Lesen wir selbst immer gern und viele Bücher, kann es ganz schön frustrierend sein, wenn der eigene Nachwuchs so gar kein Interesse daran zeigt. Mit diesen 11 Tipps könnt ihr euren Lesemuffeln auf die Sprünge helfen.
- 1.#1 Mit Vorlesen einen Grundstein legen
- 2.#2 Für Buchstaben begeistern
- 3.#3 Bücher nach Interessen besorgen
- 4.#4 Comics sind auch Lesen
- 5.#5 Auf Geschlechterbilder achten
- 6.#6 Nicht überfordern
- 7.#7 Lesereihen starten
- 8.#8 Auf dem Tablet oder Kindle lesen lassen
- 9.#9 Bibliotheken besuchen
- 10.#10 Bücher gebraucht kaufen & verkaufen
- 11.#11 Übers Gelesene sprechen
- 12.Zusatztipp für Lehrer*innen
#1 Mit Vorlesen einen Grundstein legen
Wir alle wissen, dass Vorlesen für Kinder wichtig ist. Es gibt eigentlich nichts Schöneres, als sich zusammen aufs Sofa zu kuscheln und zu lesen. Aber, wenn wir ehrlich sind, nach dem 20. Mal "aber Bobo ist schon ... eingeschlafen", leidet die Freude dann doch etwas. Aber haltet durch. Denn Vorlesen legt den Grundstein für spätere Lesebegeisterung. Und überhaupt lesen Eltern viel zu wenig vor, wie Studien immer wieder zeigen. Eure Begeisterung für Bücher macht also einen Unterschied.
#2 Für Buchstaben begeistern
Auch das Interesse an Buchstaben begründet die Leselust. Denn Kinder müssen tatsächlich begreifen, wie Lesen überhaupt funktioniert. Dazu zählen die Buchstaben, aber auch die Leserichtung und wie ein Buch gehalten wird. Das alles lernen sie durch Nachahmung. Für Vorschüler und auch zu Beginn der ersten Klasse können Bücher helfen die Leselust zu wecken, in denen die Kinder die Symbole durch Wörter ersetzen. Das ist ein langsames Heranführen ans Thema Lesen.
#3 Bücher nach Interessen besorgen
Wisst ihr, was genau eure Kinder eigentlich gern lesen? Lange Zeit haben wir mehr oder weniger bestimmt, was unser Nachwuchs liest. Die Kinder haben ihre Bücher nach Illustrationen ausgesucht, wir nach Inhalt. Jetzt aber sollten eure Kinder ein Mitspracherecht haben. Und das bedeutet auch, Bücherwünsche erfüllen, die euch vielleicht nicht ganz so glücklich machen, solange diese altersgerecht sind.
#4 Comics sind auch Lesen
Viele Kinder mögen Comics aller Art, aber oft heißt es, dass das ja mehr Bilder angucken als lesen sei. Aber das stimmt nicht. Ja, die Bilder sind da und natürlich gibt es oft weniger Text. Aber auch der wenige Text muss ja gelesen und verstanden werden. Und wenn das Lesen lernen so mehr Spaß macht, warum nicht? Wenn euer Kind eine Comicphase hat, dann ist das doch ok. Hattet ihr die nicht, als ihr jünger wart?
#5 Auf Geschlechterbilder achten
Tatsächlich ist der Buchmarkt längst nicht so divers, wie wir immer hoffen, sondern eher stereotyp. Jungs mögen Abenteuer, Mädchen Prinzessinnen und Freundschaftsgeschichten - diese Einteilung findet sich leider noch viel zu häufig. Dabei ist das Leben viel bunter und das sollten unsere Lesemuffel auch in den Büchern wiederfinden.
Natürlich kann es spannend für Jungs sein, Abenteuergeschichte über Abenteuergeschichte zu lesen. Aber Jungs können mehr als das, sie brauchen auch Erzählungen über Streit mit Freunden oder Stress mit den Eltern, Mädchen brauchen Abenteuer, die übers gerettet werden hinaus gehen. Das, was unsere Kinder lesen, prägt auch, wie sie ihren Platz in der Welt sehen. Und den sollten wir nicht beim Lesen schon einschränken oder verfestigen.
#6 Nicht überfordern
Es gibt ja für alle Bücher eine Altersempfehlung. Aber nicht alle Bücher sind wirklich für jedes Kind in dem Alter geeignet. Statt also zu sagen: Das solltest du aber schon lesen können, einfach schauen, wo das Interesse wirklich liegt. Denn während man selbst vielleicht enorme Schwierigkeiten dabei hat, alle Bewohner und Ninjas bei "Lego Ninjago" zu entziffern, gehen die euren Kindern ganz leicht über die Lippen. Das mag dann eigentlich ein Buch für Jüngere sein, aber wir Erwachsenen lesen ja auch mal eher leichte Kost. Warum also das unserem Nachwuchs nicht auch zugestehen?
#7 Lesereihen starten
Für manche kann es überfordernd sein, aber die meisten Kinder LIEBEN Buchreihen. Weil dann klar ist, dass sich das dran bleiben lohnt, weil immer neue Geschichten produziert werden und sie die Charaktere noch besser kennen lernen können. Und ja, auch, dass es am Ende ganz hübsch im Bücherregal aussieht, ist natürlich für manche wichtig. Aber warum das nicht unterstützen?
#8 Auf dem Tablet oder Kindle lesen lassen
Kinder mögen, genau wie wir Erwachsenen, elektronische Geräte. Warum also nicht auch das Lesen auf ihnen erlauben? Mit einem eBook Reader spart ihr jede Menge Platz zuhause, weil die Bücher nicht mehr bei euch zuhause rumstehen. Und Ebooks sind meist auch preiswerter als physische Exemplare. Mit Kindle Unlimited könnt ihr zum Beispiel auch die größte Leseratte glücklich machen.
Ob euer Nachwuchs sich nun mit dem klassischen Buch oder einem Tablet fürs Lesen begeistert, ist letztlich egal. Manchmal kann diese Art der Medienzeit aber ein guter Anreiz zum Lesen sein.
#9 Bibliotheken besuchen
Nein, Bücher muss man nicht besitzen. man kann sie auch ausleihen. Und Bibliotheken sind ein toller Ort, um Kinder fürs Lesen zu begeistern. Denn so viele Bücher, wie sie hier theoretisch lesen können, gibt es sonst kaum. In Bibliotheken lernen Kinder auch, nach eigenen Interessen Bücher auszuwählen und auch, dass der Buchmarkt unglaublich viel zu bieten hat.
#10 Bücher gebraucht kaufen & verkaufen
Auch wenn es total schön ist, ein nigelnagelneues Buch in den Händen zu halten: Das muss nicht sein. Es gibt auch tolle Bücher zum kleinen Preis. Das ist natürlich gerade fürs Taschengeld der Kinder weniger belastend. Vielleicht verhandelt ihr auch über ein Buchbudget, so als Anreiz fürs Lesen.
#11 Übers Gelesene sprechen
Lesen ist das Eine, aber genauso wichtig ist es auch, darüber zu sprechen, was denn da gelesen wurde. Gerade wenn Lesemuffel merken, dass sich jemand für ihre Erkenntnisse interessiert, kann das die Leselust beflügeln. Viele Erwachsene schließen sich Bücherclubs an, warum also nicht auch mal ein Kinderbuch lesen und dann mit dem eigenen Nachwuchs darüber ins Gespräch kommen?
Zusatztipp für Lehrer*innen
Die Stiftung Lesen unterstützt mit der Initiative "Zeitschriften in die Schulen" seit 20 Jahren Schüler*innen auf dem Weg zu mehr Leselust. 10.000 Klassen bekommen jährlich nach den Osterfeiren ein Zeitschriftenpaket mit einer Auswahl an Titeln. Interessierte Schulen können sich bis 21. Oktober 2022 anmelden.
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