahinter steckt mitunter Ungeduld beim Stillen.
  • … Drei-Monats-Koliken. Und: Ob Kümmelzäpfchen Babys mit Bauchweh helfen.
  • … Husten. Gebt Hustensäfte und Medikamente aber bitte nur in Absprache mit dem Kinderarzt. Inhalieren könnt ihr auch schon mit Babys im 1. Monat, am besten klappt das mit einer Mund-Maske, während sie schlafen.
  • … Erkältung. Wichtig zu wissen ist auch, dass abschwellende Nasensprays nicht ganz ungefährlich für Babys im 1. Monat sind.
  • Dein Säugling niest dauernd? Das ist normal. Es hilft, die Atemwege freizuhalten und restliches Fruchtwasser loszuwerden.
  • … Zahnungsschmerzen (die haben Babys aber eigentlich erst ab dem 4. Monat).
  • … Babyakne (tritt in der Regel um die 3. Woche auf, wenn sie denn auftritt). Hier findest du Infos zu verschiedenen Hautausschlägen.
  • Kopf gestossen? Wie du bei Verdacht einer Gehirnerschütterung bei Babys richtig handelst.
  • Manche Babys bekommen Kopfgneis: Das Säuglingsekzem bildet sich im 1. Monat durch eine Überfunktion der Talgdrüsen und verschwindet in der Regel von selbst wieder. Zu Beginn sind die Schuppen eher gelblich, später werden sie bräunlich. 

Gut zu wissen: Kopfgneis und Milchschorf verwechseln Eltern häufig. Dieses Ekzem, das sich auch im Gesicht ausbreiten kann, tritt erst ab dem 3. Monat auf und muss ärztlich behandelt werden. Häufig nässt die Kopfhaut des Babys, das Milchschorf-Ekzem juckt und es bilden sich Krusten.

Leidet dein Säugling unter Gelbsucht?

Nach der Geburt braucht dein Baby weniger rote Blutkörperchen als zuvor im Bauch. Meist verläuft der Abbau der roten Blutkörperchen in der Leber problemlos. Es kommt aber vor, dass es schneller geht, als sie dein Kind über den Urin ausscheiden kann. In diesen Fällen werden Säuglinge zu gelb und es besteht die Gefahr, dass das Bilirubin im Gehirn abgelagert wird und dort zu Schädigungen führen kann. Im Falle der – nicht ganz seltenen – Diagnose Gelbsucht wird das Baby mit einer Fototherapie behandelt und mit Blaulicht bestrahlt.

Baby-Schlaf im 1. Monat

Im ersten Monat mit Baby verschwimmen die Tage und Nächte für die meisten Eltern zu einer Art Zeit-Brei. Es gibt noch keinen durchgetakteten Tagesablauf oder Schlafrhythmus. Länger als 3 h durchschlafen können die wenigsten Babys im Alter von 1-2 Monaten. Denn: In ihre Mini-Mägen passt nur wenig Nahrung, sie müssen also immer wieder stillen oder Premilch trinken. Am ersten Lebenstag gleicht so ein Säuglings-Magen gerade einmal einer Haselnuss, erst nach zehn Tagen wächst er auf Hühnerei-Größe an.

Dass ein Neugeborenes im ersten Monat nicht durchschläft, ist ganz natürlich. Mal schlummert es gefühlt ewig, dann wieder nur in Mini-Etappen und am liebsten mit Körperkontakt, weil es sich so geschützt und geborgen fühlt. Alles ganz normal.

Das Kind muss sich auch immer wieder vergewissern: Ist da noch jemand, der sich um mich kümmert, falls Gefahr droht? Diese Überlebensstrategie ist tief in unseren Genen verankert. Außerdem dauert der durchschnittliche Schlafzyklus eines Säuglings gerade mal halb so lang wie der eines Erwachsenen: 45 statt 90 Minuten.

Faustregel: Im 1. Monat schlafen Säuglinge im Schnitt 16-18 h pro Tag/Nacht, die sich auf ca. 5 Schlafphasen verteilen. Die Varianz ist jedoch groß: Manche Neugeborenen schlafen aber auch 20 Stunden. Und es gibt Babys, die mit 10 oder 14 Stunden Schlaf auskommen und dementsprechend schon sehr früh längere Wachphasen haben. Bist du besorgt, ob das zu wenig ist, vertrau dich ruhig eurer Kinderärztin oder Hebamme an.

So ermittelst du den individuellen Schlafbedarf deines Babys:
Schreibe 3-5 Tage lang auf, wann und wie lange es schläft. So bekommst du einen Eindruck, wie hoch sein Schlafbedarf pro 24 Stunden ist. Hilfreich ist, wenn ihr eine Routine in Form eines Einschlafrituals entwickelt. So ein Abendritual gibt das Signal: Jetzt ist Schlafenszeit. Das gibt Halt und kann Ängsten vorbeugen.

Hilfreich für viele Familien ist, den Tagesablauf möglichst regelmäßig zu gestalten. Nicht sklavisch getaktet, aber so, wie es für euch alle gut passt. Dein Baby ist dennoch oft unruhig und schläft nicht? Vielleicht helfen dir diese elternerprobten Einschlaf-Tipps?

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Quellen u.a.: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung; Robert Koch Institut; Kinderuntersuchungsheft / Gemeinsamer Bundesausschuss; Remo Largo: Babyjahre. Piper; Danielle Graf/ Katja Seide: Das gewünschteste Wunschkind aller Zeiten treibt mich in den Wahnsinn. Babys verstehen und gelassen begleiten. Beltz; Welt Gesundheits Organisation (WHO); Kinderärzte im Netz

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