Plotten ist schon seit Jahren in der DIY-Welt wahnsinnig angesagt und was Influencer*innen damit anstellen, kann sich wirklich sehen lassen. Aber ist das ein kompliziertes Hobby? Ich habe mich eingearbeitet und einige Tipps für euch, die tatsächlich von einer absoluten Beginnerin stammen.
Was ist Plotten?
Obwohl das Gerät selbst „Plotter“ heißt, nennt man es nicht „plottern“, auch wenn man das häufig hört. Dabei werden mittels eines elektronischen Gerätes Motive auf verschiedene Materialien aufgemalt oder ausgeschnitten. Es gibt verschiedenen Hersteller und Plotter in ganz unterschiedlichen Größen, allerdings muss man für die Profigeräte recht tief in die Tasche greifen. Wer erstmal austesten möchte, ob er daran Spaß hat, kann sich beispielsweise für den Cricut Joy entscheiden. Der ist handlich und relativ günstig und darum ein geeignetes Gerät fürs Plotten für Anfänger. Für welches Gerät ihr euch auch entscheidet – richtet es zunächst nach Anleitung ein und verbindet es mit einem Endgerät. Ich habe meinen Plotter mit meinem Handy verbunden, von dort kann ich nun die Arbeitaufträge an den Plotter senden.

Welches Material brauche ich zum Plotten?
Mit dem Gerät alleine ist es beim Plotten noch nicht getan – ihr benötigt einiges an Zubehör. Einiges ist optional, aber manche Sachen werdet ihr auf jeden Fall brauchen, allerdings stecken diese auch oft direkt in Starter-Bundles. (Meine Liste bezieht sich auf den Cricut Joy)

- Basiswerkzeug zum Entgittern
- Schneidematten
- Materialien je nach Projekt
Start mit kleinen Projekten: Karten
Als alles eingerichtet war, habe ich mir einige YouTube-Videos angesehen, um mir ein bisschen Inspiration zu holen. Karten schienen mir ein super Projekt zu sein, um erste Erfahrungen zu sammeln und wir brauchten ohnehin Einladungskarten für einen Kindergeburtstag. Also los!

Gerade für Anfänger*innen ohne Erfahrung ist es sicher das Einfachste, auf die Herstellermaterialien zurückzugreifen, die sind dann (fast) mit Geling-Garantie. Meine Tochter hat sich für Cutaway Cards mit Glitzer entschieden. Im Shop haben wir danach nach einem Motiv gestöbert und ein Einhorn mit Ballons entdeckt. Das sollte es also werden. Ich legte die Karte auf die entsprechende Kartenschneidematte und drückte auf meinem Handy auf „Los“.

Leider ist das Ganze eben nur fast mit Geling-Garantie – man kann dennoch einiges falsch machen. Die Karten rutsche hin und her und der Ausschnitt gelang nicht. Woran es lag? Man muss die Folie auf der Schneidematte entfernen, damit das Material daran haftet. Aaargh! Bei Versuch 2 stimmte die Größe des Ausschnitts nicht, den muss man bei Bedarf in der App nämlich anpassen. Danach lief es dann aber super. Meine Tochter übernahm das Entgittern.

Klar, beim ersten Projekt kann das ein oder andere daneben gehen – das passierte uns danach nicht nochmal und wir waren daher sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Plotten für Anfänger*innen: Sticker
Als Nächstes wollte ich Sticker austesten, denn mal ehrlich: mit Kids kann man doch immer Sticker brauchen. Auch hierfür gibt es das passende Material, beispielsweise Sticker-Karton. Zudem braucht ihr Stifte, denn die Sticker werden zunächst aufgemalt. Da ich kein Material verschwenden wollte, habe ich die Vorlage in der App so bearbeitet, dass möglichst viele Sticker ausgeschnitten wurden. Das war tatsächlich einfach und selbsterklärend.

Das Schneidemesser durch einen Stift an der Maschine ersetzen ist einfach. Die App leitet einen quasi durch alle Schritte. Stimmt irgendwas nicht, dann könnt ihr den Vorgang gar nicht starten.

Ich habe damit am Ende die Giveaway-Tütchen für den Geburtstag verschönert.

Kleine Fehler
Auch wenn ich zunächst ein paar kleinere Fehler gemacht und ein bisschen Material verschwendet habe – die Bedienung ist wirklich leicht. Sobald man sich ein bisschen damit auseinandergesetzt hat, ist es ein Hobby, das durchaus machbar ist und die Missgeschicke passieren auch sicher kein zweites Mal. Einfach mutig und beherzt loslegen, das wird schon!
Easy Projekte mit Transferfolie
Nun wollte ich etwas mit meinem Smart Vinyl anstellen. Ich durchforstete die Wohnung und fand eine langweilige Vase, die eine Verschönerung gebrauchen konnte. Ich gab in der App „Vase“ ein und bekam eine große Auswahl an Vorschlägen. Die Entscheidung fiel mir sowas von leicht, als ich den Miley-Cyrus-Song „I can buy myself flowers“ als Schriftzug fand.

Nach dem Ausschneiden und Entgittern (die Größe habe ich vorab exakt für meine Vase angepasst) klebt ihr Transferfolie auf und streicht alles mit dem entsprechenden Werkzeug fest.

Dann übertragt ihr das Ganze auf eure Vase oder was auch immer ihr aufhübschen wollt. Seid beim Andrücken sorgfältig und zieht die Folie ganz langsam und vorsichtig ab, dann könnt ihr notfalls nochmal nachbessern. Das Ergebnis finde ich wirklich richtig genial!

Weil ich so begeistert war, habe ich direkt weitergemacht und andere Dinge gestaltet. Meinen Blumentopf finde ich auch ganz witzig. Ist nicht nur eines meiner Lieblingslieder, sondern auch echt ein passendes Motto für meine Pflanzen (leider).

Plotten – ein easy Hobby?
Ich hatte sehr lange damit geliebäugelt, einen Plotter anzuschaffen. Den Cricut Joy habe ich letztlich von der Firma zur Verfügung gestellt bekommen und mich riesig darüber gefreut. Für mich persönlich ist das kleine Gerät vollkommen ausreichend und ich habe auch eine sehr kleine Wohnung. Ich denke, dass es durchaus Sinn macht, erstmal diesen Mini-Plotter zu testen, wenn man nicht weiß, ob man daran Spaß hat. Größere Geräte kosten locker bis zu 500 Euro, da sollte man sich schon sicher sein. Auch beim Joy sind Möglichkeiten wirklich riesig. Und ich habe ja bisher nur bereits vorhandene Dateien genutzt. Richtig lohnend und spaßig wird das Ganze dann, wenn ihr eure Dateien selbst designt und eure Projekte personalisiert. Das ist dann mein nächster Schritt und ich sprudele auch schon über vor Ideen :)
Plotten ist auch was für größere Kids. Was ihr sonst noch mit ihnen basteln könnt, erfahrt ihr im Video oben.