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Staatstragend

Warum das Ehrenamt so wichtig ist

Uebungseinsatz des DLRG in einer simulierten Krisensituation. Treffen der DLRG Gruppen in Schwerte

Ohne ehrenamtlich Tätige würde in Deutschland vieles nicht funktionieren. Sport, Bildung, soziale Unterstützung, Notfallversorgung und Katastrophenschutz – in all diesen Bereichen übernehmen Menschen wortwörtlich staatstragende Tätigkeiten.

Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland engagieren sich ehrenamtlich. Anders gesagt: 40 Prozent der Deutschen ab 14 Jahren engagieren sich freiwillig und ohne Bezahlung für andere.

Ehrenamt in Zahlen

Die meisten Ehrenamtlichen finden sich dabei im Bereich Sport. Ohne diese rund 11 Millionen Menschen gäbe es kein Kinderturnen, keine Fußball-, Hockey-, Reitvereine oder sonst eine der vielfältigen Sportarten, die unsere Kinder am Nachmittag betreiben. Dadurch ist der Sportbereich auch ein zentraler Faktor für die Betreuungssituation von Eltern. 8,6 Prozent der Ehrenamtlichen widmen sich Kultur und Musik sowie dem sozialen Bereich (8,3 Prozent). Auch hier gilt, dass viele Angebote für unsere Kinder ohne dieses Engagement wegfallen würden.

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Ehrenamt ist jung und gleichberechtigt

Der Anteil von ehrenamtlich tätigen Frauen und Männern ist in etwa gleich. Am engagiertesten sind die Altersgruppen der 30- bis 49-Jährigen (44 Prozent) und der 14- bis 29-Jährigen (42 Prozent) liegt. Viele junge Menschen in Deutschland übernehmen also in besonderem Maße Verantwortung für die Gesellschaft und den Einzelnen. Auch wenn wir Ferien machen: Die Rettungsschwimmer des DLRG sichern die Strände von Nord- und Ostsee. Die DLRG übernimmt aber auch Aufgaben im Katastrophenschutz, wie etwa bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Um solche Einsätze professionell durchzuführen, ist viel Training notwendig:

221121_BMI_DLRG_BEITRAG.mp4
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Ehrenamt im Wandel

Auch die sozialwissenschaftliche Forschung beschäftigt sich intensiv mit dem Ehrenamt und hat festgestellt, dass das Ehrenamt sich ebenso dynamisch verändert wie die Gesellschaft selbst:

„Ehrenamt ist nicht selbstverständlich. Ehrenamt verändert sich ganz stark und es ist wichtig, diese Veränderungen und diesen Wandel tatsächlich auch zu kennen. Zum Beispiel sind viel daran interessiert, zwar ihr eigenes Stadtviertel mitzugestalten, aber kürzer als früher, weniger formal als früher, unverbindlicher. Auch mit anderen Formen der Anerkennung zum Beispiel.“

Prof. Doris Rosenkranz

Ehrenamt und Staat: Partner für die Demokratie

Doris Rosenkranz, Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt "Bürgerschaftliches Engagement" an der TH Nürnberg berät, forscht und lehrt seit vielen Jahren zu Fragen des Ehrenamts. Sie betont die Wichtigkeit eines staatlichen Rahmens und der staatlichen Unterstützung des Ehrenamts:

„Und die Frage wird sein, wie viel kann man das selber in Eigenregie gewissermaßen organisieren und wie viel muss weiterhin in der Hand des Staates, in der Hand von Kommunen tatsächlich professionelle und fachlich, hochqualifiziert organisiert werden.“

Prof. Doris Rosenkranz

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Auch Bundesinnenministerin Nancy Faser stimmt dieser Sicht auf die notwendige staatliche Unterstützung des Ehrenamts zu:

„Ich glaube der Staat hat vor allen Dingen die Rolle das Ehrenamt zu unterstützen. Deswegen hat mein Bundesministerium auch eine Stiftung ins Leben gebracht für Engagement und Ehrenamt, die genau dafür helfen soll. Wo Menschen sitzen, die hauptamtlich arbeiten, aber für Beratung zur Verfügung stehen.“

Bundesinnenministerin Nancy Faser

Die neue Ehrenamts-Stiftung sitzt in Neustrelitz, Mecklenburg-Vorpommern. Dort arbeiten Expertinnen und Experten daran, das Ehrenamt im Alltag zu stärken – von Technik über Marketing bis hin zu Förderanträgen.
 

Auch Alleinerziehende verdienen Respekt und Unterstützung. Welche es bereits gibt, haben wir für euch zusammengefasst:

Haushalts-Planung: Wie fair teilt ihr euch Aufgaben im Haushalt auf?

Quelle: BMI

Bildquelle: BMI / DLRG

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