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Gesundheit

Nasenbluten: Nicht gleich rot sehen!

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Rot ist die Farbe von Gefahr, und bei Blut steigt der Stresspegel. Wenn dein Kind Nasenbluten hat, ist der Schreck groß, die Ursache glücklicherweise zumeist harmlos: Was bei Nasenbluten zu tun und zu lassen ist.

Auch wenn es in der Regel nicht gefährlich ist und keine schlimme Ursache hat: Wenn bei deinem Kind Blut fließt, steigt automatisch dein Adrenalin- und Stresspegel und damit die Angst. Daher richtet sich der Appell für die wichtigste Sofortmaßnahme als erstes an dich selber: Ruhe bewahren! Dein Kind ist vermutlich noch mehr erschrocken als du, wenn aus seiner Nase plötzlich und überraschend Blut tropft. Du musst also für euch beide tapfer sein.

Oberstes Gebot bei Nasenbluten ist: Ruhe bewahren!

Nasenbluten – die häufigsten Ursachen

Deinem Kind beizustehen und es zu beruhigen, sollte dir nicht schwerfallen, weil in den allermeisten Fällen auch tatsächlich kein Grund zur Sorge besteht, denn: Nasenbluten ist bei Kindern keine Seltenheit. Für das Auftreten gibt es eine Reihe von infrage kommenden Ursachen.

Nasenbohrer aufgepasst!

Ja, auch Nasebohren kann zu Nasenbluten führen! Weitere Auslöser bei Kindern sind:

  • eine geplatzte Ader
  • Schnupfen
  • Allergie
  • zu trockene Luft - und dadurch
  • Austrocknung der Nasenschleimhäute
  • ein leichter Stoß gegen die Nase
  • ein Fremdkörper in der Nase, wenn sich dein Kind irgendetwas in die Nase gesteckt hat

Dabei ist es am häufigsten, dass das Nasenbluten bei Kindern durch eine geplatzte Ader in der Nasenschleimhaut im vorderen Nasenbereich hervorgerufen wird. Das kann manchmal schon allein durch sehr kräftiges Nasenputzen oder auch durch einen Schnupfen hervorgerufen werden. Vor allem im Winter, denn eine blutende Nase kommt im Winter sehr viel häufiger vor als im Sommer. Das belegt auch eine Studie des Chicagoer HNO-Facharzt Matthew Purkey, allerdings an Erwachsenen. Zusammen mit Kollegen untersuchte er an mehr als 2.400 Patienten mit vermehrtem Nasenbluten, wie sich das Auftreten des Nasenblutens über das Jahr verteilt. Die Studie bestätigte seine Beobachtung, dass Kälte das Nasenbluten tatsächlich fördert.

Nasenbluten – die besten Erste-Hilfe-Tipps

Erstens und sehr wichtig: Keine Panik! Beruhige dein Kind, bleibe bei ihm und sage ihm, dass es keine Angst zu haben braucht. Als weitere Sofortmaßnahmen, um das Bluten zu stoppen, solltest du Folgendes unternehmen:

  • das Kind aufrecht hinsetzen
  • den Kopf nach vorne beugen, damit das Blut aus der Nase abfließen kann
  • das blutende Nasenloch mit einem Taschentuch vorsichtig zudrücken
  • einen nassen, kalten Lappen in den Nacken legen
  • Zeit lassen zum Heilen

Auch wenn Nasenbluten meisten nur von einer kleinen, unbedenklichen Wunde hervorgerufen wird - auch sie heilt nicht sofort. Dein Kind sollte sich also danach noch ausruhen und nicht gleich wieder auf dem Bolzplatz herumtoben.

Nasenbluten – das sollest du vermeiden

Auch wenn man das früher öfter gemacht hat und sich die Empfehlung teilweise auch heute noch hält - eines solltest du nicht tun: den Kopf in den Nacken legen. Wenn der Kopf nach hinten gebeugt ist, fließt das Blut in Rachen und Magen. Das eigene Blut zu verschlucken ist zwar weder schädlich noch gefährlich, es kann allerdings Husten und Übelkeit hervorrufen. Darüber hinaus kann es Erbrechen verursachen, denn Blut wirkt wie ein starkes Brechmittel. Daher gilt auch: Bekommt dein Kind beim Nasenbluten Blut in den Mund, sollte es das Blut einfach ausspucken und nicht hinunterschlucken. Und noch etwas spricht dagegen, den Kopf in den Nacken zu legen: Du kannst dann das Ausmaß der Blutung nicht beurteilen.

Wenn die Nase nach einer Viertelstunde nicht aufgehört hat zu bluten, solltest du einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen oder ins Krankenhaus fahren. Die Fachärzte oder die HNO-Abteilung im Krankenhaus verfügen über weitere Möglichkeiten, die Blutung zu stillen. In den meisten Fällen ist dann keine weitere Behandlung mehr notwendig. Sollte das Nasenbluten allerdings ständig und ohne ersichtlichen Grund auftreten, kann es eventuell sinnvoll sein, das häufig blutende Gefäß in der Nase zum Beispiel mit einem Laser veröden zu lassen.

Nasenbluten: Vorbeugen hilft

Nicht nur als Sofortmaßnahme ist das Vorbeugen, also das "Nach-Vorne-Beugen" das Mittel der Wahl. Auch wenn dein Kind häufiger Nasenbluten bekommt können ein paar Vorbeugemaßnahmen helfen:

  • Sprays und Salben, die die Nasenschleimhäute des Kindes feucht halten
  • ein Luftbefeuchter kann die Luftfeuchtigkeit in Wohnung oder Haus erhöhen

Beide Maßnahmen können dafür sorgen, häufiges Nasenbluten zu verringern.
Da Kinder in starken Wachstumsschüben, also beispielsweise in der Pubertät, stärker zu Nasenbluten neigen, wird in der Regel auch das Nasenbluten weniger werden, wenn diese Schübe vorüber sind. Man kann in diesem Fall also wirklich sagen: Nasenbluten "verwächst sich" irgendwann.

Bildquelle: Getty Images