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Alles rot?!

Dein Kind hat Nasenbluten? Was du jetzt sofort tun solltest (und was nicht)

Kind hält sich Taschentuch vor die Nase, weil sie blutet
In den meisten (wenn leider auch nicht allen) Fällen, ist Nasenbluten bei Kindern harmlos. (© Getty Images / PeopleImages)

Alles ist rot, das Kind weint, puuh – und jetzt? Erst mal durchatmen! Nasenbluten bei Kindern sieht meist schlimmer aus, als es ist. In der Nase bohren, kräftig schnäuzen, sich leicht stoßen: All das reicht oft bereits als Auslöser aus – und schon fließt Blut. Wie wir Eltern jetzt helfen können, statt nur noch Rot zu sehen. Wann zeitnah Ärzte gefragt sind. Und wie wir – und unsere Kids – Nasenbluten vorbeugen können.

Was hilft, wenn mein Kind Nasenbluten hat?

Auch wenn es in der Regel nicht gefährlich ist und keine schlimme Ursache hat: Wenn bei deinem Kind Blut aus der Nase fließt, steigt automatisch dein Adrenalin- und Stresspegel und damit die Angst. Daher richtet sich der Appell für die wichtigste Sofortmaßnahme als erstes an dich: Keine Panik! Atme erst mal tief durch und beruhige dein Kind, bleibe bei ihm und sage ihm, dass es keine Angst zu haben braucht.

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Weitere Sofortmaßnahmen, um das Nasenbluten zu stoppen:

  1. Das Kind aufrecht hinsetzen (nicht hinlegen!), wenn seine Nase blutet.
  2. Bitte es, den Kopf nach vorne zu beugen, damit das Blut erst mal aus der Nase abfließen kann. Wichtig: Kein Wattepad o.ä. in die Nase stopfen!
  3. Das blutende Nasenloch nun mit einem Taschentuch oder beiden Fingern oben für einige Minuten vorsichtig zudrücken. 
  4. Wenn möglich, einen nassen, kalten Lappen in den Nacken legen. Durch die Kälte ziehen sich die Gefäße in der Nasenschleimhaut zusammen.
  5. Abwarten und das Kind weiter beruhigen. Der Spuk ist meist schnell wieder vorbei.
  6. Versiegt das Blut, gilt: Zeit lassen zum Heilen (also alles lieber etwas ruhiger angehen lassen, als direkt wieder auf den Bolzplatz zu rennen).
  7. Das geronnene Blut könnt ihr später vorsichtig entfernen, aber so, dass möglichst nichts aufreisst – sonst geht alles von vorne los.
  8. Wer mag, besorgt eine Salbe mit Dexpanthenol, die die Heilung unterstützt und die Schleimhaut pflegt.

Spannend: Da Kinder in starken Wachstumsschüben, also beispielsweise in der Pubertät, stärker zu Nasenbluten neigen, wird in der Regel auch das Nasenbluten weniger werden, wenn diese Schübe vorüber sind. Man kann in diesem Fall also sagen: Nasenbluten "verwächst sich" irgendwann.

Bitte nicht! Nasenbluten-No-Gos

Bitte keine Taschentücher in die Nase stecken oder den Kopf in den Nacken legen. Auch wenn man das früher öfter gemacht hat und sich die Empfehlung teilweise heute noch hält: Nicht den Kopf in den Nacken legen. Ist der Kopf nach hinten gebeugt, fließt das Blut in Rachen und Magen. Das eigene Blut zu verschlucken ist zwar weder schädlich noch gefährlich, es kann allerdings Husten und Übelkeit hervorrufen. Und:

Blut wirkt wie ein starkes Brechmittel. Daher gilt auch: Bekommt dein Kind beim Nasenbluten Blut in den Mund, sollte es das Blut einfach ausspucken und nicht hinunterschlucken. Und noch etwas spricht dagegen, den Kopf in den Nacken zu legen: Du kannst dann das Ausmaß der Blutung nicht beurteilen.

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Video-Tipp: Hat ein Kind Fieber, denken viele von uns an Hausmittel wie Wadenwickel. Aber sind die wirklich sinnvoll? Im Video zeigen wir euch den aktuellen Stand:

Wadenwickel: Ja? Nein? Und, wie macht man die eigentlich?
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Wann zum Arzt, wenn ein Kind aus der Nase blutet?

Hört das Nasenbluten deines Kindes nach einer Viertelstunde noch immer nicht auf, suche einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt auf, rufe den Notarzt 112 oder fahre ins Krankenhaus. Die Fachärzte oder die HNO-Abteilung im Krankenhaus verfügen über Möglichkeiten, die Blutung zu stillen. In den meisten Fällen ist dann keine weitere Behandlung mehr notwendig.

Sollte das Nasenbluten allerdings ständig und ohne ersichtlichen Grund auftreten, kann es sinnvoll sein, das häufig blutende Gefäß in der Nase zum Beispiel mit einem Laser oder einer Säurelösung veröden zu lassen. Das kann dafür sorgen, häufiges Nasenbluten zu verringern.

Wie oft ist Nasenbluten bei Kindern normal?

Bekommt ein Kind ab und zu wie aus dem Nichts Nasenbluten, ist das kein Grund zur Sorge. Häuft es sich und blutet dein Kind jede Woche aus seiner Nase, lasst das bitte bei eurer Kinderärztin oder einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt abklären.

Das gilt auch, wenn ihr das Gefühl habt, das Blut kommt nicht aus dem vorderen Teil der Nase, sondern eher von hinten – und je jünger das Kind ist, desto schneller würden wir uns mit Ärzt*innen besprechen. Einfach, um sicher zu gehen.

Ursachen: Was ist schuld am Nasenbluten bei Kindern?

Ihr ahnt es: Ja, ausgiebiges Nasebohren kann schnell zu Nasenbluten führen! Tatsächlich wird Nasenbluten bei Kindern oft durch eine geplatzte Ader in der Nasenschleimhaut im vorderen Nasenbereich hervorgerufen. Das kann auch schon beim kräftigen Nasenputzen oder während einem Schnupfen passieren. Vor allem im Winter, denn eine blutende Nase kommt im Winter sehr viel häufiger vor als im Sommer. 

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Typische Nasenbluten-Auslöser bei Kindern auf einen Blick:

  • eine geplatzte Ader 
  • Schnupfen (ausgelöst durch Infekte oder eine Allergie)
  • zu trockene Luft  oder eine längere Behandlung mit Nasenspray – und dadurch ausgetrocknete, leicht verletzbare Nasenschleimhäute
  • ein leichter Stoß gegen die Nase, ein Unfall oder Sturz
  • ein Fremdkörper in der Nase, also wenn sich dein Kind etwas in die Nase gesteckt hat
  • Wachstumsschübe (z.b. in der Pubertät)
  • Selten liegt es an gut- oder bösartigen Veränderungen der Nasen-Nebenhöhlen-Schleimhaut oder Blutgerinnungsstörungen.

Kann man Nasenbluten beim Kind vorbeugen?

Nicht jedes Nasenbluten beim Kind lässt sich vorbeugen. Was aber definitiv sinnvoll ist: 

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen jedoch keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

Quellen: Deutscher Berufsverbnand der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte: Nasenbluten. Ursachen und Risiken; MSD Manual Nasenbluten

Okay oder nay: Wie viel Bildschirmzeit ist gesund für ein kleines Kind?

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