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Sonnencremes für Kinder bei Ökotest: Rossmann-Marke fällt durch

Verbrauchertest Ökotest Kinder Sonnecreme

Ökotest hat erneut 21 Sonnencremes für Babys und Kinder auf den Prüfstand gestellt. Immerhin neun Produkte konnten dieses Jahr mit "sehr gut" bewertet werden. Leider fallen jedoch einige bekannte und beliebte Markenprodukte wegen bedenklicher Inhaltsstoffe für Kinderhaut durch.

Sonnencremes für Kinder haben sich verbessert

Das ist schon mal die gute Nachricht: Noch 2020 konnte Ökotest nur zweimal die Note "sehr gut" vergeben. 2022 waren es immerhin neun der 21 getesteten Produkte, die absolut zu empfehlen sind. Ökotest untersuchte vor allem die Inhaltsstoffe der Cremes und da sind neun der bekannten Marken unbedenklich. In einigen wurden jedoch kritische Stoffe entdeckt, die für Kinderhaut nicht geeignet sind. Eine gute Sonnencreme für Kinder sollte sensitiv, parfumfrei, wasserfest und möglichst ohne Sonnenschutzfilter oder bedenkliche Substanzen auskommen. Dies traf jedoch nicht auf alle getesteten Produkte zu.

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Diese Marken bewertet Ökotest mit mangelhaft oder ungenügend

Das Labor fand leider einige Stoffe in vielen Cremes, deren Folgen auf Kinderhaut ungeklärt oder nachweislich gesundheitsschädigend sein können. Darunter waren UV-Filter wie Octocrylen, die laut Tierversuchen in die Haut eindringen und negative Auswirkungen auf die Organe haben können. Außerdem wurden Nanopartikel von mineralischen UV-Filtern wie Titandioxid oder Zinkdioxid entdeckt, die als "vermutlich krebserregend" eingestuft werden. Dennoch sind mineralische Filter im Zweifel die bessere Wahl.

Weitere kritische Inhaltsstoffe sind "umstrittene Emulgatoren aus der Gruppe der PEG/PEG-Derivate, die die Haut durchlässiger für Fremdstoffe machen können. Verglichen wurden vor allem Cremes mit hohem Lichtschutzfaktor, die auch für sensible Haut geeignet sind. Auch das Konservierungsmittel Silberchlorid wurde leider gefunden, das auch auf dem mineralischen Filter Titandioxid basiert.

Folgende drei bekannte Sonnencremes für Kinder sind durchgefallen:

  • Rossmann Sunozon Kids Sonnenmilch 50 + für 4,99 €, enthält umstrittenes Konservierungsmittel Silberchlorid
  • Eucerin Sensitive Protect Kids Sun Spray LSF 50+ für 22,25 € enthält den chemischen Filter Homosalat, der Organe schädigen könnte
  • La Roche-Posay Anthelios Dermo-Peciatrics 50+ Lotion für 17,52 € enthält Nanopartikel und PEG-Derivate sowie Silikone und Paraffine

Daran sieht man: Teure Marken-Cremes sind nicht unbedingt besser für zarte Kinderhaut. Es kommt auf die Inhaltsstoffe an und da können auch günstige Cremes von DM, Rossmann und Co. mithalten.

Welche Marken mit "Sehr gut" abgeschnitten haben, könnt ihr im vollständigen Ökotest-Urteil nachlesen, den ihr als ePaper direkt online kaufen könnt.*

Ist zertifizierte Naturkosmetik die bessere Wahl?

Als Verbraucher*in denkt man, Naturkosmetik, die zertifiziert ist, müsse besser sein und ohne chemische Zusatzstoffe auskommen. Insgesamt sieht das auch die Ökotest-Bewertung so. Die getesteten Naturkosmetik-Cremes enthalten die mineralischen Filter Titandioxid und Zinkoxid, die die bessere Wahl für Kinderhaut sind als die oben erwähnten chemischen Filter. Im Test von 2020 bewertete Ökotest die enthaltenen Nanopartikel eindeutig kritisch. Die EU-Richtlinie sah damals vor, dass eine Kennzeichnung bei einer bestimmten Höhe an Nanopartikeln erfolgen müsse. Alle drei Natursonnencremes im Test enthalten diese und deklarieren dies auch. Nur bei zwei Marken fehlt die Kennzeichnung von Nanopartikeln, obwohl diese nachgewiesen werden konnten.

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Nano ist jedoch weiterhin noch sehr schlecht erforscht, obwohl man teilweise schon weiß, dass es gesundheitsschädigend ist, wenn es eingeatmet wird. Daher sind bestimmte Nanopartikel in Sonnensprays bereits verboten, weil sie als krebserregend eingestuft werden. Ab August diesen Jahres sind diese Nanopartikel in Lebensmitteln EU-weit verboten.

Die Stiftung Wartentest analysiert auch in Abständen Sonnencremes für Kinder mit anderem Schwerpunkt und kommt zu anderen Ergebnissen. Hier könnt ihr vergleichen:

Darauf solltet ihr beim Sonnencreme-Kauf achten

Laut Ökotest solltet ihr beim Kauf eurer Sonnencreme für Kinder darauf achten, dass eher mineralische Filter enthalten sind als chemische. Denn diese bleiben auf der Hautoberfläche als Barriere und reflektieren die Sonnenstrahlen. Die chemischen Filter können in die Haut eindringen und das empfindliche Hormonsystem der Kinder zerstören. Zu diesen mineralischen UV-Filtern, die eher zu bevorzugen sind, gehören Titandioxid und Zinkoxid. Schaut euch also die Inhaltsstoffe genau an. Zudem sollte Kinder-Sonnencreme immer einen Lichtschutzfaktor von mindestens 30 enthalten, wenn nicht sogar 50.

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Dermatolog*innen empfehlen, Babys und Kleinkinder bereits eine Stunde vor dem Sonnenbaden einzucremen. Die empfindliche dünne Haut sollte nicht ungeschützt den Sonnenstrahlen ausgeliefert sein. Wichtig ist, dass ihr eure Kinder nach jedem Wasserspaß erneut eincremt und vor allem Kleinkinder nicht ungeschützt länger als eine halbe Stunde der Sonne aussetzt. Unterschätzen sollte man das Sonnenbaden auch nicht beim Spielplatzbesuch oder auf dem Balkon oder der Terrasse. Wenn eure Babys oder Kleinkinder hier eine halbe Stunde oder mehr verbringen, gilt auch hier: Eincreme-Pflicht!

Wenn die Haut rot gefärbt ist, ist es eigentlich schon zu spät. Wir haben im Video ein paar Last-Minute-Tipps, wie ihr eure Haut dann behandeln solltet:

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*Wir dürfen hier nur einen Teil der Ergebnisse nennen, den vollständigen Bericht gibt es im Ökotest-Magazin Juni 2022

Bildquelle: Getty Images/tatyana_tomsickova

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