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Schwangerschaft

Meine Hebamme & ich: Aufgaben, Kontaktaufnahme und Tipps

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Für Schwangere sind Hebammen sehr wichtige Ansprechpartnerinnen: sowohl vor, während und nach der Geburt. Damit du dich am Ende auch für die richtige Hebamme entscheiden kannst, solltest du wissen, welche Unterschiede, welche Aufgaben und welche Möglichkeiten es gibt. 

Eine Schwangerschaft ist für alle Beteiligten immer eine Zeit der großen Veränderungen. Allem voran verändert sich natürlich der Körper der Schwangeren, ihr Alltag und  höchstwahrscheinlich auch ihre Partnerschaft. Und das ist erst der Anfang, denn nach der Geburt kommt so viel Neues auf die Familie zu, das man hier gar nicht alles aufzählen kann. Gerade bei der ersten Schwangerschaft (aber sicher nicht nur dann!) ist es deshalb wichtig, eine kompetente und einfühlsame Ansprechpartnerin zu haben, die auf alle relevanten Fragen die passende Antwort hat: die Hebamme.

Was sind die Aufgaben und Leistungen der Hebamme?

Als Schwangere hast du einen Anspruch auf die Betreuung von einer Hebamme. Zu den Aufgaben der Hebamme gehören zum Beispiel:

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Wer bezahlt die Kosten für die Hebamme?

Die Kosten für diese Standardleistungen übernimmt die Krankenkasse. Hinzu kommen auch noch die drei Kontrolluntersuchungen mit dem Ultraschall, die nur der Frauenarzt machen darf.

Natürlich steht es Ihnen frei, alle Vorsorgeuntersuchungen von Ihrem Frauenarzt durchführen zu lassen. Viele Frauen schätzen es, regelmäßig von einem Arzt bestätigt zu bekommen, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist und die Schwangerschaft gesund verläuft. Bevor Sie sich also für eine Hebamme entscheiden, sollten Sie für sich klären: Welche Erwartungen stelle ich an die Hebamme? Suche ich nach medizinischem Rat oder eher seelischem Zuspruch und Hilfe bei Alltagsproblemen?

Grundsätzlich bleibt die Hebamme immer wichtiger Absprechpartner für alle Alltagsprobleme während der Schwangerschaft: beispielsweise für die richtige Ernährung in der Schwangerschaft. Sie hilft auch mit nützlichen Tipps gegen lästige Schwangerschaftsbeschwerden und was man gegen z.B. Schwangerschaftsstreifen tun kann.

Viele Hebammen haben auch Zusatzqualifikationen im Bereich der Homöopathie,  Akupunktur oder Schwangerschaftsyoga und können den werden Müttern damit die Schwangerschaft erheblich erleichtern.

Wann sollte man eine Hebamme suchen?

Die Wahl der richtigen Hebamme ist meistens gar nicht so einfach. Deshalb solltet ihr  die Entscheidung nicht zu lange hinauszögern. Fangt mit der Suche am besten an sobald ihr den Geburtstermin wisst.

Der errechnete voraussichtliche Geburtstermin ist der:

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Perfekt ist es, bis zur 15. Schwangerschaftswoche eine Hebamme gefunden zu haben. Denn dann bleibt noch Zeit, eventuell zu einer anderen Hebamme zu wechseln, falls man mit der Betreuung nicht zufrieden sein sollte. Denn dass die Chemie zwischen der Schwangeren und ihrer Hebamme stimmt, ist ganz wichtig.

„Hebammen werden oft mit den intimsten Bereichen der Frau und ihrer Familie konfrontiert. Hebammen kommen ins Schlafzimmer ans Ehebett, ins Badezimmer, untersuchen den Körper der Frau und erfahren von seelischen Problemen. Da muss einfach ein Vertrauensverhältnis zwischen der Schwangeren und der Hebamme da sein“,

sagt die Fuldaer Hebamme Eva-Maria Chrzonsz vom Bund Deutscher Hebammen.

Das erste Treffen mit der Hebamme

Im besten Fall gibt es vorab ein erstes Kennenlernen zwischen der Schwangeren und ihrer Hebamme. Manche Kassen übernehmen auch für dieses erste Beratungsgespräch die Kosten. Informiere dich einfach bei deiner Krankenkasse.

Unser Tipp für die Hebammen-Suche: Macht euch eine Liste mit allen Punkten, die ihr wichtig findet. Dazu gehört vor allem, wo du gebären möchtest, im Krankenhaus, im Geburtshaus oder zuhause. Ist es für euch wichtig, dass die Hebamme auch bei der Geburt dabei ist, solltet ihr euch nach einer Beleghebamme aus einem Krankenhaus in eurer Nähe umsehen.

Kontaktaufnahme mit der Hebamme: Was genau fragen?

Vor der Kontaktaufnahme mit einer Hebamme solltest du dir Fragen stellen, was dir in der Betreuung am wichtigsten ist und wo du vielleicht Abstriche machen kannst. So kann es sein, dass du eine tolle Hebamme findest, die nicht alle gewünschten Leistungen anbietet. Oder die fürs Wochenbett vielleicht schon ausgebucht ist, aber immerhin deine Vorsorge übernehmen kann.

Besprich vorab mit ihr deine Prioritäten zum den Themen Geburt, Vorsorge, Nachsorge und Stillzeit.

1. Geburt

Wo möchtest du dein Kind zur Welt bringen? Suchst du eine Beleghebamme für die Entbindung in der Klinik, eine freie Hebamme für eine Hausgeburt oder möchtest du in einem Geburtshaus mit einer dort angestellten Hebamme entbinden?

2. Schwangerschaftsvorsorge

Kann komplett von deiner Gynäkologin oder Hebamme durchgeführt oder aufgeteilt werden.

2. Geburtsvorbereitungskurs

Soll er bei deiner Hebamme sein oder kann es auch ein anderer Anbieter sein? (Es gibt verschiedene Kursoptionen von Intensivkursen übers Wochenende zu Langzeitkursen, dabei bist du nicht an deine betreuende Hebamme gebunden).

4. Wochenbett

Möchtest du (bei einer Klinikgeburt) direkt nach der Entbindung nach Hause oder dich stationär betreuen lassen?

5. Rückbildungskurs

Viele Hebammen bieten die Rückbildung an, du kannst aber auch andere Anbieter wählen. (Vorsicht: Die Krankenkasse zahlt hier nur, wenn der Kurs von einer Hebamme und in den ersten 9 Monaten nach der Geburt durchgeführt wird!)

6. Stillberatung

Wie wichtig ist dir die langfristige Betreuung in der Stillzeit? Während alle Hebammen dich beraten können, sind einige ausgebildete Stillberaterinnen und Mitglieder der La Leche Liga. Alternativ kannst du LLL-Stilltreffen, Stillcafes und die Stillberatung einer Klinik aufsuchen.

7. Außerdem gibt es Formales zu besprechen

  • Kontaktaufnahme: Wer kontaktiert wen? Per SMS, E-Mail oder Anruf? Wie oft meldet ihr euch? Gibt es Zeiten, zu denen sie nicht erreichbar ist?
  • Vertretung: Was kannst du tun, wenn deine Hebamme nicht erreichbar ist? Eine Kollegin anrufen, eine Klinik, ihren Partner vielleicht?
  • Angebot: Bietet sie zusätzlich Massagen an, Akupunktur, Homöopathie oder Yogakurse? Wen kann sie dir empfehlen?

Hebammen-Hilfe bei der Vorbereitung auf die Geburt

Zu einem der wichtigsten Angebote einer Hebamme gehört der Geburtsvorbereitungskurs. Der Kurs bereitet die werdenden Eltern nicht nur auf die Entbindung vor, sondern auch auf die erste Zeit mit Kind. Dieses Wissen macht selbstbewusst und kann Ängste nehmen.

Außerdem werden die Schwangeren während der Kurse quasi zu regelmäßigen Entspannungsübungen „gezwungen“. Das tun dem Körper gut und hilft, sich auf sich selbst und das Baby zu konzentrieren. Im Alltagsstress geht das bei vielen Frauen leider unter und es fehlt die nötige Ruhe.

In der Regel finden die Geburtsvorbereitungskurse zwischen der 28. und 30. Schwangerschaftswoche statt. Kümmert euch dennoch unbedingt frühzeitig um die Anmeldung. Oft sind die Kurse schnell ausgebucht. Spätestens bis zur 20. SSW sollte man das, wenn möglich, erledigt haben.

Aufgaben der Hebamme nach der Geburt

Wenn die Geburt gut überstanden ist und das Kind endlich da ist, tauchen wieder Fragen auf: Mache ich alles richtig beim Stillen? Wo soll mein Baby schlafen? Wie kann ich den Partner einbeziehen? Damit ihr auch in der ersten Zeit nach der Geburt nicht alleine seid, kommt die Hebamme anfangs zur täglichen Nachsorge.

Die Hebamme zeigt dann zum Beispiel mit wie man das Baby badet, wie man es am besten hält, beruhigt, wickelt und gibt Ihnen Tipps, ob das Kinderzimmer gut eingerichtet ist.

Natürlich untersuchen die Hebammen auch das Neugeborene und versorgen seinen Bauchnabel. Sie tasten bei bei der Mama ab, ob sich die Gebärmutter gut zurückbildet und helfen beim Stillen, Abpumpen oder Abstillen.

Keine Angst: die Unterstützung der Hebamme endet nicht plötzlich. Bis zu acht Wochen nach der Geburt habt ihr noch Anspruch auf regelmäßige Besuche der Hebamme – allerdings nicht mehr jeden Tag. Danach könnt ihr sie nach Bedarf kontaktieren: Die Krankenkassen bezahlen während des Mutterschutzes bis zu zusätzlichen 16 Besuche der Hebamme. Und wenn größere Probleme zum Beispiel beim Stillen auftreten, kommt die Hebamme sogar bis zum Ende der Stillperiode zu Mutter und Kind.

Nachsorge und Rückbildungsgymnastik bei der Hebamme

Auch wenn du vor der Geburt keine Hebamme hattest – Nachsorge bekommt man in der Regel immer. Meist wird sie auch von Hebammen in den Geburtskliniken angeboten – genauso wie auch die Rückbildungsgymnastik. Diesen Kurs bezahlt ebenfalls die Krankenkasse.

Der Kurs beginnt meisten erst ein bis drei Monate nach der Entbindung – wenn sich die Mama wieder gut von der Geburt erholt hat Dabei wird vor allem der Beckenboden trainiert damit der Körper wieder ins Lot kommt. Zusätzlich bieten viele Hebammen weitere Kurse an wie: Yoga, Still- und Ernährungsberatungen oder Babymassage. Diese Kurse sind keine Pflicht aber werden von vielen Müttern gerne angenommen.

Muss ich mich mit meiner Hebamme gut verstehen?

Eine gute Beziehung zur Hebamme ist wichtig, denn es gibt intime Dinge zu besprechen. Dennoch, gerade in Zeiten, in denen es so schwer ist, überhaupt eine Hebamme zu finden, ist es wichtig Wünsche und Ansichten klar zu besprechen.

Oft wird davon gesprochen, die 'perfekte Hebamme' zu finden, aber das macht wirklich nur unnötigen Druck. Und deprimiert alle, die in der derzeitigen Situation schon kaum schaffen, überhaupt “irgendeine” Hebamme ans Telefon zu bekommen. Es ignoriert die wichtigste Tatsache: Hebammen sind professionell darin ausgebildet und erfahren, dich in deiner Schwangerschaft, Geburt und Stillzeit mit ihrem hohen Wissens- und Erfahrungsschatz zu unterstützen. Die meisten von ihnen können sich dabei wunderbar auf die unterschiedlichsten Wünsche und Persönlichkeiten einstellen.

Dass ihr euch miteinander wohlfühlen müsst, ist keine Frage. Schließlich wird sie dir in deinen intimsten und verletzlichsten Momenten zur Seite stehen. Dasselbe kann man teilweise aber auch über das Personal im Kreißsaal und auf der  Geburtenstation sagen – Menschen, die du auch nicht kennst und oft nicht wiedersehen wirst.

Lass dir also nicht den Gedanken aufzwingen, dass du nach einer besten Freundin suchen musst. Natürlich wird deine Hebamme zu einer natürlichen Schwangerschaft und Geburt tendieren, aber dich in der Regel zu nichts überreden, was du nicht auch möchtest.

Grundsätzlich liegt es ganz bei euch, wie engen Kontakt ihr zu eurer Hebamme haben möchtet. Sie wird die Grenzen akzeptieren, die ihr festlegt und auf eure individuellen Bedürfnisse eingehen. Die Hilfe einer Hebamme während der Schwangerschaft solltet Ira sl Eltern auf keinen Fall unterschätzen.

Fast jede Hebamme verfügt über einen reichen Erfahrungsschatz. Und auch wenn man schon Kinder hat, wird sie noch weitere hilfreiche Tipps geben können. Schließlich ist jede Schwangerschaft immer ein bisschen anders.

Der Beruf der Hebamme

Der Beruf der Hebamme ist ein Beruf mit langer Tradition. Seit Jahrhunderten begleiten sie Frauen durch die Schwangerschaft und die Geburt. Dabei hat sich der Beruf immer weiter professionalisiert. Heute muss jede Hebamme eine umfassende Ausbildung nachweisen können, die mit einem Staatsexamen zertifiziert ist.

In Deutschland dauert die Ausbildung drei Jahre und findet an speziellen Hebammenschulen statt. Hier werden medizinische und physiologische Inhalten ebenso gelehrt wie Naturheilkunde und Sozialkompetenzen. Deshalb ist die Praxis neben der Schule ein ganz entscheidender Teil. Die Auszubildenden arbeiten nebenher im Kreißsaal, auf der Wochenstation, im Neugeborenenzimmer oder in der Kinderklinik.

Doch bei aller Wissenschaftlichkeit bleiben Hebammen Beraterinnen mit Herz, die ihren Beruf ganzheitlich sehen und das Wohlergehen der ganzen Familie im Blick haben. Hebammen können oft aus einem reichen Erfahrungsschatz schöpfen und deshalb bei vielen Alltagsproblemen praktische Hilfe leisten.

Bildquelle: iStock,Thinkstock