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Dir wurde ein Wehenbelastungstest empfohlen? So läuft er ab (und diese sinnvollen Alternativen gibt es)

Wehenbelastungstest: Schwangerer wird CTG angelegt
© Getty Images/ DuxX

Mit einem Wehenbelastungstest wird während der Schwangerschaft untersucht, ob die Plazenta dein Baby mit ausreichend Sauerstoff versorgt und es deinem Kind gut geht. So kann ausgeschlossen werden, dass z. B. eine Einleitung oder ein Kaiserschnitt nötig sind. Bei einer reinen Terminüberschreitung wird der Test dank besserer Alternativen nur noch selten angewendet. Wann der Wehenbelastungstest sinnvoll ist und wie er genau abläuft. 

Was ist ein Wehenbelastungstest?

Bei einem Wehenbelastungstest werden die Herztöne deines ungeborenen Babys per CTG gemessen. Dies passiert, während du künstliche Wehen hast, die durch die Gabe des Wehenhormons Oxytocin ausgelöst werden. Die Wehen sind dabei nicht so stark wie echte Geburtswehen.

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Wo wird der Wehenbelastungstest gemacht?

Wehenbelastungstests werden meistens im Krankenhaus durchgeführt, dort werden die Herztöne deines Kindes durchgehend überwacht. Du solltest darauf achten, nüchtern zum Test zu erscheinen.

Warum wird der Test durchgeführt?

Bei dem Test lässt sich feststellen, ob die Plazenta noch genug arbeitet, um die Sauerstoffversorgung deines Kindes zu gewährleisten und eine Plazentainsuffizienz auszuschließen. Das ist dann notwendig, wenn bei einer CTG-Kontrolle die kindliche Herzfrequenz von der Norm abweicht. So lässt sich feststellen, ob eine Geburtseinleitung oder ein Kaiserschnitt nötig werden oder deine Schwangerschaft weitergeführt werden kann. Besonders bei Risikoschwangerschaften kann der Test sinnvoll sein und dein Baby schützen.

Manchmal wird der Test auch bei einer Terminüberschreitung von über 10 Tagen durchgeführt, allerdings gibt es in dem Fall mittlerweile geeignetere Alternativen und die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe sieht den Test in dieser Situation als veraltet an (s.u.).

Wie wird der Wehenbelastungstest durchgeführt?

Zuerst wirst du eine halbe Stunde lang mit einem Wehenschreiber, auch Kardiotokograf (CTG) genannt, verkabelt. Dabei werden die Herztöne deines Babys gemessen und kontrolliert, ob du bereits Wehen hast. Bei einem normalen CTG wird dir dann über eine Kanüle im Arm eine Infusion angelegt, die eine bestimmte Konzentration des Wehenhormons Oxytocin enthält.

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Der Wehenbelastungstest heißt deshalb auch Oxytocinbelastungstest (OBT). Bei kontinuierlicher Aufzeichnung der kindlichen Herztöne wird die Dosierung im halbstündigen Rhythmus erhöht, bis Wehen auftreten oder sollte dies nicht der Fall sein, die festgelegte Höchstdosierung erreicht ist. Nach 30 Minuten regelmäßiger Wehentätigkeit wird der Test, wenn alles in Ordnung ist, beendet, du darfst dann wieder herumlaufen und auch endlich etwas essen.

Was passiert nach dem Wehenbelastungstest?

In vielen Fällen reicht die Gabe des Oxytocins beim Wehenbelastungstest aus, um die eigene Wehentätigkeit anzuregen: Die Geburt nimmt dann ihren Lauf. Passiert dagegen nichts, kann nach zwei Tagen ein erneuter OBT durchgeführt werden. Oft sind die Kinder dann aber doch schneller und kommen dem zweiten Test zuvor.

Gilt der Wehenbelastungstest als veraltet?

Ein Wehenbelastungstest wird mittlerweile immer seltener angewendet. Die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe lehnt den Wehenbelastungstest besonders bei Überschreitung des ETs ab. Gründe dafür sind:

  • der hohe Untersuchungsaufwand
  • falsch positive Ergebnisse mit einer Fehlerquote von fast 50 %
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Der Oxytozinbelastungstest (OBT), bei dem ein CTG unter Wehenprovokation mittels Oxytozin durchgeführt wird, wird aufgrund der Nebenwirkungen, der hohen Rate falsch-positiver Ergebnisse und wegen seines Aufwandes nicht mehr vorgenommen (Leitlinie CTG der DGGG 2006).

Nach den Mutterschaftsrichtlinien wird stattdessen die risikofreie Dopplersonographie empfohlen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Vorsorgekosten (sowohl in Deutschland als auch in Österreich und der Schweiz), gleich, ob du dich für Hebamme, Arzt/Ärztin oder eine abwechselnde Betreuung entscheidest.

Viele werdende Mamas fragen sich um den Geburtstermin: Geht es jetzt los? Sind das schon Anzeichen für die Geburt? Wir haben alle sicheren und unsicheren Zeichen für den Beginn der Geburt für dich auf einen Blick.

Untersuchungen in der Schwangerschaft und die Geburt selber können uns manchmal Angst machen. Im Video zeigt uns Hebamme Jana Friedrich, wie wir uns empowered und bereit für diese Herausforderungen fühlen können:

Birth Esteem: Empowered gegen die Angst vor der Geburt mit Hebamme Jana Friedrich
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Dieses Video entstand in Kooperation mit Jana Friedrich von Hebammenblog.de.

Wir recherchieren mit großer Sorgfalt und nutzen nur vertrauenswürdige Quellen. Die Ratschläge und Informationen in diesem Artikel ersetzen keine medizinische Betreuung durch entsprechendes Fachpersonal. Bitte wendet euch bei gesundheitlichen Fragen und Beschwerden an eure Ärztinnen, Hebammen oder Apotheker*innen, damit sie euch individuell weiterhelfen können.

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Quellen: Leitlinie Terminüberschreitung und Übertragung der Schwangerschaft, The Present Utility of the Oxytocin Challenge Test—A Single-Center Study

Welche Art der Geburt passt zu mir?

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