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Vorbereitung ist alles

Abiball: So wird es ein Fest

Abiball: So wird es ein Fest

Ein Abiball ist auch nicht mehr das, was er mal war: eine kleine, feine Party für die Abiturienten. Irgendwie hat er sich an den meisten Schulen in den vergangenen zehn Jahren zu einem riesigen Abschlussfest in glamouröser Kulisse gewandelt. Aufregend für die Kids, aber teilweise auch ganz schön teuer für die Eltern.

Auf schleichende Art und Weise hat sich im vergangen Jahrzehnt der Abiball verändert. Eine Abi-Party wurde eigentlich schon immer gefeiert, aber nun übernehmen es zu einem großen Teil Agenturen, die aus dem Abschlussfest ein denkwürdiges Event mit rotem Teppich und viel Glitter machen. Die Jugendlichen nehmen sich die Prom-Nights aus den USA als Vorbild, auch da hüllen sich alle in schicke Klamotten und es ist wichtig, dass man nicht allein auftaucht, sondern mit einem Partner oder Partnerin für die Fotografen posiert.

Das kann man nun als Eltern mit Spott oder Kopfschütteln betrachten, aber es scheint einen Nerv getroffen zu haben. Anscheinend brauchen die Kids einen großen Abschluss mit allem Pomp, um sich von der Schule zu verabschieden und dann das nächste Kapitel aufzuschlagen. Hinzu kommt, dass sich so ein Abiball grandios eignet, um ihn in den sozialen Medien zu dokumentieren. Das erzeugt natürlich auch einen massiven Druck, den ihr als Eltern nur bedingt abfangen könnt. Zusätzlicher Druck ist garantiert, wenn euer Nachwuchs zu den Veranstaltern gehört, denn hier kann man kostspielige Fehler machen.

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Abiball-Organisation: Darauf solltet ihr achten

So ein Abiball muss nämlich Monate, manchmal sogar mehr als ein Jahr vorbereitet werden, will man die richtige Location ergattern. Auch wenn Event-Agenturen die Organisation übernehmen – einer aus dem Abiball-Komitee muss einen Vertrag unterschreiben. Die im Geschäftsleben noch unerfahrenen Jugendlichen müssen aufpassen, sonst bleiben sie auf Tausenden von Euro sitzen, sollte etwas schiefgehen. Deshalb sollten sich die Abiball-Verantwortlichen den Vertrag gut durchlesen und auf keinen Fall sofort unterschreiben. Sie sollten realistisch einschätzen, wie viele Karten sie verkaufen können und sich nicht von Agenturen verleiten lassen, mit einem größeren Budget zu rechnen. Eventuell müssen Versicherungen abgeschlossen werden - falls sich jemand beim Abiball verletzt, sollte dies entsprechend abgesichert sein.

Vor allem sollten die Veranstalter vorher ihre Mitschüler fragen, wie viel sie überhaupt ausgeben sollen. Nicht jede Familie kann 90€ pro Person für ein Ticket ausgeben. Die Teenager sollten auch an diejenigen denken, die sich so etwas nicht leisten können und für sie einen Sozialfond bereitstellen. Bei der Kalkulation eines Abiballes sollte also eher konservativ gerechnet werden. Finanztest hat einen guten Überblick geliefert, was man bei den Verträgen alles beachten muss.

Abiball-Kleid: Was ist angesagt?

Steht der Termin, die Location und der Termin, geht es erst richtig los. Wenn eure Tochter oder euer Sohn mit Wonne dem Ball entgegenfiebert, bleibt auch ihr als Eltern nicht verschont. Es wird sicherlich auch Jugendliche geben, denen so ein Abiball ziemlich egal ist. Aber die Mehrheit der Abiturienten wird sich schon Monate vorher mit dem Ball beschäftigen: Was zieh ich an? Mit wem gehe ich hin? Viele Mädchen kaufen schon ein Jahr im Voraus ihre Ballkleider und freuen sich auf den Moment, wenn sie sich in ihnen präsentieren können. 

Auch die Kleider können ganz schön viel Geld verschlingen, aber manchmal gibt es in guten Secondhandläden schöne Schnäppchen. Einige schneidern ihre Kleider selbst und besorgen sich gute Schnittmuster. Das garantiert den individuellen Touch, denn keine möchte beim Abiball ihr Kleid an einem anderen Mädchen sehen.

Ohne Partner zum Abiball

Gerade weil sich einige Abibälle an den amerikanischen Prom-Nights orientiert, ist es für die Teenager sehr wichtig geworden, mit wem man in den Ballsaal schreitet. Das Defilieren ist eine Art Höhepunkt des Balls, darauf haben sich die Jungs und Mädchen vorbereitet und Tanzunterricht genommen. Wer keinen Partner oder Partnerin gefunden hat, fühlt sich isoliert. Auch dieses Gefühl solltet ihr als Eltern ernst nehmen und so gut es geht das angeknackste Selbstvertrauen wieder aufbauen. Euer Nachwuchs wird nicht der einzige sein, der ohne Begleitung zum Abiball geht. Aber es sollte sie oder ihn trotzdem nicht davon abhalten, gemeinsam mit den Klassenkameraden zu feiern.

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Denn wie immer man zu diesen pompösen Abibällen steht, es ist ein Ritual, das wichtig ist. Es ist der Abschied von der Schule. Die Jugendlichen lassen Altvertrautes hinter sich und stellen sich neuen Herausforderungen. Sie müssen sich auf eine neue Umgebung einstellen, der alte Klassenverband ist nicht mehr da. Mit dem Abschlussfest wird die alte Gemeinschaft noch einmal zelebriert, um sich dann auf etwas Neues einzulassen.

Die Abiturienten könnten dies auch mit einer normalen Party in der Schulaula feiern, aber momentan sieht es noch so aus, als ob viele Abiball-Verantwortliche alle anderen übertrumpfen wollen – die vorherigen Jahrgänge oder die rivalisierende Schule. Alles muss größer und bombastischer sein. Aber wie bei allem wird es irgendwann wieder eine Gegenbewegung geben – und die Schulaula reicht dann wieder. Bis es soweit ist, bereitet euch seelisch darauf vor, dass der Abiball eurer Tochter oder eures Sohnes eine teure Angelegenheit werden könnte.

Bildquelle: Getty Images