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Kleiner Piks

FSME-Impfung für Kinder: Wann ist die Zeckenimpfung wichtig?

Zeckenimpfung für Kinder

In Frühjahr, Sommer und Herbst sind wieder Zecken unterwegs, die mit ihren Stichen schlimme Krankheiten übertragen können. Besonders unsere Kids kommen beim Spiel im Freien schnell mit den kleinen Insekten in Kontakt. Deshalb wird vor allem in Risikogebieten empfohlen, Kinder gegen Zecken impfen zu lassen. Wann die FSME-Impfung für euer Kind sinnvoll ist, welche Nebenwirkungen sie hat und wie ihr Zeckenstiche vermeiden könnt.

Wie gefährlich sind Zecken?

Im Unterschied zu harmlosen Mückenstichen, die nur unangenehm jucken, sind Zeckenstiche leider wesentlich gefährlicher, denn in ihnen sind verschiedene Krankheitserreger enthalten. In Deutschland werden derzeit zwei gefährliche Krankheiten von Zecken übertragen: FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) und Lyme-Borreliose. Während Borreliose in allen Teilen des Landes vorkommt, tritt FSME vor allem in bestimmten Risikogebieten auf.

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#1 FSME

Das FSME-Virus wird über den Speichel der Zecken übertragen. Wenn euer Kind an FSME erkrankt, kann das zu einer Entzündung der Hirnhaut, des Gehirns oder des Rückenmarks führen. Das kann auch zu neurologischen Langzeitschäden führen. Da gerade Kinder besonders anfällig für Zeckenbisse sind, wird deshalb die FSME-Impfung in bestimmten Gebieten empfohlen.

#2 Borreliose

Borreliose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch Zeckenbisse übertragen wird. Sie macht sich mit folgenden Symptomen bemerkbar:

Während eine Borreliose sich mit Antibiotikum behandeln lässt, schützt die Zeckenimpfung nicht vor einer Erkrankung. Deshalb ist es wichtig, dass ihr euch und eure Kinder trotz Impfung weiterhin schützt.

Ab welchem Alter ist die FSME-Impfung für Kinder sinnvoll?

In Deutschland sind besonders die süddeutschen Bundesländer wie Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und Thüringen von hohem Zeckenbefall betroffen. Das Robert-Koch-Institut rät in diesen Gebieten zur Impfung von Erwachsenen und Kindern, auch wenn letztere seltener von einer gefährlicheren Gehirnentzündung, sondern eher von einer Hirnhautentzündung betroffen sind. Wohnt ihr in einem Risikogebiet oder plant eine Reise dorthin, könnt ihr eure Kids ab einem Alter von einem Jahr impfen lassen.

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Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die FSME-Impfung mit einem für Kinder bzw. Erwachsene zugelassenen FSME-Impfstoff nach Angaben der Hersteller für Personen, die in FSME-Risikogebieten gegenüber Zecken exponiert sind, und Personen, die durch FSME beruflich gefährdet sind, wie zum Beispiel in der Forstwirtschaft oder Landwirtschaft arbeitende Personen sowie Laborpersonal. Des Weiteren gilt eine Impfempfehlung für Reisen mit möglicher Zeckenexposition in FSME-Risikogebiete auch außerhalb Deutschlands.

STIKO

In welchem Abstand wird die FSME-Impfung bei Kindern gegeben?

Der Schutz gegen Zecken wird mit drei Impfungen aufgebaut, die innerhalb von neun bis zwölf Monaten stattfinden. Nach der ersten Zeckenimpfung kommt die zweite Impfung nach drei Monaten, die dritte nach 12 Monaten. Danach ist euer Kind voll gegen Zecken geimpft, bis eine Auffrischimpfung nötig wird: Die FSME-Impfung sollte– je nach Impfstoff – alle drei bis fünf Jahre aufgefrischt werden.

Ihr habt auch die Möglichkeit, eure Kinder nach einem Schnellschema impfen zu lassen. Das macht dann Sinn, wenn ihr z. B. nicht in einem Risikogebiet wohnt, dort aber euren Urlaub verbringen wollt. Hier könnt ihr eure Kinder innerhalb von drei Wochen impfen lassen. Der Impfschutz hält dann etwa für ein Jahr an.

Ab wann schützt die FSME-Impfung für Kinder?

Um den kompletten Impfschutz zu gewährleisten, sind die drei empfohlenen Impfungen – aufgeteilt auf ein Jahr – nötig. Laut RKI sind eure Kids dann zu 99 % vor FSME geschützt. Aber ihr braucht deshalb keine 12 Monate zu warten, bis ihr aufatmen könnt: Schon nach der zweiten Dosis, also je nach Impfschema nach zwei Wochen bis drei Monaten, besteht ein 98 %iger Impfschutz.

Zeckenimpfung für Kinder: Welche Kosten entstehen?

Für Menschen in den Risikogebieten übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten für die Zecken-Impfung. Zum großen Teil tun sie es auch bei Menschen, die in ein Risikogebiet reisen und sich impfen lassen wollen. Erkundigt euch bei eurer zuständigen Krankenkasse, ob das bei euch der Fall ist.

Welche Nebenwirkungen hat die Zeckenimpfung für Kinder?

Die FSME-Impfung hat wenige und meist milde Nebenwirkungen, die in der Regel auch schnell wieder vergehen. Wie bei allen Impfungen sollen Antikörper aufgebaut werden, indem die Immunantwort gefordert wird. Deshalb kann zu diesen typischen Impf-Nebenwirkungen kommen:

  • Fieber: Laut RKI sind Babys und Kleinkinder besonders oft betroffen, etwa 15 % der Kids unter 3 Jahren entwickeln Fieber, bei Kindern von drei bis elf Jahren sind es 5 %. Bei Erwachsenen und älteren Kindern tritt es seltener auf.
  • Rötung und Schmerzen an der Einstichstelle
  • Abgeschlagenheit
  • Nackenschmerzen
  • Magen-Darm-Beschwerden
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Jennifer Kober

Unsicher?

Wenn ihr euch über die Nebenwirkungen für euer Kind Gedanken macht, ist es immer gut und richtig, sie mit eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin zu besprechen. Auch und besonders dann, wenn ihr vor allem Angst vor Begleiterscheinungen wie Fieberkrämpfen habt.

Vielleicht hilft es euch auch zu schauen, wie hoch euer Risiko tatsächlich ist: Lebt ihr in einem Risikogebiet und springen eure Kinder oft im Freien herum und können gebissen werden? Oder reicht es euch, sie jeden Abend nach Zecken abzusuchen und sie zu entfernen?

Jennifer Kober

Welche Schutzmaßnahmen gegen Zecken gibt es?

Besonders, wenn ihr nicht geimpft seid, sind bestimmte Schutzmaßnahmen wichtig. Aber auch mit Piks solltet ihr Zecken so gut es geht meiden: Eine Zeckenimpfung gibt Kindern zum Glück einen guten Schutz gegen FSME. Vor Borreliose sind sie aber leider nicht geschützt.

  • Bleibt auf festen Wegen: Auch wenn sich das Bild in unseren Köpfen hält: Zecken fallen nicht von Bäumen, sie springen uns auch nicht von Sträuchern an. Vielmehr lieben sie höheres Gras und Unterholz, wo unsere Kids sie ganz leicht abstreifen können.
  • Spielplatz, Park und Garten nicht vergessen: Laut BVKJ lauern sie hier genauso oft! Eure Kinder sollen hier natürlich weiterhin ausgelassen spielen, aber sucht sie danach am besten gründlich ab (s. u.) Mit einem hellen Handtuch könnt ihr verschiedene Stellen durch Abstreifen auch auf Zecken testen.
  • Helle Kleidung: So könnt ihr die Zecken besser und schneller erkennen.
  • Festes Schuhwerk: Unsere Füße und Waden sind meist erster Kontaktpunkt. Wenn die Schuhe geschlossen und am besten noch die Socken hineingesteckt sind, sind eure Kinder besonders sicher.
  • Anti-Zeckenspray (in der Regel erst ab zwei Jahren): Tragt es auf der ganzen Haut auf, das bietet zumindest für ein paar Stunden Schutz. Das RKI empfiehlt, zusätzlich gleich die Kleidung zu behandeln (vorher auf Flecken testen).
  • Nach jedem Aufenthalt im Freien den Körper absuchen: Schaut dabei genau auf die Kleidung, Kopf, Hals und Haaransatz. Auch zwischen den Beinen, an Ellenbogen, Achseln, Kniekehlen und Bauchnabel sind beliebte Aufenthaltsorte, denn hier können sich die kleinen Blutsauger gut und sicher verstecken.
  • Duschen: Auch wenn sie das Absuchen nicht ersetzt, kann eine Dusche helfen, versteckte und noch nicht festgebissene Zecken zu entfernen. Achtung: Wenn euer Kind eine festgebissene Zecke hat, solltet ihr darauf lieber verzichten und die Zecke zügig entfernen.
Jennifer Kober

Natürlicher Zeckenschutz für Kinder

Eine Zeckenimpfung in Risikogebieten ersetzen kann es nicht, aber Babys und Kinder vor Zeckenstichen schützen schon: Kokosöl! Zecken mögen die enthaltene Laurinsäure überhaupt nicht, wie auch eine Studie der FU Berlin bestätigt. Achtet darauf, dass ihr zu unraffiniertem, kaltgepresstem Kokosöl greift, denn hier ist die Konzentration von Laurinsäure am höchsten und bei bis zu 50 %! Besonders für Babys und Kinder mit empfindlicher Haut ist es eine tolle Alternative, die übrigens auch Stechmücken gut abwehrt.

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Jennifer Kober

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Was tun, wenn mein Kind von einer Zecke gebissen wurde?

Habt ihr Zecken bzw. einen Zeckenbiss bei eurem Kind entdeckt, entfernt ihr sie am besten sofort. Das geht mit einer Zeckenzange am einfachsten, die ihr in der Apotheke oder online finden könnt. Danach ist es wichtig, die Einstichstelle zu desinfizieren, zeitnah euren Kinderarzt draufschauen zu lassen und in den kommenden Wochen auf Symptome zu achten:

Wenn sich nach zwei bis drei Wochen an der Stichstelle oder auch an einer anderen Körperstelle eine Rötung einstellt („Wanderröte“) und evtl. gleichzeitig Fieber oder grippeähnliche Symptome auftreten, sollten Sie auf jeden Fall umgehend Ihren Kinder- und Jugendarzt aufsuchen.

Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V.

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Quellen: STIKO, RKI, Kinderärzte im Netz

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Neben fiesen Zecken sind auch viele Kinderkrankheiten weit verbreitet. So könnt ihr die häufigsten erkennen:

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Bildquelle: Gettyimages/Imgorthand

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