Habt ihr eure Kontoführungsgebühren auch satt? Wir haben uns das Kleingedruckte verschiedener Banken genauer angesehen und die besten kostenlosen Girokonten für euch zusammengefasst.
Ein wirklich kostenloses Girokonto zu finden ist gar nicht so einfach, denn immer mehr Banken führen entweder Kontoführungs- oder anderweitige Gebühren ein. So wirbt zum Beispiel manch eine mit kostenloser Kontoführung, zieht sich die Zahlungen dann aber einfach durch Gebühren beim Einrichten von Daueraufträgen. Andere bieten hingegen keine Bargeldabhebung an Automaten an.
Aus diesem Grund haben wir uns das Kleingedruckte verschiedener Banken und die Stiftung-Warentest-Sieger in Sachen kostenlose Girokonten von 2021 genauer angesehen, untereinander verglichen und die wichtigsten Punkte auf einen Blick zusammengefasst.
Kostenloses Girokonto: Diese Girokonten sind komplett gratis
Wir haben uns die Konditionen der Gratisbanken ohne Mindestgehaltseingang ganz genau angesehen und untereinander verglichen.
Unsere Empfehlung: Kostenloses Girokonto ohne Gehaltseingang
Unsere Empfehlung ist die "Meine Bank Raiffeisenbank im Hochtaunus". Sie verfügt über viele Geldautomaten und hat vor allem kein Limit auf die Anzahl der Bargeldabhebungen im Monat gesetzt. Der Dispozinssatz von 8,50 % ist im Vergleich im Mittelfeld und Überweisungen per Beleg kosten zwar 5 €, wenn man das Konto aber sowieso rein digital nutzt, ist das zu vernachlässigen.
Wenn ihr schon immer wissen wolltet, wie sich Kontoführungsgebühren zusammensetzen:
Kostenlose Girokonten mit regelmäßigem Gehaltseingang
Mehr Auswahl und bessere Konditionen habt ihr in der Regel dann, wenn ihr ein Konto eröffnen wollt, auf das Gehalt, Rente, Pension oder andere regelmäßige Einkünfte einfließen. Es wird meist ein Vielfaches mehr an Service kostenlos angeboten, wie zum Beispiel unlimitiertes Bargeldabheben ohne Gebühren.
Bei einem solchen Konto bezahlt ihr erst monatliche Gebühren, wenn das regelmäßige Einkommen wegfällt, daher solltet ihr vorab genau wissen, ob ihr auch wirklich jeden Monat Einkommen habt, bzw. es verschmerzen könnt, die sonst anfallende Kontoführungsgebühr zu bezahlen. Da allerdings jeglicher Geldeingang als Gehaltseingang zählt, auch Arbeitslosengeld oder Unterhaltszahlungen, wird das für die meisten wahrscheinlich kein Hindernis darstellen.
Unsere Empfehlung: Kostenloses Girokonto mit Gehaltseingang
Wir empfehlen das "Girokonto" der ING. Die anfallenden Zinsen beim Dispokredit befinden sich im Rahmen, allerdings muss man einen Geldeingang von mindestens 700 € haben, sonst zahlt man 4,90 € im Monat an Kontoführungsgebühren. Geld abheben ist unbegrenzt möglich, allerdings nur ab 50 €. Apple- und Google-Pay sind kompatibel und da es für alle unter 28 Jahren kostenlos ist, eignet es sich auch prima als Girokonto für Heranwachsende. Manko ist, dass es keine eigenen Filialen gibt und der Kundenservice somit nur telefonisch oder online erreichbar ist.
Girokonto kündigen durch Kontowechsel-Service: Das müsst ihr beachten
Seit September 2016 muss euch eure alte Bank den Wechsel so einfach wie möglich gestalten und mit der neuen Bank per Gesetz zusammenarbeiten. Das bedeutet, dass sie die Buchungen der letzten 13 Monate liefern und eure Zahlungspartner, sofern von euch gewünscht, schriftlich über die neue Kontoverbindung unterrichten müssen. Wenn ihr euch für einen Kontowechsel-Service durch die neue Bank entschieden habt, erhaltet ihr von eurer aktuellen eine Liste, auf der ihr eure bisherigen Zahlungspartner aufgelistet vorfindet. Ihr müsst dann nur noch einzeln alle Posten anwählen, die schriftlich durch die neue Bank von dem Kontowechsel informiert werden sollen. Bestehende Daueraufträge müsst ihr allerdings oftmals selbst löschen und mit dem neuen Konto erneut anlegen.
Allerdings solltet ihr euer altes Girokonto am besten noch nicht zu früh kündigen. Wartet erst mal ab, bis alle eure Zahlungspartner informiert wurden und kündigt es anschließend frist- und formlos. Viele Banken bieten euch für diese Kündigung ein vorgefertigtes Schreiben an.
Girokonto auf eigene Faust wechseln
Wenn ihr den Kontowechsel selbst durchführen und den Service der neuen Bank nicht in Anspruch nehmen möchtet, solltet ihr euch eure Kontoauszüge der letzten 13 Monate genauer ansehen, alle Zahlungspartner persönlich informieren, alle Daueraufträge manuell ändern und euch in etwaige Konten wie Amazon und Co. einloggen und die Kontodaten ändern.
Tipp: Um keine bösen Überraschungen zu erleben, solltet ihr ganz unter dem Motto "Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", dennoch bei beiden Methoden noch einmal überprüfen, ob alle Zahlungspartner auch auf das Schreiben der Bank reagiert haben und eure Kontendaten ordnungsgemäß geändert haben.
Fazit
Das eigene Girokonto zu wechseln klingt zunächst doch sehr aufwendig und zeitintensiv. Deshalb schrecken viele davor zurück, selbst wenn ihre eigene Bank immer höhere Gebühren verlangt. Mit dem Kontowechsel-Service ist das alles aber recht einfach. Es gibt viele verschiedene Modelle und unterschiedliche Vor- und Nachteile, so dass man sich seine Bank nach seinen Bedürfnissen aussuchen kann. Ihr braucht keine Filialen vor Ort, bezahlt sowieso nicht mehr mit Bargeld oder nutzt nur eine Kreditkarte? Am besten macht ihr euch vor einem Wechsel bewusst, welche Anforderungen euch wichtig sind und entscheidet dann.
Wie ihr jährlich noch mehr Geld sparen könnt, zeigen wir euch in folgendem Video:
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Bildquelle: GettyImages/fizkes
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