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Grippe verstehen
Das solltet ihr über die Volkskrankheit wissen
Anzeige, 16.10.2023
„Aber warum soll ich mich gegen Grippe impfen lassen? Gegen eine Erkältung lasse ich mich doch auch nicht impfen.“ Solche Aussagen habt ihr sicher auch schon mal gehört oder vielleicht auch gedacht. Nur ist eine Grippe etwas ganz anderes als eine Erkältung. Was genau ihr unter einer Grippe verstehen könnt, woran ihr sie erkennt und vor allem, was ihr gegen sie tun könnt, erfahrt ihr hier.
Der Definition nach ist eine Grippe, die auch unter dem Namen Influenza bekannt ist, eine hochansteckende Viruserkrankung. Dabei wird die Grippe durch kleinste Tröpfchen über die Luft verbreitet – also beispielsweise durch Husten oder Niesen – die ihr dann einatmet. Aber auch Gegenstände können durch die Viren verunreinigt werden. Berührt ihr zum Beispiel eine Türklinke und fasst euch dann ins Gesicht, können die virushaltigen Tröpfchen an die Schleimhäute gelangen und die Viren über diese in euren Körper eindringen1.
Die Grippe verbreitet sich auf diese Weise rasant, weshalb es weltweit zu Grippewellen kommt. Auch wenn man sich zu jeder Jahreszeit infizieren kann, tritt sie vorwiegend in den Wintermonaten auf. Die Inkubationszeit bei der Grippe beträgt lediglich ein bis zwei Tage und eine infizierte Person ist etwa vier bis fünf Tage nach Auftreten der ersten Symptome ansteckend, Kinder oft auch etwas länger2.
Grippe erkennen
Die Annahme, dass die Grippe lediglich eine schwere Erkältung ist, ist schlichtweg falsch: Zwar werden beide Erkrankungen durch Viren ausgelöst, aber da hört auch bereits die Gemeinsamkeit auf. Die Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst, die sich Jahr um Jahr verändern können, weshalb eine jährliche Impfung mit entsprechend angepassten Impfstoffen so wichtig ist. Eine Erkältung kann dagegen durch 30 verschiedene Erregertypen ausgelöst werden, u. a. durch Rhinoviren. Zudem unterscheiden sich Grippe und Erkältung in den Symptomen, aber vor allem im Verlauf voneinander:
Während eine Erkältung sich nach und nach ankündigt, ist eine Grippe weniger schleichend und ihr fühlt euch plötzlich unwohl, habt hohes Fieber und Muskelschmerzen. Außerdem kann es bei einer Grippe zu Schüttelfrost oder Schweißausbrüchen sowie einem tiefsitzenden trockenen Husten kommen. Eine Erkältung ist zwar nicht weniger lästig, aber dafür geht sie meistens „nur“ mit einer laufenden und / oder verstopften Nase, Niesen, möglichen Halsschmerzen sowie Husten einher. Die schlimmsten Symptome dauern meist nur ein bis zwei Tage und ihr fühlt euch bereits nach ein paar Tagen wieder besser. Bei einer echten Grippe halten sich die Symptome dagegen etwa ein bis zwei Wochen, wobei die Müdigkeit länger bestehen kann3.
Kann eine Grippe zu Komplikationen führen?
Je nach gesundheitlicher Verfassung des Betroffenen kann eine Grippe tatsächlich zu gesundheitlichen Folgen bis hin zum Tod führen. Bei jüngeren und gesunden Personen heilt die Grippe in der Regel ohne Folgen aus. Trotzdem kann es passieren, dass ihr euch nach Abklingen der Krankheitszeichen und auch Wochen danach noch körperlich wenig belastbar fühlt.
Risikogruppen, wie ältere Menschen, Schwangere, chronisch Erkrankte und Patienten mit geschwächtem Immunsystem sind allerdings besonders gefährdet: Durch die Grippe kann ihre körpereigene Abwehr so stark geschwächt werden, dass sie nicht mehr in der Lage sind, andere eindringende Krankheitserreger zu bekämpfen. Die Folge können Hals- und Ohrentzündungen sowie Lungenentzündungen sein. Weitere schwere Komplikationen, wie z. B. eine Infektion des Herzmuskels mit Bakterien, können ebenfalls auftreten.
Auch in der letzten Grippesaison 2022/23 – die eine der stärksten Grippewellen der letzten zehn Jahre mit sich brachte⁴ – konnten schwere Verläufe beobachtet werden, die bis hin zu einer Hospitalisierung der Betroffenen geführt haben.
Welche Grippeerreger gibt es?
Insgesamt gibt es drei verschiedene Arten von Grippeerregern: Typ A, B und C⁵. Dabei sind primär die Typen A und B für den Menschen von Bedeutung, da sie es sind, die jährlich bei bis zu 20 Prozent der Bevölkerung zu einer Grippe führen können. Der Grippeerreger Typ C verursacht zwar auch eine Grippe, ist aber eher seltener die Ursache für eine Grippeinfektion beim Menschen.
Typ A
Typ B
Typ C
Dieser Grippeerreger verändert sich immerzu und ist größtenteils für die jährlichen Grippewellen verantwortlich. Das A2-Virus wird dabei von bereits infizierten Personen verbreitet. Grippeviren von Typ A können auch Tiere infizieren, weshalb Wildvögel häufig auch als Wirt für diesen Erreger dienen.
Während der Grippeerreger vom Typ A auch bei Tieren zu finden ist, infiziert das B-Virus nur Menschen. Gleichzeitig verursacht das Virus, im Gegensatz zum Typ A, keine Epidemie. Außerdem können die Grippe-Symptome bei der B-Variante weniger schwerwiegend ausfallen, als beim Typ A. Nichtsdestotrotz kann auch sie für den Menschen sehr gefährlich sein.
Die Grippeviren vom Typ C sind im Gegensatz zu den anderen Varianten weniger problematisch. Der Mensch kann sich zwar mit dem Grippeerreger C anstecken, aber in der Regel wird er durch das Virus nicht krank. Zudem verursachen die Viren des Typ C keine Epidemien.
Da die Grippeviren des Typs A über eine veränderliche Erbanlage verfügen, kann er eure Immunabwehr immer wieder überwinden. Deshalb ist es so wichtig, sich jedes Jahr aufs Neue gegen die Grippe impfen zu lassen. Nur so kann man davon ausgehen, dass euer Körper eine Immunität gegen die jeweils zirkulierenden Viren-Varianten entwickelt.
Wichtiger Hinweis: Die Informationen ersetzen auf keinen Fall eine professionelle Beratung oder Behandlung durch ausgebildete und anerkannte Ärzte und/oder Apotheker. Die Inhalte können und dürfen nicht verwendet werden, um eigenständig Diagnosen zu stellen oder Behandlungen anzufangen.
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Mehr auf t-online.de
1 Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Erregersteckbriefe – GRIPPE (INFLUENZA). Stand: April 2018.
2 Robert Koch-Institut (RKI): RKI-Ratgeber – Influenza (Teil 1) Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren. Stand: Januar 2018.
3 Robert Koch-Institut (RKI): RKI-Ratgeber – Influenza (Teil 1) Erkrankungen durch saisonale Influenzaviren. Stand: Januar 2018.
4 Robert Koch-Institut, SurvStat, https://survstat.rki.de/
⁵ Robert Koch-Institut (RKI): Influenza – Häufig gestellte Fragen und Antworten zur Grippe. Stand: Januar 2019.
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