Schwangere sollten im letzten Drittel ihrer Schwangerschaft möglichst nicht mehr auf dem Rücken schlafen. Eine englische Studie zeigt jetzt, dass Rückenschläfer ein erhöhtes Risiko für eine Totgeburt haben.
Puh, Schlafen mit dickem Babybauch - das kann zum Ende der Schwangerschaft einer kleinen (bis großen) Herausforderung gleichen: Nachts sind die Bauchbewohner besonders aktiv und üben Fußtritte und Boxschläge. Genau dann, wenn Mama endlich mal schlafen möchte. Und wenn das Baby nicht tritt, ist der große Bauch im Weg. Wissenschaftler der University of Manchester haben jetzt herausgefunden, dass eine Schlafposition besonders gefährlich ist: die Rückenlage. Wenn Mütter die Nacht in Rückenlage verbringen, steigt das Risiko für eine Totgeburt um etwas mehr als das Zweifache an.
Was passiert, wenn Schwangere auf dem Rücken schlafen?
In den letzten Schwangerschaftswochen kann es passieren, dass in Rückenlage die Gebärmutter so viel Druck auf die untere Hohlvene und die Nerven im Becken ausübt, dass der Blutstrom zum mütterlichen Herzen gedrosselt wird. Dadurch kann der Kreislauf der Mutter geschwächt und das Baby mit zu wenig Sauerstoff versorgt werden. Der medizinische Fachbegriff für dieses Problem heißt Vena-Cava-Kompressionssyndrom.
Welches ist die beste Schlafposition für Schwangere?
Die allermeisten Schwangeren merken es von selbst: In den letzten Wochen mit dickem Babybauch schläft es sich auf der Seite besser als auf dem Rücken. Mediziner raten, im letzten Schwangerschaftsdrittel auf der linken Seite zu schlafen. Das entlastet die Venen und schont den Kreislauf. Und Mama und Baby schlafen selig und sicher! Wenn du dich jetzt fragst, ob auch die rechte Seite eine gute Schlafposition ist: Die linke ist eindeutig besser! Die Vena cava läuft rechts von der Wirbelsäule - wenn du auf der linken Seite schläfst, wird die Hohlvene deutlich weniger Druck ausgesetzt. Und auch ohne Baby im Bauch sind Linksschläfer im Vorteil: Wer links schläft, hat weniger Probleme mit der Verdauung und Sodbrennen, das Lymphsystem kann bei Linksschläfern besser arbeiten und das Herz wird geschützt.
Das sollten Schwangere wissen
- Stabilisiere deine seitliche Schlafposition mit Kissen im Rücken – so sinkt die Gefahr, dass du dich nachts unbewusst auf den Rücken drehst.
- Wenn du nachts aufwachst und feststellst, dass du in Rückenlage geschlafen hast: Mach dir keine Sorgen, sondern dreh dich einfach auf die Seite und schlafe weiter! Wichtig ist laut den Forschern die Position, in der du einschläfst! Prof. Alexander Heazell, der die Studie leitete, betont: "Ich möchte nicht, dass Frauen, die in Rückenlage aufwachen, denken 'oh mein Gott!', jetzt habe ich meinem Baby etwas Schlimmes angetan!"
- Dein Körper wird allermeist rechtzeitig Alarm schlagen, wenn die Sauerstoffversorgung abfällt. Du wachst auf und drehst dich automatisch auf die Seite.
So lief die Studie ab
Bei der Studie wurden über 1.000 Frauen befragt. 291 von ihnen hatten in den letzten zwölf Wochen der Schwangerschaft eine Totgeburt. Die Ergebnisse zeigen, dass viele der Frauen, die ein totes Kind auf die Welt gebracht haben, am Abend vor dem Tod in Rückenlage eingeschlafen sind. Laut der Studie stehen 3,7% der Totgeburten nach der 28. Schwangerschaftswoche mit Einschlafen in Rückenlage in Verbindung. Die Größe des Babys und das Gewicht der Mutter haben der Studie zufolge keinen Einfluss auf das Risiko einer Totgeburt.
Quelle: „International Journal of Obstetrics & Gynaecology“
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