Wenn Kinder Bauchschmerzen haben, das ist nicht immer gleich ein Grund zur Sorge. Aber wie kannst du erkennen, ob ihr zum Arzt gehen müsst oder ob Hausmittel oder auch Abwarten helfen?
Wenn dein Kind über Bauchschmerzen klagt oder sich den Bauch hält, dann fragst du dich erst einmal, ob ihr sicherheitshalber zum Kinderarzt fahren solltet. Manchmal bringt dich die Ursachenforschung auf naheliegende Probleme: Vielleicht hat dein Kind nicht genug getrunken und leidet an Verstopfung? Vielleicht gab es Streit in der Schule und es hat Schulangst? Vielleicht fällt dir auf, dass die Bauchschmerzen immer im Zusammenhang mit bestimmten Nahrungsmitteln auftreten – da könnte eine Allergie oder Intoleranz vorliegen. Die folgenden Tipps helfen dir hoffentlich weiter, damit dein Kind kein Bauchweh mehr hat.

Verstopfung bei Kindern
Dein Kind klagt über Bauchschmerzen und hatte vermutlich eine Weile keinen Stuhlgang mehr?
Mögliche Gründe:
- Dein Kind hat zu wenig getrunken
- Dein Kind hält den Stuhlgang zurück: Kleinkinder ekeln sich manchmal davor, schämen sich außerhalb der Geborgenheit ihres Zuhauses oder finden fremde Toiletten abstoßend.
- Seltener steckt eine Unverträglichkeit, eine Schilddrüsenerkrankung, Diabetes oder eine andere Krankheit dahinter.
Bei anhaltenden Problemen solltet ihr daher zum Arzt gehen!
Erste Hilfe bei Verstopfung:
- Warmer Kräutertee, zum Beispiel Kamille oder Fenchel-Anis-Kümmel
- Ein heißes Wannenbad entspannt den Bauch
- Eine sanfte Bauchmassage wirkt ebenso beruhigend wie für das Verdauungssystem anregend
- Bewegung wie Toben im Garten oder eine Runde Turnen auf dem Teppich
Hier kannst du noch mehr über Verstopfung bei Babys und Kindern erfahren:
Laktoseintoleranz bei Kindern
Bauchschmerzen nach dem Verzehr von Milchprodukten sind oft auf eine Laktoseintoleranz zurückzuführen. Dabei handelt es sich übrigens nicht um eine Allergie, sondern um eine Unverträglichkeit. Der Grund: Dem Kind fehlt das Enzym Laktase, das den Milchzucker (Laktose) aufspaltet. Wenn du den Verdacht hast, kann der Kinderarzt prüfen, ob diese Unverträglichkeit vorliegt. Dann kann man entsprechend die Ernährung umstellen.
Mehr zum Thema Laktoseintoleranz erfährst du hier:
Psychische Gründe für Bauchschmerzen bei Kindern
Nicht nur uns Großen schlägt ein unerfreuliches Erlebnis mal auf den Magen. Ob das ein aktuelles Erlebnis oder ein anhaltendes Problem wie Schulangst ist – es ist wichtig, dass du die Ursache herausfindest, damit du den Druck von deinem Kind nehmen kannst. Manchmal reicht es, ein aufregendes Erlebnis, von dem es dir erzählt, richtig einzuordnen und das Kind in den Arm zu nehmen und zu beruhigen. Wenn etwas Ernsteres dahintersteckt, zum Beispiel Schulangst, empfiehlt sich ein wenig Detektivarbeit, um mehr über die Gründe zu erfahren. Möglicherweise braucht dein Kind auch professionelle Hilfe, um beispielsweise Ängste in den Griff zu bekommen.
Dein Kind leidet unter Schulangst? Hier erfährst mehr zum Thema:
Blinddarmentzündung bei Kindern
Starke Schmerzen im Unterbauch und in der rechten Leistengegend – ist das der Blinddarm, der sich da meldet? Im Falle einer Blinddarmentzündung solltest du schnell handeln und dein Kind zum Arzt bringen.
Mehr Informationen über Blinddarmentzündung bei Kindern:
Oft sind Bauchschmerzen bei Kindern harmlos
Selbst wenn du überzeugt bist, dass das Bauchweh deines Kindes harmlos ist – manchmal ist es den Kleinen selbst aber unheimlich. Corinna Liebig hat mit "Der kleine Bauchweh" * ein einfühlsames Buch geschrieben, das du schon mit Drei- oder Vierjährigen anschauen und vorlesen kannst, um ihnen die Angst vor den Bauchschmerzen zu nehmen.
Wenn dein Kind Bauchweh hat, kannst du es mit Wärme, Entspannung oder – im Falle von Verstopfungen – auch mit Bewegung und Ablenkung probieren. Sollten die Schmerzen besonders stark sein, sich nicht lindern lassen oder immer wieder auftreten, kann ein Kinderarzt dir hoffentlich weiterhelfen!
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