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Nicht zu schwer heben

Rückenschonend: Tipps, wie ihr den Schulranzen richtig packt 

Schulranzen richtig packen
© Bildquelle: Getty Images / iStock / Getty Images Plus / LSOphoto

So schwer kann es doch gar nicht sein, einen Schulranzen richtig zu packen, denken wir Eltern oft. Haben wir als Kinder ja auch hinbekommen. Und meist gibt das Design ja auch vor, welche Schulmaterialien wohin geräumt werden müssen. Aber wer sich auf den Schulhöfen mal umguckt, stellt aber fest, dass schon Erstklässler*innen viel zu schwere Schulranzen in die Schule schleppen. Was daran bedenklich ist: Wir Eltern riskieren damit, dass unser Nachwuchs Rückenschmerzen und Haltungsschäden bekommt. Um dem vorzubeugen, gibt es eine Checkliste, was ihr beachten solltet.

(Zu) schwere Schulranzen sind schon immer ein Thema, das war schon in unserer Kindheit so. Denn wer lesen, rechnen und schreiben lernen will, braucht natürlich auch Bücher und Hefte, um fleißig üben zu können. Außerdem müssen die Sportsachen, der Malkasten für den Kunstunterricht und natürlich die Tages-Verpflegung mit. So gehen schon Erstklässler*innen morgens mit einem prall gefülltem Schulranzen los. Das Problem dabei: Oft tragen unsere Kinder mehr Gewicht mit sich herum, als gut für sie ist.

Wie viel soll ein gepackter Schulranzen wiegen?

Allgemeine ärztliche Empfehlungen raten dazu, dass Schüler nicht mehr als zehn bis zwölf Prozent ihres Körpergewichtes tragen sollten. Bei einem 30 Kilogramm schweren Erstklässler also höchstens 3 bis 3,6 Kilo. Das ist nicht viel, zumal viele Schulranzen bereits ein bis eineinhalb Kilo Eigengewicht mitbringen. Es lohnt sich hier auf jeden Fall, nach einem guten Schulranzen mit geringem Gewicht zu schauen, besonders dann, wenn eure Kinder selbst eher zart gebaut sind.

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Es gibt aber neuere Untersuchungen, die die Faustformel ein bisschen aufweichen. Denn inzwischen wurde festgestellt, dass die individuelle Belastbarkeit von Kinderrücken sehr unterschiedlich sein kann.

Es kommt vor allem auf die Muskelkraft eures Nachwuchses sowie seine Koordination und seinen Gleichgewichtssinn an. Für aktive und trainierte Kinder kann auch ein Ranzen mit 17% des Körpergewichts keine Überlastung bedeuten. Im Zweifelsfall sucht aber lieber nach einer leichten Alternative, als den Rücken eures (trainierten) Kindes dauerhaft zu überlasten. Es gilt wirklich: Weniger tragen ist gesünder.

Schulranzen: So findet alles seinen richtigen Platz

Als wäre das mit dem richtigen Gewicht nicht schon kompliziert genug, müsst ihr aber auch noch auf einen weiteren sehr wichtigen Punkt achten. Denn wie der Schulranzen richtig gepackt ist, hat entscheidenden Einfluss auf die Gewichtsverteilung und damit auf die Gesundheit eurer Kinder. Rückenschmerzen und Haltungsschäden könnt ihr so bestmöglich vorbeugen.

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Tipps um den Schulranzen richtig zu packen

  • Versucht, jeden Abend gemeinsam mit eurem Kind zu packen. So lernt es nach und nach, eigenständig richtig zu packen.
  • Es gehören nur die Sachen in den Ranzen, die am nächsten Tag benötigt werden - auf diese Weise vermeidet ihr unnötiges Gewicht.
  • Fragt euer Kind, was es wirklich braucht: Denn manche für euch überflüssigen Dinge sind für euren Nachwuchs in der Schule wichtig. Diese soll es auch mitnehmen dürfen.
  • Schweres kommt im Schulranzen ganz nach hinten, nahe an den Rücken.
  • Hefte, Hausaufgabenheft und Federmäppchen sind leicht und kommen deswegen nach vorn.
  • Nutzt die Seitentaschen. Hier finden Trinkflasche oder Regenschutz Platz.
  • Verhindert einseitige Belastung, das Gewicht im Ranzen muss sich gleichmäßig auf beide Schultern verteilen.
  • Selbst wenn euer Kind schon allein den Ranzen packt: Ab und zu nachschauen und vergessene Pausenbrote wegschmeißen oder ausgelaufene Füller zu entsorgen ist eine gute Idee.

Wann sitzt der Schulranzen richtig?

Ihr solltet immer wieder überprüfen, ob der Ranzen auf den Schultern eures Kindes gut sitzt. Dazu schaut ihr, ob er mit den Schultern abschließt. Das ist wichtig, weil euer Nachwuchs bei einem zu tief liegenden Ranzen immer mit den Bauchmuskeln gegenarbeiten müsste. Umgekehrt, bei einem zu hoch sitzenden Ranzen müssen die Rückenmuskeln für das Gleichgewicht sorgen. Beides ist natürlich nicht optimal.

Auch auf die Tragegurte müsst ihr Acht geben. Bei zu kurz eingestellten Gurten kann euer Kind einen Rundrücken bekommen, zu lange Trägergurte können ein Hohlkreuz verursachen. Es ist kann also hilfreich sein, den Sitz des Schulranzens einmal im Monat zu überprüfen. Das geht ja schnell und ihr habt dann ein gutes Gefühl, dass der Rücken oder die Bauchmuskeln eurer Kinder nicht belastet werden.

3 Anzeichen, dass der Schulranzen zu schwer ist

  1. Klagt euer Kind über Kribbeln oder Taubheitsgefühl in den Finger, dann müsst ihr sofort handeln, denn der Schulranzen ist definitiv viel zu schwer.
  2. Ihr erkennt es, neben dem Kribbeln auch daran, wie euer Kind beim Tragen des Schulranzens steht. Ist die Oberkörperhaltung unnatürlich verändert, d.h. stark nach vorne oder hinten neigt, ist der Ranzen zu schwer.
  3. Ein weiteres Indiz, das euch zur Handlung zwingt: Euer Nachwuchs kann den Ranzen gar nicht allein auf den Rücken heben.
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Klagt euer Kind über Schmerzen im Rücken, überprüft zunächst den Sitz des Schulranzens. Wenn da alles in Ordnung ist und euer Nachwuchs nichts Überflüssiges mit sich herumträgt, dann hilft manchmal leider nur noch ein Modellwechsel. Übrigens: Wenn der Schulranzen mal schmutzig ist, haben wir Tipps, wie man ihn am besten reinigt.

Im Video findet ihr Tipps zur Einschulung. Die steht ja bekanntlich bald nach dem Kauf eines Ranzens an:

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Schulkind-Quiz: Weißt du so viel, wie dein Grundschulkind?

Andrea Zschocher

Mein Fazit

Mein Grundschulkind trägt an manchen Tagen echt viel durch die Gegend. Und das, obwohl es in der Schule Fächer gibt und sie eigentlich alles dort lassen darf. In der Theorie! Denn in der Praxis heißt es: Nehmt dies oder das doch wieder mit nach Hause.

Es gibt Tage, da kann sie den Ranzen allein nicht hochheben. Und dann trage ich den auch. Eigentlich bin ich eine Verfechterin von "selber machen", und das bedeutet auch, den Ranzen selbst zu tragen. Aber bei dem Gewicht übernehme das dann oft auch ich. Eigentlich sehe ich hier auch die Schule in der Verantwortung, das besser zu organisieren. Denn kein Erwachsener trägt jeden Tag solche Gewichte zur Arbeit, bei Kindern aber wird es akzeptiert.

Andrea Zschocher
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