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Total überflüssig

Hört bitte auf! Warum wir Mitgebsel auf Kindergeburtstagen unnötig finden

Mitgebsel Kindergeburtstag Hass
© Getty Images/PeopleImages

Als meine Tochter vom letzten Kindergeburtstag nach Hause kam, hab ich mich mal wieder gefragt: Wann hat das eigentlich angefangen, dass man diese Mitgebsel-Tüten mitbekommt? Warum ich und viele meiner Kolleginnen bei Familie.de diese total überflüssig finden, und worauf es unserer Meinung nach auf Kinderpartys wirklich ankommt.

#1 Nicht nachhaltig

Ich verstehe irgendwie, dass ein Mitgebsel eine nette Geste sein soll: Nicht nur das Geburtstagskind bekommt etwas, sondern jedes Kind nimmt etwas mit nach Hause. Aber meist ist das ja Kleinkram, den jede Familie so oder ähnlich schon zu Hause hat: Stifte, der unsäglichste 100. Stempel oder irgendwelches Plastikzeug. In den seltensten Fällen hat meine Tochter das später noch wirklich benutzt. Als ich mitbekommen habe, dass das jetzt bei Kindergeburtstagen so üblich ist, hab ich dann auch eine Tüte für unsere Gastkinder zusammen gestellt. Ich fand es aber sehr schwer, Kleinigkeiten zu finden, die jedes Kind mag und die wirklich noch von einem dreijährigen oder vierjährigen Kind genutzt werden. Nachhaltig ist das so überhaupt nicht.

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Andrea Zschocher

Mitgebseltüte in nachhaltig

Ich finde Mitgebseltüten nicht schlimm, solange sie nachhaltig sind. In meinem Fall bedeutet das: Die Geburtstagsgäste meiner Kinder bekommen Dinge, die wir sowieso zu Hause haben und nicht mehr benötigen. Das können Pixibücher sein oder Tassen, von denen wir viiiiiiel zu viele haben, weil die immer wieder als Gelegenheitsgeschenk hier einziehen. Schöne Stifte, die die Kinder dann doch nicht mochten, oder kleine Spielzeuge, für die Gäste vom jüngsten Kind. Natürlich sind all diese Sachen noch einwandfrei in Ordnung.

Da ich auch zu den Kindergeburtstagen, zu denen meine Kinder eingeladen werden, Gebrauchtes verschenke, wundert sich inzwischen niemand mehr, sondern alle freuen sich, was es wohl diesmal zu entdecken gibt.

Andrea Zschocher
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#2 Noch mehr Zeug das herumliegt und nicht benutzt wird

Leider hat meine Tochter fast gar nicht mit den Mitgebseln gespielt, die sie bisher bekommen hatte. Letztlich fliegt die Tüte am nächsten Tag herum und der Kram liegt da. Süßigkeiten werden natürlich sofort aufgefuttert, aber der Rest sammelt sich einfach an. Und je mehr Geburtstage dazu kommen, umso mehr hat das Kind dann zu Hause herumliegen. Das mag manche Eltern nicht stören. Mich macht der überflüssige Plastikkram nervös. Am ehesten mag ich noch Pixibücher zum Vorlesen oder Ausmalhefte, in die meine Tochter malen kann.

Natalie Köhler

Bastelei als Mitgebsel

Ich mag diese Plastiktütchen mit Krustelkram ehrlich gesagt auch nicht, die meine Kinder von den Geburtstagen mitbringen. Bei uns versuche ich immer ein Bastelprojekt anzubieten und das Ergebnis davon dürfen unsere Party-Gäste dann mit nach Hause nehmen. Das ist dann vielleicht auch ein Staubfänger, weil selbstgemacht aber ganz bestimmt doch mit einem besonderen Wert.

Natalie Köhler

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#3 Lieber eine coole Party statt viel Krimskrams

Ich finde ja, auf einer Geburtstagsfeier für Kinder soll es um Spaß und Zusammensein gehen. Die Kinder feiern zusammen, sind ausgelassen, essen was Leckeres, was es sonst vielleicht eher selten gibt, und machen Spiele. Sie sollen eine gute Zeit haben und die Geschenke sind eigentlich nur Beiwerk. Auch wenn sich viele Kinder natürlich erstmal über diese Tütchen freuen, ist es aber eine sehr kurze Freude. Wenn es keine Mitgebsel gäbe, wär das so eine Katastrophe? Ich glaube nicht, dass die Kinder dann enttäuscht wären, wenn sie einfach richtig viel Spaß zusammen haben.

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Maike Mauer

In der Theorie finde ich die Gastgeschenk-Idee schön

In der Praxis nicht mehr so wirklich. Gibt es bei so einem Kindergeburtstag nicht schon genug Süßigkeiten? Sorry fürs Spaßverderben, aber Tonnen an Zucker tun so einem kleinen Kinderkörper nun mal echt nicht gut. Das meiste Spielzeug liegt direkt in der Ecke (auch wenn sich viele Eltern echt viele Gedanken darüber machen, was sich lohnt und allen Kindern Spaß bringt). Und dann ist da noch das Vergleichen: "Oh, ich wollte auch ein grünes XY" (sorry, mein Fehler …). Oder im Fall der älteren Kids geht mit Pokémonkarten & Co gleich ein Tauschrausch los.

Ich habe jedes Mal das Gefühl, es überfordert die Kids eher, als sie zu erfreuen. Egal ob sie die Tüte noch vor Ort oder erst zu Hause öffnen dürfen. Da fällt mir ein: Beim Superheld*innen-Geburtstag unseres Minis haben wir für alle Kinder Masken und Umhänge besorgt und diese statt einer Tüte mitgegeben. Die Kids waren super happy (und die Verkleidungskiste daheim voller), dafür waren einige Eltern gestresst. Weil klar, damit schraubt man die Erwartungen hoch (was mir erst hinterher klar wurde). Was sage ich? In der Theorie ist das alles super, in der Praxis eher so mittel. Aber hey, unser Mini hat bald Geburtstag. Vielleicht finde ich ja Gamechanger-Mitgebsel bis dahin ;)

Maike Mauer

#4 Weniger ist mehr!

Was mich an den Mitgebseln auch so sehr stört: Alle Eltern machen sich einen Riesenstress damit, den Kleinkram noch zu besorgen. Also wieder ein To-Do auf der Mental-Load-Liste mehr. Wir machen es uns selber irgendwie so schwer. Außerdem kostet all das auch meist Geld, selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind oder Dinge, die man eh zu Hause übrig hatte. Irgendwann hat jemand Geld dafür ausgegeben. Anstatt man den Kindern einfach einen schönen Tag bereitet.

Katja Nauck

Kindergeburtstag als Eltern-Challenge

Ich kenne Mitgebsel aus meiner Kindheit tatsächlich nicht. Entweder hab ich das verdrängt, oder die wenigen Kinderpartys, auf denen ich Anfang der 90er war, hatten so was einfach nicht. Ich kenne es eher, dass man Spiele gemacht hat und dann kleine Gewinne bekam. Das waren dann mal Bonbons oder Lollis oder so was. Das geht ja noch.

Aber bei manchen Geburtstagen heutzutage artet das echt schon aus, die Tüte ist voller Kram, den man doppelt und dreifach zu Hause hat. Die Eltern haben viel Stress, das alles zu besorgen und das beschenkte Kind hat meist am wenigsten davon. Es wirkt, als wollten sich Eltern gegenseitig beweisen, wer die vollere Mitgebseltüte hat. Das ist doch echt nicht Sinn der Sache! Zum 6. Geburtstag meiner Tochter gibt’s auf jeden Fall keine Mitgebsel-Tüte mehr, es wird einfach ’ne richtig coole Sause werden.

Katja Nauck

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