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Körperschmuck

Tattoos und Piercings in der Schwangerschaft – was musst du beachten?

Millennial Generation Couple Holding Hands.

Tattoos und Piercings sind heute etwas ganz Normales – manche tragen nur eins, andere viele. Beides gilt als Körperschmuck, den nicht nur Männer, sondern auch viele Frauen tragen. Doch wie sieht es in der Schwangerschaft aus? Da können Tattoos und Piercings durchaus Probleme machen. Wir erklären dir, warum.

Ein Tattoo in der Schwangerschaft

Laut statista haben 14 % aller Deutschen ein Tattoo, 10 % sogar mehr als eines. Ob am Arm, an den Beinen oder am Po und Knöcheln oder Hals – die Möglichkeiten, sich ein Tattoo stechen zu lassen sind groß, manche haben sogar den ganzen Körper tätowiert. Während Tattoos an anderen Körperstellen keine Probleme bereiten, sieht es mit Tätowierungen an Bauch und unterem Rücken anders aus, vor allem beim Tattoo in der Schwangerschaft.

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Probleme mit Tattoos

Dehnungsstreifen

Frauen haben oft ein sehr schwaches Bindegewebe. Ein Tattoo auf dem Bauch oder in der Leiste kann sich durch die Schwangerschaft oder die Schwangerschaftsstreifen verzerren und verändern. Du musst damit rechnen, dass dein Tattoo nach der Geburt ganz anders aussieht als zuvor. "Aus einem kleinen Delfin wird bis zum neunten Monat ein gigantischer Wal und danach ein verzogener Delfin, dessen einstmals gerade Linien von den Unebenheiten der Schwangerschaftsstreifen durchbrochen sind", berichtet Maik Frey, Tätowierer in Esslingen und Pressesprecher von Deutsche Organisierte Tätowierer (DOT) e.V. Auch wenn man das wieder ein wenig korrigieren kann – so wie ursprünglich sieht es in der Regel dann nicht mehr aus.

Möglicher Kaiserschnitt

Hast du ein Tattoo auf dem Bauch, das bis in die Schamgegend reicht, musst dir auf jeden Fall klar sein, dass der operierende Arzt bei einem eventuellen Kaiserschnitt natürlich keine Rücksicht auf die Schönheit deines Tattoos nehmen kann – er schneidet nicht an der passendsten Stelle der Körperverzierung, sondern dort, wo es nötig ist – insbesondere, wenn es schnell gehen muss.

PDA bei der Geburt

Ein anderer Aspekt bei einem Tattoo in der Schwangerschaft ist viel wesentlicher, und der betrifft Tattoos am unteren Rücken, manchen auch besser bekannt als so genanntes „Arschgeweih“. Solltest während der Geburt eine Periduralanästhesie, kurz PDA notwendig sein, kann es sein, dass sich der Anästhesist im Kreißsaal weigert, einer Schwangeren mit Tattoo diese örtliche Betäubung in Rückenmarksnähe zu geben. Durch die Tätowierung besteht die Gefahr, dass mit der Punktionsnadel schädliche Farbpigmente in den empfindlichen Rückenmarkskanal gelangen und es dort zu Entzündungen kommt.

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Zu empfehlen ist es auf jedem Fall, das Thema rechtzeitig anzusprechen, zum Beispiel bei der Vorstellung zur Geburt in der Klinik oder bei einer PDA-Informations-Veranstaltung.

Tattoo stechen lassen in der Schwangerschaft?

Auch wenn du schon wieder mit einem neuen Tattoo liebäugelst: Während der Schwangerschaft solltest du dir keine oder nur kleine Motive tätowieren lassen, damit Stress und Schmerzen für Mutter und Kind nicht zu groß sind. Und es dürfen nur zugelassene Farben verwendet werden. Seit Mai 2009 gilt die Tätowiermittelverordnung, nach der nur Farben mit strengen Grenzwerten für Schwermetalle und andere Giftstoffe zugelassen sind.

Tätowieren in der Schwangerschaft

Sich in der Schwangerschaft tätowieren zu lassen, sollte gut überlegt sein und eher nicht getan werden. Der Körper ist zu dieser Zeit viel empfindlicher und die Schmerzen viel größer. Im schlimmsten Fall kann die schwangere Frau sogar ohnmächtig werden. Hinzu kommen Stress durch die Schmerzen, aber auch die Möglichkeit, dass Farbe in den Blutkreislauf gelangt und dem Kind schaden könnte.

Piercing in der Schwangerschaft

Das klassischste Piercing – für die Ohrlöcher – ist weit verbreitet. Über die Hälfte der 18 bis 59-Jährigen in Deutschland trägt Ohrlöcher. Beliebt bei Frauen sind aber auch Piercings an den Brustwarzen, am Bauchnabel sowie Intimpiercings. Da diese Körperstellen während der Schwangerschaft stark wachsen sollten die Piercings in der Schwangerschaft abgenommen werden. Wahrscheinlich wirst du das ohnehin schon von selber tun, da die Brustwarzen sehr empfindlich werden und die Haut am Bauch bald spannt. Im letzten Drittel der Schwangerschaft könnte es wegen der ansteigenden Spannung sogar zu einem Riss des Loches kommen.

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Intimpiercings sind schon bei den Vorsorgeuntersuchungen äußerst störend. Spätestens bei der Geburt müssen sie entfernt werden. Die Verletzungsgefahr für Mutter und Kind ist zu groß. Viele Schwangere empfinden durch das Anschwellen von Brust, Bauch und Schamlippen den Körperschmuck als so unangenehm, dass sie ihn ohnehin schon von selbst ablegen.

Schwangerschaftspiercings als Alternative

Wenn du auf dein Piercing nicht verzichten willst, können Schwangerschaftspiercings für dich eine gute Alternative sein. Sie sind aus Kunststoff und können normalerweise bis zur Geburt drin bleiben. Dabei gibt es auch hübschere Modelle mit Baby, Storch oder Glitzersteinchen. Sie alle sind biegsam und wachsen mit. Je nach Anbieter kosten sie zwischen 10 und 30 Euro. Bei der Geburt oder beim Kaiserschnitt müssen diese Modelle jedoch, im Gegensatz zum einfachen Schwangerschaftspiercing, herausgenommen werden.

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Den Wunsch nach einem neuen Piercing jedoch solltest du, ebenso wie beim Tattoo, besser bis nach der Geburt verschieben. Sich während der Schwangerschaft ein neues Piercing stechen zu lassen, kann unnötige Komplikationen wie Entzündungen oder Schmerzen verursachen. Daher gilt dasselbe wie beim Tattoo: Es ist nicht verboten, es wird aber abgeraten, denn es besteht eine erhöhte Gefahr für Komplikationen.

Nicht nur auf Tattoos in der Schwangerschaft und auch Piercings sollte man aufpassen. Während der Schwangerschaft solltest du ebenfalls die Ernährung beachten, denn es gibt einige Sachen, die du dann nicht essen solltest. Schau dir an, welche das sind.

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Bildquelle: Getty Images/Casarsa Guru; molka

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